Deutschland wird einen Beitrag von 50 Millionen Euro zum Fonds für die am wenigsten entwickelten Länder der Welt leisten. Das kündigte Entwicklungsminister Müller in Paris an. Für diese Länder hat der Klimawandel besonders dramatische Folgen.
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Schon heute seien 15 bis 20 Millionen Menschen vor dem Klimawandel auf der Flucht, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller auf dem Klimagipfel in Paris. "Wo Dürren oder Überschwemmungen die ohnehin karge Lebensgrundlage der Menschen zerstören, verlassen sie ihre Heimat."
Zugleich verstärkten Klimaveränderungen bereits bestehende Fluchtursachen: Ressourcen wie Land, Nahrung oder Wasser würden noch knapper, Konflikte und Kriege erhielten noch mehr Zündstoff. "Es ist deshalb eine Überlebensfrage für Hunderte Millionen Menschen und ein Gebot der Klimagerechtigkeit, dass wir die Schwächsten dabei unterstützen, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen", so Müller.
Deutschland ist mit einem Gesamtbeitrag von 215 Millionen Euro seit 2001 größter Geber dieses Fonds. Der Fonds ist der bei der Globalen Umweltfazilität angesiedelt. Er finanziert Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den ärmsten Ländern der Welt, die zudem am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.
So sollen zum Beispiel in Somalia Viehhalter dabei unterstützt werden, mit Klimarisiken wie Dürren umzugehen und das Wassermanagement in der Region zu verbessern. In Nepal werden lokale Behörden gestärkt, Land- und Forstwirtschaftspläne an den Klimawandel und dessen Risiken anzupassen.
Die Mittel sind bislang mehr als 13 Millionen Menschen zu Gute gekommen. 50 Entwicklungsländer konnten mit dieser Unterstützung ihre Nationalen Aktionspläne zur Anpassung an den Klimawandel fertigstellen.
Gemeinsam mit weiteren Geberländern kündigten die Vorsitzende der Globalen Umweltfazilität, Naoko Ishii, und Minister Müller an, den Fonds aufzustocken. Er soll um knapp 250 Millionen US-Dollar steigen.
36 Projekte mit einem Volumen von 255 Millionen US-Dollar sind bereit für die Umsetzung. Die Projekte umfassen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Entwicklung von Klima-Informationssystemen, Küstenzonenmanagement, Katastrophenrisikomanagement, Gesundheit und Management natürlicher Ressourcen.