Schriftsteller im Exil stellen sich vor

Deutsches PEN-Zentrum Schriftsteller im Exil stellen sich vor

In ihren Heimatländern werden sie verfolgt und unterdrückt: Die "Writers in Exile", die sich als PEN-Stipendiatinnen und Stipendiaten aktuell in Deutschland aufhalten. Kulturstaatsministerin Grütters nahm ihre Vorstellung zum Anlass, die Bedeutung künstlerischer Freiheit zu unterstreichen.

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Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, unterhält sich mit der aus Aserbaidschan stammenden Autorin Shahla Sultanova.

Kulturstaatsministerin Grütters und die aus Aserbaidschan stammende Autorin Shahla Sultanova.

Foto: Bundesregierung/Bilan

Die Autorinnen und Autoren stammen aus Tunesien, Aserbaidschan, Georgien und aus Kolumbien, China, Vietnam und Syrien. Zurzeit leben sie in Deutschland im politischen Exil. Das PEN-Stipendien-Programm "Writers in Exile" ermöglicht es ihnen, hier ihre schriftstellerische Arbeit fortzusetzen.

Im Rahmen einer Veranstaltung des deutschen PEN-Zentrums stellten sich die aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten jetzt in Berlin vor. Unter dem Titel "Auf den Lippen Salz", einem Zitat aus dem Gedicht "Sehnsucht" von Najet Adouani, berichteten sie in Gesprächen mit PEN-Schriftstellern von ihrem Leben im Exil.

Das Programm Writers in Exile bietet verfolgten Autorinnen und Autoren bis zu drei Jahre lang eine sichere Bleibe und Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland. Ins Leben gerufen wurde das Programm 1999 vom deutschen PEN-Zentrum und dem damalige Kulturstaatsminister. Der Bund fördert das Programm aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin inzwischen mit 370.000 Euro im Jahr. Ausgewählt werden die Stipendiaten vom deutschen PEN-Zentrum. Neben finanzieller Unterstützung stellt es auch Kontakte zu anderen Autorinnen und Autoren her und gibt Orientierungshilfen.

Künstlerische Freiheit verteidigen

Kulturstaatsministerin Grütters hieß die Autorinnen und Autoren am Donnerstagabend herzlich willkommen. Die Freiheit der Kunst zu schützen, bezeichnete Grütters dabei als "obersten Grundsatz und vornehmste Pflicht der Kulturpolitik".

"Dazu gehört, dass wir kulturelle Unabhängigkeit auch nach außen verteidigen – in unseren politischen Beziehungen zu Ländern, in denen der Staat die Freiheit des Senkens einschränkt, aber auch, indem wir verfolgten Künstlerinnen und Künstlerin unserem Land Zuflucht bieten", fuhr Grütters fort.

Historische Verantwortung Deutschlands

Die Kulturstaatsministerin wies in diesem Zusammenhang auf die historisch begründete, besondere Verantwortung Deutschlands hin. Sie erinnerte an Dichter, Künstler und Intellektuelle, die im nationalsozialistischen Deutschland Berufsverboten, Enteignung und systematischer Verfolgung bis hin zur Ermordung ausgesetzt waren. "Viele von ihnen fanden Zuflucht fern der Heimat, so wie Sie heute", wandte sich Grütters an die Stipendiatinnen und Stipendiaten.