"Impfen ist eine Gemeinschaftsaufgabe"
Corona-Schutzimpfungen gestartet
Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen sowie Pflegekräfte und auch über 80-Jährige können sich derzeit impfen lassen. Denn es gilt, die Schwächsten zuerst zu schützen. Im Sommer soll allen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden können.

Deutschlandweit wird seit Ende Dezember gegen das Coronavirus geimpft.
Foto: Getty Images/Thomas Lohnes
Seit dem Impfstart Ende Dezember 2020 wurden 1.501.639 Impfungen gezählt (Stand: 22. Januar). Die aktuellen Zahlen veröffentlicht das Bundesministerium für Gesundheit auf einem neuen Impf-Dashboard. Unter www.impfdashboard.de können sich Bürgerinnen und Bürger zudem darüber informieren, wie sich die bisherigen Impfungen auf einzelne Personengruppen aufteilen.
Aktuell geht es zunächst darum, die Schwächsten zu schützen. Der Schwerpunkt liegt deshalb auf den Alten- und Pflegeeinrichtungen. Zudem gehören alle über 80-Jährigen zur Gruppe 1 ("Mit höchster Priorität"). Außerdem zählen Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten, Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und im Rettungsdienst dazu.
Impfverordnung: Diese Reihenfolge gilt bei der Corona-Schutzimpfung. Die Grafik trägt den Titel: Corona-Pandemie: Wer wird wann geimpft?, darauf folgt: Die Reihenfolge legt die Impfverordnung fest; darunter steht: Höchste Priorität zum Beispiel: über 80-Jährige, Menschen in Pflegeheimen, Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und Rettungsdiensten, Daneben steht: Hohe Priorität zum Beispiel: 70-80-Jährige, Menschen mit Trisomie 21, Demenz, Transplantationspatienten, bestimmte Kontaktpersonen, daneben steht: Erhöhte Priorität zum Beispiel: 60-70-Jährige, medizinisch vorbelastete Menschen, Polizei und Feuerwehr, Personal in Kitas, Schulen und im Einzelhandel; darunter steht: Weitere Impfungen folgen je nach Verfügbarkeit der Impfstoffe.
Foto: Bundesregierung
Barrierefreie Beschreibung anzeigen
Wann kann ich mich impfen lassen?
Momentan können sich nur Personen aus Gruppe 1 ("Mit höchster Priorität) impfen lassen. Wenn Sie dazugehören, informieren Sie sich hier bei Ihrem Bundesland über die Vereinbarung eines Termins.
Die Impfungen finden derzeit in Impfzentren statt sowie über mobile Impfteams, die zum Bespiel Pflegeheime aufsuchen. Zuständig sind die Bundesländer.
In Arztpraxen sind noch keine Impfungen möglich.
Über den Start der Impfungen für die nachfolgenden Gruppen wird rechtzeitig informiert.
Ermutigende Zahlen
"Die Zahlen sind in den letzten Tagen ermutigend, sie gehen in die richtige Richtung", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz am 22. Januar. Mit Blick auf neue, "vermutlich noch ansteckenderer Virus-Varianten" seien die Zahlen jedoch noch zu hoch.
Deutschland sei auf einem "sehr guten Weg", erklärte Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Die Zahlen würden in den meisten Bundesländern sinken, und das seien die Erfolge der Maßnahmen. "Aber wir dürfen eben nicht nachlassen", mahnte Wieler.
Nach Zulassung weiterer Impfstoffkandidaten wird es genug Impfstoff für alle in Deutschland geben. Im Sommer werde man allen in Deutschland ein Impfangebot machen können, so der Bundesgesundheitsminister. "Denn wir haben genug, mehr als genug Impfstoff bestellt, und zwar nicht nur von einem, sondern gleich von mehreren Herstellern."
11 bis 13 Millionen Impfdosen im ersten Quartal 2021
Aktuell ist geplant, jede Woche 670.000 Impfdosen des Unternehmens Biontech zu verteilen. Für das gesamte erste Quartal wird mit 11 bis 13 Millionen Impfdosen gerechnet. Mittlerweile ist auch der zweite Impfstoff in der EU zugelassen: Die Europäische Kommission erteilte dem Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna eine bedingte Marktzulassung. Damit folgte sie einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Im ersten Quartal erhält Deutschland voraussichtlich knapp zwei Millionen Dosen von Moderna. Sehen Sie hier eine Übersicht über den Stand der Zulassung von Corona-Impfstoffen.
Aufgrund der zu Beginn knappen Verfügbarkeit von Impfstoffen werden zunächst vor allem Pflegeheimbewohner mit mobilen Teams geimpft. Die Organisation dieser Impfungen ist aufwendiger und zeitintensiver als bei Impfungen in Impfzentren. Nach und nach nehmen die Länder nun auch die Impfzentren in Betrieb und die Zahl der täglich verabreichten Impfungen wird Zug um Zug zunehmen. Zudem bemüht sich die Bundesregierung auf mehreren Ebenen darum, die Verfügbarkeit der Impfstoffe auch kurzfristig zu erhöhen.
Option auf 300 Millionen Impfdosen
Wenn alle Impfstoff-Kandidaten zugelassen werden sollten, erhält Deutschland voraussichtlich insgesamt 300 Millionen Dosen. Diese Zahl ergibt sich aus der Anzahl von Dosen, die Deutschland aus den Verträgen der EU erhält und den Impfstoffdosen, die mit deutschen Herstellern vereinbart sind, die die Bundesregierung gefördert hat.
Weitere Informationen zur Corona-Impfung
Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Schutzimpfung erhalten Sie auf unserer Themenseite sowie in unserem ausführlichen FAQ.
Lesen Sie hier die Coronavirus-Impfverordnung im Wortlaut.
In einem weiteren Text gehen wir auf Irrtümer und Falschinformationen zur Corona-Impfung ein und erklären, was dahinter steckt..
Einen Überblick über den Entwicklungsstand der verschiedenen Impfstoffe geben wir hier.
Video zum Impfstart