So bewegt Bonn die COP 23

Weltklimakonferenz So bewegt Bonn die COP 23

Ein Weltklimagipfel mit internationalen Gästen ist eine Herausforderung – 25.000 Teilnehmer wollen in Bonn bewegt werden. "CleanShuttle" heißt das Zauberwort. Um eine schnelle und umweltfreundliche Beförderung der Delegierten sicherzustellen, sind zwölf Busse mit elektrischem Antrieb im Einsatz.

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Der neue 'Zukunft erfahren' E-Bus auf der Strecke am Platz der Vereinten Nationen in Bonn.

Die "CleanShuttle"-Busse fahren die Konferenzteilnehmer umweltfreundlich durch die Stadt.

Foto: Martin Magunia/Stadtwerke Bonn

Den emissionsarmen Shuttle-Service organisieren die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Bonn (SWB) unter der Regie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). "Wir wollen den 25.000 Konferenzteilnehmern zeigen, wie leistungsfähig ein umweltfreundlicher ÖPNV mit alternativen Antrieben schon heute ist", erläutert Anja Wenmakers, Geschäftsführerin der SWB Bus und Bahn.

Circa zwei Drittel der ÖPNV-Leistung werden bereits heute elektrisch erbracht. Zudem reduzieren EURO-6-Busse neben den CO2-Emissionen auch den Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub um 60 bis knapp 90 Prozent – sie sind damit auch bei durchschnittlicher Auslastung noch deutlich "sauberer" als Pkw und Co.

Emissionsarm zum Klimagipfel

Ein absolutes Novum im Rahmen einer Weltklimakonferenz: Verkehrsbetriebe aus dem ganzen Land stellen für den "CleanShuttle" modernste Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybridbusse zur Verfügung. Als weitere Partner sind die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sowie die UITP als internationaler Dachverband der Verkehrsunternehmen an der Aktion beteiligt.

Drei zusätzliche Linien sorgen an allen Konferenztagen für schnelle Verbindungen zwischen den Veranstaltungsorten, der Bonner Innenstadt und dem Flughafen. Mit ihrem Kongressticket können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den "CleanShuttle" kostenlos nutzen. Das Ziel: So viele Delegierte wie möglich sollen mit Bus und Bahn statt mit dem Auto fahren.

Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) ist verantwortlich für die Koordination und Steuerung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Alternative Antriebe im Überblick

Im Gegensatz zu konventionellen Bussen werden Elektrobusse mit einem Elektromotor und Strom angetrieben. Die wesentlichen Vorteile: ein deutlich leiserer Betrieb, keine schädlichen Emissionen und weniger Energieverluste. Zu unterscheiden sind folgende Antriebskonzepte:

Batteriebusse: Man spricht in der Regel dann von einem batterieelektrischen Bus, wenn Akkus als ausschließliche oder dominierende Energiespeicher in einem Bus integriert sind und den Elektromotor mit Strom versorgen. Die Batterien werden dabei von außen durch Anschluss an das Stromnetz geladen.

Brennstoffzellenbusse: Brennstoffzellenbusse sind rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge, bei denen die Energie aus Wasserstoff in einer Brennstoffzelle gewonnen und in eine Batterie gespeist wird. Bei diesem Vorgang wird Strom erzeugt, der wiederum als Antrieb für den Elektromotor zur Verfügung gestellt wird.

Hybridbusse: Hierbei handelt es sich um Busse mit elektrischen Antriebsmotoren, bei denen der Strom über einen Dieselmotor generiert wird. Man spricht dann von einem Diesel-Hybridbus. Der Strom, der durch die Verbrennung des Dieselkraftstoffs in einem Dieselmotor erzeugt wird, treibt wiederum einen Stromgenerator an.

Mit dem "Förderprogramm Elektromobilität" unterstützt die Bundesregierung die Beschaffung von Elektrofahrzeugen, den dafür erforderlichen Aufbau von Ladeinfrastruktur und die Erarbeitung von kommunalen Elektromobilitätskonzepten. Dazu gehören auch Forschungs- und Demonstrationsvorhaben im öffentlichen Personenverkehr.