Arbeiten und Rente – Die Flexirente

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Flexibel in den Ruhestand Arbeiten und Rente – Die Flexirente

Irgendwann ist er da – der letzte Tag im Arbeitsleben. Danach kommt die Rente. Die einen sehnen sie herbei, die anderen wollen lieber noch im Rentenalter weiter arbeiten. Die „Flexirente“ hilft, den Übergang vom Erwerbsleben in die Rente selbstbestimmter zu gestalten. 

3 Min. Lesedauer

Älterer Arbeitnehmer beim Schreinern

Das Flexirentengesetz schafft mehr Anreize für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten.

Foto: Getty IMages/E+/Geber86

Seit 2012 wird das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise angehoben – ab dem Jahr 2031 wird es 67 Jahre betragen. Gleichzeitig gehen in Deutschland immer mehr Menschen länger arbeiten: Sie verschieben ihren Rentenbeginn oder arbeiten neben der Rente weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ältere Menschen wollen ihre Fitness unterstützen, soziale Kontakte pflegen, Erfahrungen weitergeben, mehr Geld zur Verfügung haben und Wertschätzung erfahren. 

So haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit am 30. Juni 2022 rund 317.000 Personen den Rentenbeginn verschoben, um sozialversicherungspflichtig weiterzuarbeiten. Rund 990.000 Rentnerinnen und Rentner hatten einen Minijob.

Die Flexirente

Seit 1. Januar 2017 gibt es die „Flexirente“. Das Flexirentengesetz schafft mehr Anreize für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten und sorgt dafür, dass Rentnerinnen und Rentner den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand individueller gestalten können.

Den Rentenbeginn verschieben

Konkret bedeutet dies: Wer das reguläre Rentenalter erreicht hat, muss nicht automatisch in Rente gehen. Eine Rente erhält man nur auf Antrag. 

Später in Rente gehen heißt auch, dass die Rente höher ausfällt: Wenn der Rentenbeginn verschoben und weiterhin gearbeitet wird, erhält man für jeden Monat des späteren Rentenbeginns einen Zuschlag von 0,5 Prozent auf seine Rente und erhöht diese um die weiter gezahlten Rentenversicherungsbeiträge. 

Grafik zu den Vorteilen des Arbeitens im Rentenalter

Es hat viele Vorteile im Rentenalter weiterzuarbeiten. 

Foto: Bundesregierung

Rente und Job miteinander kombinieren

Wenn Sie „flexibel“ in den Ruhestand wechseln möchten, sollten Sie rechtzeitig das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber suchen, um in Ruhe zu klären, ob eine Beschäftigung neben der Rente möglich ist. 

Grundsätzlich ermöglicht die „Flexirente“ einen flexiblen Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Wer etwa mit Erreichen des regulären Rentenalters in Rente geht und nebenbei weiterarbeitet, kann beliebig viel hinzuverdienen und durch die Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen seine Rente erhöhen.

Hierfür müssen Rentnerinnen und Rentner ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass vom Gehalt Beiträge an die Rentenversicherung abgeführt werden sollen. Ab Juli des Folgejahres wird dann die erhöhte Rente gezahlt. Dabei gilt auch hier: Für die Rente, die sich aus den gezahlten Beiträgen ergibt, wird zusätzlich ein Zuschlag von 0,5 Prozent pro Monat zwischen dem Erreichen des regulären Rentenalters und dem Beginn der höheren Rente gezahlt.

Hinzuverdienstgrenzen wurden auf- bzw. angehoben

Am 1. Januar 2023 wurde die im Flexirentengesetz festgelegte Hinzuverdienstgrenze  für vorgezogene Altersrenten aufgehoben. Somit können auch Frührentner mit einem Nebenjob beliebig viel hinzuverdienen, ohne dass ihre Rente gekürzt wird. 

Die Hinzuverdienstgrenzen bei Erwerbsminderungsrenten wurden am 1. Januar 2023 deutlich angehoben: Beim Bezug einer Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung ergibt sich eine Hinzuverdienstgrenze von rund 35.650 Euro, bei Renten wegen voller Erwerbsminderung von rund 17.820 Euro.

Wichtig: Für Erwerbsminderungsrenten gilt weiterhin, dass eine Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit nur im Rahmen des festgestellten Leistungsvermögens ausgeübt werden darf, welches Grundlage für die Erwerbsminderungsrente ist. Anderenfalls kann der Anspruch auf die Rente trotz Einhaltung der Hinzuverdienstgrenzen entfallen.

Unbedingt individuelle Beratung einholen

Was lohnt sich? Den Rentenbeginn verschieben oder die Rente und den Job miteinander kombinieren? Es ist nicht leicht herauszufinden, welcher Weg der bessere ist. Die Deutsche Rentenversicherung berät ausführlich und individuell.

Die Rente ist ein komplexes Thema und für jeden individuell anders. Egal, ob Sie früher in Rente gehen möchten oder neben der Regelaltersrente zusätzlich Geld verdienen möchten, empfiehlt es sich, vorab von der Rentenversicherung beraten zu werden.