Biologische Vielfalt erleben

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Deutsche Waldtage 2022 Biologische Vielfalt erleben

Forstleute, Waldbesitzerinnen und -besitzer und viele weitere Aktive laden vom 16. bis 18. September zu den Deutschen Waldtagen ein. Ob Spaziergänge zu Biotopbäumen, Gesundheitswanderungen oder Müllsammelaktionen – alle Interessierten können sich über die Potenziale des Waldes austauschen, ihn intensiv erleben und zu seinem Schutz aktiv werden.

3 Min. Lesedauer

Spaziergänger in einem herbstlichen Mischwald

Artenreiche und klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten sind das Ziel der Bundesregierung.

Foto: imago images/Kirchner-Media/Wedel

Die Wälder stehen vor enormen Herausforderungen. Die Klimakrise, einhergehend mit Witterungsextremen wie Hitze, Trockenheit und Stürmen, ist eine große Gefahr für den Wald. Um ihn klimastabil und zukunftsfest zu machen, ist es notwendig, auch seine biologische Vielfalt zu erhalten und zu fördern.

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) initiierten Deutschen Waldtage vom 16. bis 18. September stehen ganz in diesem Zeichen. Unter dem Motto „Biologische Vielfalt erleben!“ können Menschen, denen der Wald am Herzen liegt, unterschiedlichste Veranstaltungen besuchen und miteinander ins Gespräch kommen. Zudem haben Interessierte die Möglichkeit, deutschlandweit eigene Veranstaltungen zu organisieren.

Die Deutschen Waldtage werden vom BMEL gemeinsam mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) und dem Deutschen Naturschutzring (DNR), den beteiligten Ländern, Kommunen sowie privaten Waldbesitzern getragen. Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen und der Möglichkeit, eigene anzumelden, finden Sie auf der Website der Deutschen Waldttage.

Investitionen für mehr Biodiversität

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, durch gezielten Waldumbau artenreiche und klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten zu schaffen. Erst im Juni 2022 legte das BMEL dementsprechend ein neues Programm in Höhe von 900 Millionen Euro im Klimaschutzsofortprogramm auf. Bis 2026 werden diese in klimaangepasstes Waldmanagement investiert. Allein in 2022 stehen dafür 200 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit dem neuen Programm werden zusätzlicher Klima- und Biodiversitätsschutz honoriert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Mit unserem Förderprogramm unterstützen wir die Waldbesitzerinnen und -besitzer dabei, aktiv in Klimaschutz und Artenvielfalt zu investieren und die Wälder so krisenfest zu machen.“

Das neue Programm ist Teil eines Wald-Förderpakets. Förderung erhält, wer seinen Wald nach Kriterien oberhalb der gesetzlichen Anforderungen und oberhalb der Standards der forstlichen Zertifizierungssysteme bewirtschaftet – und damit die Anpassung seines Waldes an den Klimawandel verstärkt.

Darüber hinaus stellen über die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" Bund und Länder bis 2023 insgesamt bis zu 800 Millionen Euro für private und kommunale Waldbesitzerinnen und -besitzer zur Verfügung. Sie werden zur Bewältigung der Waldschäden infolge der extremen Hitze und der heftigen Stürme in den vergangenen Jahren sowie zur besseren Anpassung der Wälder an die sich ändernden Umweltbedingungen eingesetzt.

Bereits seit 2013 wurde mit dem Waldklimafonds ein wichtiges Förderprogramm zugunsten des Waldes geschaffen – mit derzeit rund 30 Millionen Euro pro Jahr. Über den Waldklimafonds wurden bislang rund 440 Projekte gefördert, die ebenfalls dazu beitragen, die Wälder an den Klimawandel anzupassen.

Gefahr durch Waldbrände

Nach bisherigen Zahlen beträgt die Fläche, die in diesem Jahr in Deutschland von Waldbränden betroffen war, rund 4.300 Hektar. Die verbrannte Fläche liege damit bei mehr als dem Fünffachen des jährlichen Durchschnittswerts von knapp 776 Hektar (seit 1991), erklärte der Deutsche Städte- und Gemeindebund .

In dem von der Bundesregierung angestrebten Waldumbau sieht sie einen Weg, künftig Waldbränden und deren Entstehung entgegenzuwirken. Artenreiche und klimaresilientere Wälder mit überwiegend einheimischen Baumarten sind in der Regel auch widerstandsfähiger gegen Waldbrände.

Umbau der Wälder ist langfristige Aufgabe

Der Waldumbau und seine Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels müssen langfristig angegangen werden. Wichtige Aspekte dabei sind:

  • trockenheitstolerantere Baumarten zu pflanzen,
  • die Wasserspeicherfähigkeit der Waldböden zu verbessern,
  • Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Eigenschaften (etwa Bäume mit tieferen und flacheren Wurzelsystemen) zu mischen,
  • den Waldzustand, das Schadensrisiko und die Schädlingssituation zielgerichtet zu analysieren (Waldschutzmonitoring) und
  • die Waldhygiene deutlich zu intensivieren (zum Beispiel die rasche Beseitigung von Brutmaterial für Schaderreger).