Es geht um die Zukunft unseres Planeten

UN-Klimaverhandlungen in Paris Es geht um die Zukunft unseres Planeten

Den Klimawandel zu begrenzen, sei die vermutlich größte Herausforderung dieses Jahrhunderts. Delegationen aus 195 Staaten hätten nun die Aufgabe, sie anzugehen. Das sagte Bundesumweltministerin Hendricks in ihrer Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz in Paris.

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"Die Klimakonferenz in Paris muss der Aufbruch in ein neues Zeitalter sein", so Hendricks in ihrer Rede zur UN-Klimakonferenz in Paris. Der Beschluss der G7, die Weltwirtschaft noch in diesem Jahrhundert zu dekarbonisieren, sei eine notwendige Richtungsentscheidung gewesen. Brasilien habe sich wenig später angeschlossen.

185 Staaten hätten nationale CO2-Minderungsziele eingereicht. Diese Ziele stünden für 95 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes. Mit den Beiträgen könnte die weltweite Erwärmung auf etwa 2,7 Grad begrenzt werden. "Wir müssen mehr tun", sagt Hendricks. "Und das können wir auch! Die Zwei-Grad-Grenze muss völkerrechtlich verbindlich werden."

Hendricks skizzierte die Leitlinien der deutschen Verhandlungen in Paris

  • Wir brauchen vollständige Transparenz. Wir wollen klare Regeln, wie der Klimaschutz in den einzelnen Staaten gemessen und dokumentiert wird.
  • Wir müssen in der Lage sein, bei den nationalen CO2-Minderungszielen nachzusteuern. Deshalb brauchen wir einen Mechanismus, der die Ambitionen möglichst in Zyklen von fünf Jahren, Stück für Stück, steigert.
  • Wir wollen weltweite Solidarität mit den Ländern, die am stärksten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden.
  • Wir brauchen das Bekenntnis zu einem langfristigen Ziel. Das Ziel muss die grüne Null sein: Null CO2 aus fossilen Energieträgern im Laufe des Jahrhunderts.

Klimaschutz finanzieren

Ein fortschreitender Klimawandel würde weltweit Verteilungskonflikte verschärfen und neue hervorrufen. "Schaffen wir es nicht, den Temperaturanstieg zu begrenzen, werden wir den Kampf gegen Armut, Verzweiflung und Flucht verlieren", betont die Ministerin.

"Die Länder des Südens werden unter dem Klimawandel leiden, selbst wenn wir ihn auf zwei Grad begrenzen können." Die Industrieländer hätten sich deshalb verpflichtet, ab 2020 jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar öffentlicher und privater Investitionen für den Klimaschutz zu mobilisieren.

Gemeinsam mit den USA, Frankreich und acht weiteren Ländern habe Deutschland in Paris angekündigt, 248 Millionen US-Dollar für einen Fonds bereit zu stellen. Dieser soll besonders armen Ländern bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandel helfen.

Strukturwandel fördern

Deutschland ist Vorreiter im Klimaschutz. "1,5 Millionen Menschen verdienen ihr Geld in dieser Branche. Der Weltmarktanteil grüner Produkte, Verfahren und Dienstleistungen "Made in Germany" liege bei 13,6 Prozent. "Klimaschutz schadet nicht der Wirtschaft, Klimaschutz schafft Wohlstand und Arbeitsplätze", erklärte Hendricks.

"Mit einem neuen Abkommen wollen wir denjenigen die Hand ausstrecken, deren Angst vor Transformation größer ist als die Sorgen vor den Folgen des Klimawandels. Gemeinsam stoppen wir den Klimawandel und geben so Millionen von Menschen die Chance auf ein besseres Leben."