Die Flexirente: Eine Win-win-Situation 

  • Bundesregierung | Startseite
  • Arbeit und Soziales

  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Länger arbeiten Die Flexirente: Eine Win-win-Situation 

Irgendwann ist er da – der letzte Tag im Arbeitsleben. Danach kommt die Rente. Die einen sehnen sie herbei, die anderen wollen lieber noch im Rentenalter weiterarbeiten. So auch Linda Marx aus Aschaffenburg. Dank der „Flexirente“ konnte sie den Übergang vom Erwerbsleben in die Rente selbstbestimmter gestalten.

2 Min. Lesedauer

Linda Marx sitzt an einem Arbeitsplatz mit Computer, links neben ihr steht ihre Chefin Vanessa Weber.

Beide Seiten profitieren – und haben Spaß bei der Arbeit: Flexi-Rentnerin Linda Marx (rechts) und ihre Chefin Vanessa Weber.

Foto: Katrin Limes

Linda Marx ist Buchhalterin und 65 Jahre alt. Im April 2022 ist sie mit 64 Jahren als besonders langjährig Versicherte ohne Abschläge in Rente gegangen.

Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte erhält man nach 45 Versicherungsjahren, wobei das Renteneintrittsalter vom Geburtsjahrgang abhängig ist: Alle vor 1953 Geborenen konnten mit 63 Jahren in Rente gehen. Für diejenigen, die zwischen 1953 und 1963 geboren wurden, erhöht sich das Renteneintrittsalter schrittweise. Ab dem Geburtsjahrgang 1964 liegt das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren.

Für Frau Marx verlief der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand fließend, denn sie arbeitet nach wie vor halbtags als Buchhalterin in ihrer alten Firma Werkzeug Weber GmbH & Co KG aus Aschaffenburg – nur eben jetzt als „Flexirentnerin“. Neben ihrer Rente kann sie als Angestellte nicht nur Geld hinzuverdienen, sondern weiterhin Beiträge in die Rentenkasse zahlen und damit ihre Rente aufbessern. 

Die Flexirente ist kein eigenständiges Rentenmodell. Vielmehr sind darunter mehrere Möglichkeiten zusammengefasst, Rente und Hinzuverdienst zu kombinieren – den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand also flexibler zu gestalten. Hier finden Sie weitere Informationen.

Linda Marx hat ihren Traumjob gefunden: „Die Arbeit und mein Arbeitsumfeld machen mir Spaß und ich gebe mein Wissen gerne an die Jugend weiter. Zusammen sind wir unschlagbar!“ sagt sie. Wie lange sie noch arbeiten möchte? „So lange ich das geistig und körperlich kann – und meine Chefin damit einverstanden ist.“

Immer mehr Menschen arbeiten länger

Deutschland fehlen überall Arbeitskräfte. Gleichzeitig wollen in Deutschland immer mehr Menschen länger arbeiten. Das heißt: Sie verschieben ihren Rentenbeginn oder arbeiten neben der Rente weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele fühlen sich fit, wollen ihre Erfahrungen weitergeben, die Kolleginnen und Kollegen nicht missen oder weiter Geld verdienen. 

So haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit am 30. Juni 2022 rund 317.000 Personen den Rentenbeginn verschoben, um sozialversicherungspflichtig weiterzuarbeiten, und rund 990.000 Rentnerinnen und Rentner hatten einen Minijob.

„Es wäre ja sträflich, das Wissen verloren zu geben"

Frau Marx‘ Chefin, Vanessa Weber, ist rundum zufrieden mit ihrer Buchhalterin: „Frau Marx kennt das Unternehmen seit über zehn Jahren und sie ist unsere Innovationstreiberin, so hat sie hat das papierlose Büro vorangetrieben". 

Die Flexirente stellt eine Win-win-Situation für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dar: Die Beschäftigten bessern ihre Rente auf, während die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weiter auf die Erfahrung und das berufliche Know-how verdienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen können. „Das Know-how der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte man nicht verschenken“, betont Frau Weber.

Frau Marx war 53 Jahre alt, als sie von ihrer Chefin eingestellt wurde. „Für viele Arbeitgeber gehören Bewerber und Bewerberinnen in diesem Alter schon zum alten Eisen. Für mich ist es mit Blick auf den Fachkräftemangel ein Lösungsweg, ältere Menschen, die gerne länger arbeiten wollen, weiter zu beschäftigen beziehungsweise einzustellen“, appelliert Frau Weber, die neben Frau Marx noch zwei weitere Rentner in Ihrer Firma beschäftigt. „Es wäre ja sträflich, das Wissen verloren zu geben."

Weitere Informationen rund um Arbeits- und Sozialpolitik finden Sie auf unserer Themenseite Arbeit und Soziales .