Fragen und Antworten zur Impfung
Im Herbst rückt das Thema Grippeschutz-Impfung wieder in den Fokus. Warum ein frühzeitiger Schutz sinnvoll ist, wer im Falle einer Infektion besonders gefährdet ist und wieso eine Grippe nicht mit einer Erkältung gleichzusetzen ist, lesen Sie hier.
4 Min. Lesedauer
- Was ist eine Grippe?
- Wie wird die Grippe übertragen?
- Wie unterscheidet sich die Grippe von einer Erkältung?
- Was tun bei Verdacht auf Grippe?
- Wer sollte sich impfen lassen?
- Wann sollte die Impfung erfolgen?
- Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten der Grippeimpfung?
- Darf die Influenza-Impfung zusammen mit der Covid-19-Impfung gegeben werden?
- Wie wird ein Grippe-Impfstoff entwickelt?
- Wo finde ich weitere Informationen zur Influenza und Grippeschutz-Impfung?
Was ist eine Grippe?
Die echte Grippe wird auch Influenza genannt. Sie ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird. Üblicherweise sind die Influenza-Viren zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai im Umlauf. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, die Inkubationszeit, ist kurz und beträgt durchschnittlich ein bis zwei Tage.
Typische Symptome sind hohes Fieber, Husten- oder Halsschmerzen, schwere Kopf- und Gliederschmerzen und ein trockener Reizhusten.
Die Dauer und Schwere einer Influenza-Erkrankung hängt von den Eigenschaften des Krankheitserregers ab. Ebenso spielt die körperliche Verfassung und die Immunantwort der erkrankten Person eine Rolle. In der Regel liegt die Krankheitsdauer bei fünf bis sieben Tagen, sie kann aber auch deutlich länger sein. Selten kommt es zu schweren Verläufen – ein höheres Risiko dafür haben vor allem Ältere, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung.
Wichtigste Präventionsmaßnahme, um insbesondere schwere Verläufe zu vermeiden: die Grippeschutz-Impfung.
Wie wird die Grippe übertragen?
Die Grippe wird überwiegend durch Tröpfchen übertragen – also beim Niesen, Husten oder Sprechen. Zudem können sich Menschen durch Händeschütteln, über Türgriffe oder andere Gegenstände anstecken. Das Ansteckungsrisiko ist vor allem dort erhöht, wo sich viele Personen aufhalten – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen oder Einkaufsläden.
Wie unterscheidet sich die Grippe von einer Erkältung?
Viele Menschen sprechen von einer Grippe, wenn sie eine Erkältung haben. Denn meistens ähneln sich die Symptome. Im Unterschied zu einer Erkältung sind bei einer Influenza jedoch typischerweise nicht nur die oberen Atemwege betroffen, sondern der gesamte Körper.
Beide Infektionen verlaufen unterschiedlich. Eine Erkältung entwickelt sich langsam und klingt in der Regel nach etwa einer Woche wieder ab. Die Symptome einer Grippe hingegen setzten schnell und heftig ein und dauern oft länger an. Das allgemeine Krankheitsgefühl – Beschwerden wie Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen – ist meist stärker als bei einer Erkältung.
Was tun bei Verdacht auf Grippe?
Bei Verdacht auf eine Grippeerkrankung ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. Das gilt vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen, bei denen die Gefahr für Komplikationen erhöht ist – beispielsweise aufgrund einer chronischen Lungenerkrankung oder eines Diabetes. Wenn Erkrankte Kontakt zu Menschen mit einem erhöhten Risiko haben, ist es ratsam, darüber mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen.
Wer sollte sich impfen lassen?
Generell gilt: Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere gegen eine Erkrankung zu schützen. Auch wenn eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, so verläuft die Grippe bei erkrankten Geimpften meist milder oder völlig unbemerkt.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung vor allem für Risikogruppen. Dazu zählen Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und Schwangere. Empfohlen wird die Grippeschutz-Impfung auch Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen, medizinischem und pflegerischem Personal sowie Kontaktpersonen bestimmter Risikogruppen.
Mit dem Grippe-Impfcheck der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können Sie online für sich oder Ihre Angehörigen prüfen, ob eine Grippeschutz-Impfung empfohlen wird. Weitere Informationen bieten die FAQs zur Influenza-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Wann sollte die Impfung erfolgen?
In Deutschland kommt es in den Wintermonaten, meist nach dem Jahreswechsel, zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Schwere. Die Impfung sollte deshalb jährlich und rechtzeitig erfolgen, vorzugsweise ab Oktober bis Mitte Dezember. Nach der Impfung dauert es etwa 10 bis 14 Tage bis der Impfschutz gegen einen Ansteckung vollständig aufgebaut ist. Auch eine spätere Impfung zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle ist meist noch sinnvoll.
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten der Grippeimpfung?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Grippeschutz-Impfung für alle Versicherten, für die sie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen ist. Bei gesunden Personen unter 60 Jahren, für die keine Impfempfehlung vorliegt, kann die Krankenkasse die Kosten erstatten. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach. Für privat Krankenversicherte gelten ähnliche Kostenübernahmeregelungen.
Darf die Influenza-Impfung zusammen mit der Covid-19-Impfung gegeben werden?
Ja. Gemäß Empfehlung der STIKO muss zwischen Covid-19-Impfungen und der Verabreichung anderer sogenannter Totimpfstoffe kein Impfabstand von 14 Tagen eingehalten werden. Die Impfungen können gleichzeitig verabreicht werden.
Die Injektionen sollten aber jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Besonders wichtig ist, dass die Person, die geimpft wird, vorher über mögliche Impfreaktionen und -nebenwirkungen aufgeklärt wird.
Wie wird ein Grippe-Impfstoff entwickelt?
Grippeviren sind weltweit verbreitet und können sich schnell verändern. Deshalb muss der Grippe-Impfstoff jedes Jahr an die aktuelle Situation angepasst werden. Labore auf der ganzen Welt untersuchen fortlaufend die Influenzaviren, die im Umlauf sind. Die Ergebnisse übermitteln sie an die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In Deutschland ist dafür das Nationale Referenzzentrum für Influenza zuständig, das am Robert Koch-Institut angesiedelt ist. Auf Grundlage dieser Daten legt die WHO die Zusammensetzung für den Impfstoff jedes Jahr neu fest.
Wo finde ich weitere Informationen zur Influenza und Grippeschutz-Impfung?
Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert ausführlich zur Influenza auf seiner Webseite. Fragen und Antworten zur Grippeschutz-Impfung finden Sie ebenfalls dort.
Auch das Bundesgesundheitsministerium informiert zum Thema Influenza.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt umfassende Informationen rund um das Thema Grippe-Impfung auf einer eigenen Webseite zur Verfügung.
Aktuelle Informationen zur Aktivität der Influenza in Deutschland finden sich bei der Arbeitsgemeinschaft Influenza am RKI.