Merkel in "Silicon Saxony"

Wirtschaftsstandort Deutschland Merkel in "Silicon Saxony"

Beim Besuch von zwei Unternehmen und des Fraunhofer-Instituts in Dresden hat sich die Kanzlerin über Perspektiven und die strategische Bedeutung der Mikroelektronik-Industrie informiert. "Die Vernetzung der verschiedenen Aktivitäten" machten die Stärke des sächsischen Standortes aus, so Merkel.

1 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Infineon.

Im Analyselabor bei Infineon: Kanzlerin Merkel begutachtet einen Leistungshalbleiter.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Mit ihrem Besuch der Unternehmen Globalfoundries und Infineon im "Silicon Saxony" unterstrich Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der Region als Hightech-Standort für Deutschland und Europa. Bundesforschungsministerin Wanka begleitete die Kanzlerin.

3.700 Mitarbeiter produzieren bei Globalfoundries in Dresden jährlich etwa 720.000 Prozessoren für Handys und Tablets. Der Standort gilt als der größte und modernste der weltweit acht Produktionsstätten. Das Unternehmen Infineon stellt Leistungshalbleiter, Microcontroller, Sicherheitschips, Sensoren und Hochfrequenzchips her. Wichtiger Abnehmer ist die Automobilbranche. Infineon beschäftigt 2.000 Mitarbeiter in Dresden und baut sein Werk derzeit als weltweit ersten Hochvolumen-Standort für Leistungshalbleiter aus.

Von der Wissenschaft zur Anwendung

Merkel traf sich anschließend mit Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme und sprach mit Wissenschaftlern und Vertretern der Halbleiterindustrie. Deutschland könne dort führend sein, wo die digitalen Möglichkeiten mit der realen Wirtschaft verknüpft würden, hatte die Kanzlerin in ihrem Podcast am 11. Juli betont. "Wir müssen darauf achten, dass wir in Europa und ganz speziell auch in Deutschland den Wettlauf und den Wettbewerb gewinnen". Daher komme es darauf an, technologische Entwicklungen möglichst schnell zur Anwendung zu bringen.

Chip Kanzlerin Dresden Infineon Grafik

Mikroelektronik

Foto: Bundesregierung

Sachsen ist "Leuchtturm" im Digitalisierungsprozess

In ihrem Abschlussstatement im Fraunhofer-Institut betonte Merkel: "Für uns steht nicht mehr und nicht weniger auf dem Spiel als die Frage, ob wir es schaffen, unsere klassischen industriellen Fähigkeiten auszubauen. Dafür brauchen wir erst einmal die Industrie 4.0, müssen dann aber auch mit Blick auf das Internet der Dinge die entsprechende Vernetzung zum Konsumenten und zum Kunden hinbekommen." Die Kanzlerin ist sich sicher, dass daraus auch völlig neue Geschäftsmodelle entstehen werden.

Bei der gesamten Entwicklung sei Europa zurückgefallen, bemerkte die Kanzlerin. "Wir haben allerdings Leuchttürme, und ein solcher europäischer Leuchtturm ist Sachsen", würdigte Merkel die sächsische Metropole.

Mit rund 25.000 Beschäftigten in der Branche und einem Jahresumsatz von rund 6 Milliarden Euro ist Dresden Deutschlands führende Region der Mikro- und Nanoelektronik-Industrie.