Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland
Rund 135.000 ukrainische Geflüchtete waren im April 2024 erwerbstätig. Viele weitere bereiten sich in Integrations- und Sprachkursen darauf vor. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland geflohen.
2 Min. Lesedauer
Der Jobturbo hilft Geflüchteten aus der Ukraine, schneller auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sprach- und Integrationskurse machen sie fit dafür. Etwa 135.000 Geflüchtete waren im April 2024 sozialversicherungspflichtig beschäftigt und 40.000 hatten einen Minijob. Damit ist die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Kriegsflüchtlinge angelaufen – auch wenn sie noch etwas Zeit benötigen wird. Und die Bundesregierung ist trotz des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes zuversichtlich, dass mehr aus der Ukraine geflüchtete Menschen eine Arbeit aufnehmen werden.
Erst Integrationskurs dann Jobturbo
Rund 112.000 erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer besuchten im Juni 2024 einen Integrationskurs. Rund 79.000 von ihnen werden ihn bis Mitte 2024 beenden, alle anderen voraussichtlich bis März 2025. Wer den Kurs abgeschlossen hat, wird über den Jobturbo eng vom Jobcenter betreut, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und sinnvoll weiter qualifiziert werden.
Etwa 62.000 ukrainische Staatsangehörige gehen einer schulischen, beruflichen oder universitären Ausbildung nach – 10.000 mehr als vor einem Jahr. Auch sie werden dem deutschen Arbeitsmarkt zunehmend zur Verfügung stehen.
Mehrheit der Schutzsuchenden sind Frauen und Kinder
Im Mai 2024 lebten laut Ausländerzentralregister rund 1,3 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Die weitaus meisten von ihnen sind Kriegsflüchtlinge, die ihr Heimatland nach dem Angriff Russlands verlassen haben. Die Mehrheit der ukrainischen Schutzsuchenden sind Frauen und Kinder.
Aktuell sind laut Bundesagentur für Arbeit 743.000 der nach Deutschland geflüchteten Menschen im erwerbsfähigen Alter, das heißt zwischen 15 und 65 Jahre alt – knapp zwei Drittel davon Frauen.
Grundsicherung für Geflüchtete
Im März 2024 erhielten 722.000 ukrainische Geflüchtete Grundsicherung für Arbeitsuchende – und damit Bürgergeld: 506.000 davon erwerbsfähige und 216.000 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte, in der Regel Kinder.
Die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer können seit Juni 2022 Grundsicherung erhalten. Anlaufstelle sind die Jobcenter. Hier gibt es Hilfe aus einer Hand: Zugang zu Integrations- und Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt sowie Hilfe bei der Organisation von Kinderbetreuung.
Bereits Anfang März 2022 hatten die EU-Mitgliedstaaten die Richtlinie über den vorübergehenden Schutz aktiviert. Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mussten so kein aufwendiges Asylverfahren durchlaufen, um in Deutschland leben und arbeiten zu können.
Weitere Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine bieten
das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
das Bundesministerium des Inneren
das Bundesministerium für Bildung und Forschung
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – auch in ukrainischer, russischer und englischer Sprache.
Das Hilfsportal „Germany4Ukraine“ bietet Geflüchteten aus der Ukraine umfangreiche Informationen für ihren Aufenthalt in Deutschland. Es steht auch als App zu Verfügung. Die Anwendung ist kostenlos in den App-Stores verfügbar.
Weitere Informationen rund um die Arbeits- und Sozialpolitik der Bundesregierung finden Sie auf unserer Themenseite Arbeit und Soziales.