Gebäude und Verkehr beim Klimaschutz stärker in der Pflicht 

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Europäischer Emissionshandel Gebäude und Verkehr beim Klimaschutz stärker in der Pflicht 

Der Europäische Emissionshandel gilt bislang vor allem für Energieunternehmen und die energieintensive Industrie. Ab 2027 kommen der Gebäude- und der Verkehrssektor hinzu. Die Bundesregierung passt die Regelungen zum Emissionshandel an die EU-Reform an.

5 Min. Lesedauer

Zwei Schornsteine von Industrieanlagen brechen durch eine Wolken-Rauch-Decke.

Mit Einführung des CO2-Preises setzt die Bundesregierung einen Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften.

Foto: imago images / Future Image

Der Europäische Emissionshandel ist ein wesentlicher Baustein in der europäischen und deutschen Klimapolitik. Und er funktioniert: Die Treibhausgasemissionen der Industrie- und Energieunternehmen, die vom Emissionshandel erfasst sind, reduzieren sich kontinuierlich.

Um die ambitionierten EU-Klimaziele bis 2030 und Klimaneutralität in Europa bis 2050 zu erreichen, hat die EU den im Jahr 2005 erstmals eingeführten Emissionshandel erneuert. Die neuen EU-Richtlinien zum europäischen Emissionshandel sind im Juni 2023 in Kraft getreten. Sie sind Teil des Fit-for-55-Programms. Die EU-Mitgliedstaaten müssen die Reform des EU-Emissionshandels nun in ihr nationales Recht umsetzen.

Mit den Anpassung des Gesetzes für den Handel mit Treibhausgasemissionen setzt die Bundesregierung die neuen EU-Regelungen in deutsches Recht um. Das Kabinett hat den Gesetzentwurf dazu auf den Weg gebracht.

Emissionshandel für ein klimaneutrales Europa

Künftig werden damit für etwa 85 Prozent aller CO2-Emissionen Zertifikate benötigt. Gleichzeitig wird die Anzahl von Zertifikaten immer weiter reduziert, so dass immer weniger klimaschädliche Gase ausgestoßen werden dürfen. Die kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten an die Industrie soll bereits 2034 auslaufen. Ab 2024 wird erstmals die Schifffahrt in den EU-Emissionshandel aufgenommen.

Der EU-Emissionshandel senkt bereits jetzt erfolgreich klimaschädliche Emissionen. Das zeigt der Bericht des Umweltbundesamts für das Jahr 2023. Bis 2030 sollen die Emissionsrechte im Vergleich zu 2005 schrittweise um 62 Prozent (bisher 43 Prozent) gekürzt werden. Hier finden Sie mehr zum EU-Programm Fit-for-55 .

Ab 2027 EU-Emissionshandel auch für Gebäude und Verkehr

Ab 2027 wird der Emissionshandel in ganz Europa auch auf die schwierigen Sektoren Gebäude und Straßenverkehr ausgeweitet. Die  Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in weiteren Industriesektoren kommen ebenfalls dazu. Die Preise für Emissionszertifikate werden künftig steigen. Im Gebäude- und Verkehrsbereich werden die Preise ab 45 Euro pro Zertifikat abgefedert und der Preis damit gedämpft.

Neuer Klimasozialfonds federt soziale Härten ab

Um einkommensschwächere Haushalte von der CO2-Bepreisung zu entlasten, wird ein neuer Klimasozialfonds in Höhe von 65 Milliarden Euro eingerichtet. Für die Industrie sorgt der CO2-Grenzausgleich – eine Abgabe für Importe aus Drittstaaten – und die Stärkung des Innovationsfonds für eine faire Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel gehen direkt an die Mitgliedstaaten. In Deutschland fließen sie vollständig in den nationalen Klima- und Transformationsfonds (KTF) und stehen damit direkt für die Transformationsförderung und den Klimaschutz zur Verfügung. 2023 erhielt Deutschland 18 Milliarden Euro aus dem EU-Emissionshandel, so das Umweltbundesamt.

Deutschland Vorreiter für CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe

In Deutschland gibt es bereits seit 2021 einen nationalen Emissionshandel für fossile Brennstoffe für Wärme, Verkehr und . Der Ausstoß von Treibhausgasen beim Heizen und Autofahren hat seitdem einen CO2-Preis . Dieser verteuert den Verbrauch von fossilen Heiz- und Kraftstoffen. Mit dem Klimaschutz als wichtiges Ziel dahinter: Denn der CO2-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe muss drastisch reduziert werden. Mehr klimafreundliches Heizen und klimafreundliche Mobilität wird helfen, die Erderwärmung zu begrenzen.

Klimafreundlich heizen und fahren

Die Bundesregierung fördert klimaschonende Technologien zum Heizen , wie Wärmepumpen. Sie unterstützt die Elektromobilität , das Bus- und Bahnfahren mit dem Deutschlandticket und den Ausbau der Schiene . Erneuerbare Energie nutzen und Energiesparen lohnen sich immer mehr. Immer mehr Menschen bringen Balkonkraftwerke für Solarstrom an.

Erneuerbare Energien machen mehr als 60 Prozent des Stroms in Deutschland aus. Ihren Ausbau treibt die Bundesregierung massiv voran.

Bei der Reduzierung und Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen geht es um Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Lachgas und perfluorierte Kohlenwasserstoffe. Sie werden insbesondere in der Energiewirtschaft und in der energieintensiven Industrie ausgestoßen und sind ursächlich für weltweite Erderwärmung verantwortlich.