FAQ zum Klimaschutz
Bei internationalen Klimakonferenzen verhandeln Politiker über schwer greifbare Zahlen zu Kohlendioxid- oder Stickstoffausstoß. Doch mancher fragt sich: Ist der Mensch wirklich die Ursache für den Klimawandel? Wetter mit Extremen gab es doch schon immer. Und wenn ja: Ist es nicht ohnehin schon fünf vor zwölf?
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Erfolgreiche Wirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand? Geht das? Auf diese und weitere wichtige Fragen finden Sie hier Antworten.
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Nein, aber Deutschland kann und muss seinen Beitrag leisten. Die jährlichen Pro-Kopf-Kohlendioxid-Emissionen Deutschlands waren 2016 mit rund 9,6 Tonnen noch ungefähr doppelt so hoch wie der internationale Durchschnitt von 4,8 Tonnen. Damit tragen wir eine besondere Verantwortung. Zudem haben die Industrieländer historisch den Treibhauseffekt maßgeblich mit verursacht. Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen haben sich 185 Staaten dazu verpflichtet, ihren Beitrag zu leisten, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad zu begrenzen. Wir sind also nicht allein: Viele Staaten, Regionen und Städte weltweit treiben den Klimaschutz entschieden voran. Dazu kommt: Wenn Deutschland es schafft zu zeigen, dass Klimaschutz auch Chancen für Wirtschaft und Wohlstand bringt, ist es ein wichtiges Vorbild für andere.
Ja. Die Wissenschaft ist sich einig: Die Klimaveränderungen, die wir jetzt erleben, sind vom Menschen verursacht. Niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit hat sich das Klima so schnell und so dramatisch verändert. Verantwortlich dafür ist der Ausstoß von CO2 (Kohlendioxid) und anderen Treibhausgasen, verursacht durch den Menschen – beispielsweise durch die Verbrennung von Gas, Kohle und Öl oder durch die Landwirtschaft. In den letzten 100 Jahren hat die Menge an Treibhausgasen in unserer Atmosphäre rasant zugenommen. Ozeane, Klima und Ökosysteme reagieren darauf – etwa mit steigender Durchschnittstemperatur und dem Anstieg des Meeresspiegels.
Ist der Mensch tatsächlich für den Klimawandel verantwortlich? Und kann man ihn noch aufhalten? Hier gibt es Antworten auf wichtige Fragen
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Keinesfalls. Die Herausforderungen werden größer. Wenn wir es schaffen, in den nächsten zehn Jahren entschieden die Weichen für eine klimafreundlichere Welt zu stellen, kann es gelingen, den Klimawandel so zu begrenzen, dass er auch für die nachfolgenden Generationen handhabbar ist. Das bestätigen Klimaexpertinnen und -experten. Deshalb ist es sinnvoll, schnell wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen zu senken. In der Wirtschaft, im Verkehr und im Alltag. Denn: Je mehr sich die Atmosphäre erhitzt, desto schlimmer werden die Folgen. Das müssen wir gemeinsam verhindern.
Keinesfalls. Ziel der Politik ist beides: Klimaschutz, aber auch eine funktionierende Wirtschaft mit sicheren Arbeitsplätzen. Klimaschutz und Wirtschaft sind kein Widerspruch. Denn Klimaschutz birgt auch Chancen für Wohlstand und zukunftssichere Arbeitsplätze. Hierfür muss die Politik der Wirtschaft einen Rahmen setzen: durch den Emissionshandel, CO2-Grenzwerte bei Fahrzeugen und die Regeln für Düngemittel zum Beispiel. Deutschland hat auch massiv in den Ausbau der Erneuerbaren-Energien-Branche investiert: So können Windkraft- und Solaranlagen nun kostengünstig auf der ganzen Welt für klimafreundlichen Strom sorgen. Ein gutes Beispiel, dass beides geht: erfolgreiche Wirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand.
Nein. Nach außen sehen die großen Klimakonferenzen oft aufwändig aus und die Ergebnisse bleiben hinter den Erwartungen zurück. Doch der Klimawandel betrifft alle Staaten, ob Industrie- oder Schwellenland. Gegenseitig müssen wir uns unterstützen, um voneinander zu lernen, Klimaschutz zu finanzieren und voranzubringen. Gemeinsam erreichen wir mehr. Ein gutes Beispiel dafür ist das Pariser Klimaabkommen von 2015. Auch die EU-Klimapolitik zeigt, dass gemeinschaftlich wichtige Fortschritte erzielt werden können. Daher gilt für Deutschland, dass es nicht nur Vorbild sein, sondern in Verhandlungen eine starke Rolle einnehmen sollte, um auch andere Staaten dazu zu bringen, sich ehrgeizige Klimaschutzziele zu setzen.
Dieser Text ist ein Beitrag aus der aktuellen Ausgabe von SCHWARZROTGOLD - dem Magazin der Bundesregierung. Das E-Paper der Ausgabe 4/2019 finden Sie hier.