Auftakt zur Diskussionsreihe "ZUKUNST!"
Kulturstaatsministerin Grütters hat in Dresden die Gesprächsreihe "ZUKUNST! Perspektiven für Kultur und Medien" eröffnet. Mit Blick auf das Thema der Auftaktveranstaltung "Kunst und Freiheit" warnte die Staatsministerin vor einer schwindenden Bereitschaft, "die Autonomie der Kunst zu respektieren."
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Frei sei die Kunst dann, "wenn sie weder dienen noch gefallen muss, wenn sie sich weder der Logik des Marktes beugen noch in den Dienst eines politischen Anliegens, einer Weltanschauung oder Ideologie stellen muss", erklärte Grütters bei ihrer Rede zur Eröffnung der Podiumsdiskussion im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Start der Diskussionsreihe "ZUKUNST!"
Die Veranstaltung bildete den Auftakt der von der Kulturstaatsministerin initiierten Diskussionsreihe "ZUKUNST! Perspektiven für Kultur und Medien". Darin lädt Grütters im 20. Jahr des Bestehens ihres Amtes Akteure aus Politik, Kunst, Kultur und Gesellschaft zu einer kultur- und medienpolitischen Standortbestimmung ein.
Mit ihnen gemeinsam möchte die Staatsministerin in vier Gesprächsrunden zu verschiedenen Themenfeldern künftige Herausforderungen im Bereich von Kultur und Medien ausloten und kulturpolitische Handlungsempfehlungen erarbeiten. In den kommenden Veranstaltungen wird es um Themen wie "Kunst und Digitalisierung" oder "Kunst und Markt" gehen.
Für die Unabhängigkeit und Wertschätzung der Kultur
In Dresden widmeten sich die Diskussionteilnehmerinnen und -teilnehmer dem im Grundgesetz verankerten Recht auf die Freiheit der Kunst. Die verschiedenen Ebenen des Staates - Bund, Länder und Kommunen - finanzierten die Kultur deshalb so auskömmlich, "um sie unabhängig zu machen von Interessen", hob die Kulturstaatsministerin hervor. "Wenn Künstler irritieren und provozieren, Widerspruch und Zweifel kultivieren dürfen, beleben sie den demokratischen Diskurs, bewahrten die Gesellschaft vor gefährlicher Lethargie und die Demokratie vor neuerlichen totalitären Anwandlungen."
Besorgt zeigte sich Grütters angesichts einer geringer werdenden Wertschätzung von Kunst und Kultur. "Die eindimensionale Sicht auf den Preis, den Marktwert der Kunst ist mittlerweile sehr hoffähig geworden", erklärte sie. Dabei kritisierte die Staatsministerin die Degradierung von Kunst zum Spekulationsobjekt, die im digitalen Zeitalter weit verbreitete "Gratismentalität" und die Dominanz von Klick- und Verkaufszahlen. Auch die Bereitschaft, die Autonomie der Kunst zu respektieren und das Ästhetische vom Politischen zu trennen, nehme ab, so Grütters weiter.