So klimafreundlich ist COP 23

Zu Gast im deutschen Pavillon So klimafreundlich ist COP 23

Alle Konferenzteilnehmer sind mit Mehrwegflaschen ausgerüstet: Jeder füllt sich seine Flasche an Wasserstationen auf dem COP 23-Gelände auf – ein direkter Beitrag zum Klimaschutz. Die Konferenz verläuft möglichst papierlos und die Flüge der Teilnehmer werden durch Kompensationszahlungen aufgefangen.

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Deutscher Pavillon auf der Klimakonferenz in Bonn

Im deutschen Pavillon auf der Klimakonferenz treffen sich Experten und Journalisten zum Austausch.

Foto: BMUB/Dominik Ketz

Man erkennt sie an den bunten Flaschen an den Rucksäcken: Alle Teilnehmer der Weltklimakonferenz in Bonn sind mit gelben und blauen Mehrwegflaschen ausgerüstet. Ein direkter Beitrag zum Klimaschutz, jeder füllt sich seine Flasche an den vielen Wasserstationen auf dem COP 23-Gelände auf. Plastikbecher in überfüllten Mülleimer gibt es auf der Konferenz nicht. Die Konferenz soll zudem möglichst papierlos verlaufen. Die Flüge der Teilnehmer werden durch Kompensationszahlungen aufgefangen.

Am Eingang der Bonn-Zone in den Rheinauen werden die Besucher bereits klimaneutral empfangen: In einem Zelt warten Hunderte von Leihfahrrädern auf ihre Nutzer. Wer hier anreist, kommt mit dem öffentlichen Personennahverkehr oder dem E-Shuttlebus – das ist Ehrensache. In den Zelten dominieren Naturmaterialien: Sitzgruppen vor Holzwänden laden zum Austausch. Zahlreiche Länder und Umweltorganisationen präsentieren sich mit Informationen und Mitmachangeboten. In vielen Pavillons nehmen die Besucher auf schlichten Hockern aus Pappe Platz.

Im Pavillon der Bundesregierung

Im deutschen Pavillon wird kostenloser Fair Trade-Kaffee aus Costa Rica angeboten. Die Schlange der Kaffeeliebhaber ist lang. Der freundliche Barista zaubert ein Herz aus Milch in jede Tasse klimafreundlichen Kaffee.

In einem kleinen Amphitheater aus bunten Kissen treffen sich Experten und Journalisten. Das Bundesumwelt- und das Bundesentwicklungsministerium haben im deutschen Pavillon ein vielfältiges Informationsprogramm zum Klimaschutz zusammengestellt. Auch das Bundeskanzleramt beteiligt sich.

Podiumsdiskussion mit den Klima-Verhandlern

Auf dem Programm stehen sogenannte Side Events zu so unterschiedlichen Themen wie Anpassung an den Klimawandel, Verkehr, Energie, Klima und Wachstum. Die Besucher bekommen im deutschen Pavillon auch einen Einblick in die internationale Klimapolitik. Die politischen Akteure sitzen hier auf dem Podium und stehen Rede und Antwort.

So präsentierte sich am dritten Tag der Konferenz Lars-Hendrik Röller, der deutsche Sherpa, oder Chefunterhändler, für die G20-Verhandlungen. Moderiert hat das hochkarätig besetzte Podium Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals. Es ging um die Zusammenarbeit vor dem G20 Gipfel im Juli in Hamburg und die Studie, die die OECD im Auftrag der deutschen Präsidentschaft zu diesem Anlass erstellt hat. Klimaschutz und Wachstum – das geht zusammen. So das Ergebnis.

Mit dabei waren OECD-G20-Sherpa, Gabriela Ramosder sowie der argentinische G20-Sherpa Pedro Villagra Delgado. Er gab einen Ausblick auf die Entwicklungen unter der argentinischen G20-Präsidentschaft.

Einsatz der Bundesregierung gewürdigt

Die Diskutanten würdigen Deutschlands Einsatz und Strategie während der G20-Verhandlungen. Nach der US-Entscheidung zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen im Juni waren die G20-Vereinbarungen von Hamburg ein Signal für das Zusammenstehen der Staaten. Die erfolgreichen Anstrengungen der Bundesregierung in diesem Prozess betonte die OECD-Vertreterin in der Diskussion wiederholt.

Röller, Wirtschaftsberater der Bundeskanzlerin, bekräftigte, dass man globalen Herausforderungen wie Klimaschutz, Terrorismus und Migration nur mit gemeinsamen, multilateralen Anstrengungen begegnen kann. Er machte deutlich, dass es beim Klimaschutz nicht nur um Wirtschaft und Wachstum, sondern um das Überleben der gesamten Weltbevölkerung ginge.