Arbeitsmarkt im Mai
Die Corona-Pandemie wirkt sich massiv auf den Arbeitsmarkt aus. Doch die Arbeitslosigkeit ist im Mai nicht mehr so stark gestiegen wie im April. Weiterhin sind viele Beschäftigte in Kurzarbeit. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiterhin rückläufig, hat sich aber gefangen.
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Infolge der Corona-Pandemie ist die Arbeitslosenzahl von April auf Mai erneut gestiegen, allerdings nicht mehr so stark wie im Vormonat. So waren im Mai 2.813.000 Menschen arbeitslos, 169.000 mehr als im Vormonat. Saisonbereinigt entspricht das einem Zuwachs von 238.000. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosenzahl um 577.000.
Damit hat sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Sie liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Mai des vorigen Jahres verzeichnet sie ein Plus von 1,2 Prozentpunkten.
Mehr Menschen in Kurzarbeit
"Mit Kurzarbeit sichern wir Millionen Arbeitsplätze in Deutschland", erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu der hohen Zahl an Kurzarbeitern. Vom 1. bis 27. Mai haben die Betriebe in Deutschland für 1,06 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Im März und April hatten sie insgesamt 10,66 Millionen Menschen gemeldet.
Arbeitgeber müssen der Bundesagentur für Arbeit (BA) vor Beginn der Kurzarbeit mitteilen, mit welchen Arbeitszeitausfall sie rechnen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Menschen letzlich auch alle kurzarbeiten werden.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März zur Verfügung. Sie umfassen damit den ersten Monat der Corona-Pandemie. Nach vorläufigen Daten der Bundesagentur für Arbeit wurde im März für 2,02 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit nahmen schon im März mehr Menschen Kurzarbeit in Anspruch als während der Finanzkrise 2008/2009.
"Dank Kurzarbeit hält Deutschland der weltweiten Krise verhältnismäßig gut Stand", sagte Bundesarbeitsminister Heil zu den aktuellen Zahlen. Es gehe nun darum, aus der Krise herauszukommen und die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, "damit aus Kurzarbeit wieder reguläre Arbeit wird".
Zahl der Erwerbtätigen sinkt
Die Corona-Pandemie hat auch zu einem Rückgang der Erwerbstätigkeit und der Beschäftigung geführt. Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im April saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 275.000 auf 44,90 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr fiel sie um 218.000 niedriger aus.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verzeichnet im März im Vergleich zum Vorjahr noch einen Zuwachs. Insgesamt stieg sie in diesem Zeitraum nach Angaben der BA um 330.000 auf 33,62 Millionen Beschäftigte. Von Februar auf März, bereits von den wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie beeinflusst, ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten saisonbereinigt um 21.000 zurück.
Bei der BA waren im Mai 584.000 offene Stellen gemeldet, 208.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand um 44.000 verringert. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ging damit weiter massiv zurück. Nach dem starken Einbruch im April haben sich die Stellenneumeldungen allerdings etwas gefangen.
Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen getroffen, um die Folgen der Corona-Pandemie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abzufedern. Die wichtigsten Informationen zum Thema finden Sie hier.