Langfristige Ziele setzen

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Nachhaltigkeitsdialog in Bonn Langfristige Ziele setzen

Zum vierten Mal haben Bürgerinnen und Bürger die Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie diskutiert. In einer regionalen Konferenz in Bonn brachten 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ideen und Anregungen ein.

2 Min. Lesedauer

"In Bonn spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle", betonte Oberbürgermeister Ashok Sridharan. "Als Stadt setzen wir uns dafür ein, dass Nachhaltigkeit gelebt wird." Sridharan ermutigte die Anwesenden, querzudenken und neue Wege zu gehen. 

Stehen vor Zeitenwende  

"Wir sind aufgefordert, die Verantwortung anzunehmen und ringen um die beste Lösung." Johannes Remmel, Umweltminister in Nordrhein-Westfalen, wurde in seinen einleitenden Worten deutlich. "Nachhaltigkeit ist keine Kuschelveranstaltung und darf nicht die neue Romantik werden."

Er sprach von einer Zeitenwende, die viel Kraft verlange und bei der es Gewinner und Verlierer geben werde.  

Politik muss Rahmenbedingungen schaffen 

Von einer Zeitenwende sprach auch Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesjustizminister. Es sei ein großes Ergebnis, dass sich 195 Staaten auf dem UN-Sondergipfel zur "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" im vergangenen Jahr auf gemeinsame Ziele verständigt haben.

Kelber ging auch auf die 17 Nachhaltigkeitsziele mit ihren 169 Unterzielen ein. "Große Ziele können richtungsbestimmend für die Politik sein", hielt er Kritikern entgegen. 

"Es wird notwendig sein, unsere Lebensform zu ändern", mahnte der Staatssekretär. Den demographischen Wandel und die globale Entwicklung sieht er dabei als Treiber. Veränderungen seien unter anderem im Verbraucherschutz notwendig. "Verbraucher werden es alleine nicht schaffen", ist sich Kelber sicher. "Die Rahmenbedingungen müssen stimmen." 

Lernen, langfristig zu denken

An der Podiumsdiskussion nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft teil. Manfred Frischedick vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, lobte die UN-Agenda 2030. Sie sei ein gehöriger Schritt nach vorne. "Wir sind aber mitten in der Transformation." 

Man müsse lernen, langfristig zu denken, mahnte Stefan Wilhelmy von der "Servicestelle Kommunen in der Einen Welt". Das schließe auch die Frage ein, was passiere, wenn die Ziele nicht erreicht würden. 

Für Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes Deutschland, ist es wichtig, dass Nachhaltigkeit auch über Wahlen hinaus ihre Bedeutung behalte. "Wir müssen langfristige Ziele setzen. Wo wollen wir in fünf, wo wollen wir in zehn Jahren stehen." 

Alle sind in der Verantwortung 

Priska Hinz, Umweltministerin in Hessen, sieht alle Bürgerinnen und Bürger, den Staat sowie die Zivilgesellschaft in der Verantwortung. "Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe", betonte Hinz. Es sei keine neue zusätzliche Aufgabe. Vielmehr müssten bestehende Fragen nur anders gelöst werden. 

Thorsten Pinkepank, Direktor für Nachhaltigkeit bei der BASF, sieht in der Nachhaltigkeit eine "gute kaufmännische Idee". Er habe dabei nicht nur sein eigenes Unternehmen im Blick, sondern verfolge auch aufmerksam, wie sich die Zulieferer verhielten. "Nachhaltigkeit ist eine Investition und kein Kostenblock." 

"Das ist kein Feigenblatt, was wir hier machen", betonte Moderatorin Andrea Thilo abschließend. Sie erläutert noch einmal das weitere Vorgehen der Bundesregierung bei der Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. 

Die nächste Konferenz in der bundesweiten Dialogreihe findet am 11. Februar in Hamburg statt.