Ausbildungsoffensive Pflege
Zehn Prozent mehr Auszubildende in der Pflege - das ist das Ziel von Bundesfamilienministerin Giffey, Gesundheitsminister Spahn und Arbeitsminister Heil. In Berlin haben sie nun die "Ausbildungsoffensive Pflege" gestartet. Ab 2020 beginnt die neue, moderne Pflegeausbildung.
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"Nächstes Jahr haben wir endlich eine neue Pflegeausbildung mit Ausbildungsvergütung und ohne Schulgeld", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Zusammen mit ihren Ministerkollegen Jens Spahn und Hubertus Heil hat sie den Startschuss für die "Ausbildungsoffensive Pflege" 2019 bis 2023 gegeben.
111 konkrete Maßnahmen hätten die 40 Partner der "Konzertierten Aktion Pflege" bisher erarbeitet, um Aus- und Weiterbildung zu verbessern. Um beispielsweise Ausbildungsabbrüche zu verhindern, stelle die Bundesagentur für Arbeit ihre Assistenzleistungen zur Verfügung. Beratungsteams werden in den Schulen über die neue Pflegeausbildung informieren, kündigte Giffey an.
Die drei Ministerien wollen mit einer Infokampagne und einem Preis für die besten Ausbildungsabschlüsse werben.
Zukunftsbranche Pflege
Die Pflege ist eine Zukunftsbranche und einer der größten Beschäftigungszweige: Aktuell kümmern sich über zwei Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 3,3 Millionen Pflegebedürftige. Zukünftig wird die Zahl der Pflegebedürftigen noch deutlich anwachsen: So wird angenommen, dass 2030 rund vier Millionen Menschen Pflege benötigen werden, 2050 sogar mehr als fünf Millionen.
Auf 100 offene Stellen kommen derzeit 26 Fachkräfte. 38.000 Stellenangebote sind allein der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Zwar seien die Ausbildungszahlen in den letzten drei Jahren gestiegen, aber es müssten mehr werden, betonte Gesundheitsminister Spahn. Eltern sollen guten Gewissens ihren Kindern zu einer Ausbildung in der Pflege raten können, weil sie wissen, dass die Arbeitsbedingungen gut sind. Daran wird in der "Konzertierten Aktion Pflege" gearbeitet. Bis zum Sommer wollen die Akteure konkrete Ergebnisse vorlegen.
Aus Pflegehelfern sollen Fachkräfte werden
Bundesarbeitsminister Heil kündigte an, dass außerdem 5.000 zusätzliche Umschulungsplätze bereitgestellt würden, damit aus Pfegehelfern Fachkräfte werden.
13.000 zusätzliche Stellen in der Altenpflege werden mit dem Sofortprogramm Pflege finanziert, weitere Pflegestellen in den Krankenhäusern, so Spahn. Diese Stellen zu besetzen, sei schwierig. Daher seien auch Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer gern gesehen. Dafür können Arbeitgeber auch das seit Anfang des Jahres geltende Qualifizierungschancengesetz nutzen: Wer Mitarbeiter von der Arbeit für eine Weiterbildung freistellt, kann Lohnkostenzuschüsse erhalten.