Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme

Ausstellung Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme

2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. und der des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Seit der Friedlichen Revolution in der DDR sind 25, seit der EU-Osterweiterung zehn Jahre vergangen. Eine Ausstellung zeigt die europäische Geschichte von 1914 bis 2014.

2 Min. Lesedauer

Das Berliner Brandenburger Tor in einer Trümmerlandschaft am Ende des Zweiten Weltkrieges (Mai 1945).

Die Ausstellung erzählt Europas dramatische Geschichte zwischen Diktatur und Demokratie

Foto: Bundesregierung/Puck-Archiv

Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnete die Ausstellung "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert" im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin. Die Ausstellung verdeutlicht die Verflechtung der Nationalgeschichten Europas im 20. Jahrhundert und lädt zur "historischen Ortsbestimmung" ein. Sie zeigt einen Kontinent zerrissen zwischen Tyrannei und Freiheit, Demokratie und Diktatur, Krieg und Frieden.

Auftakt zum europäischen Erinnerungsjahr 2014

Lammert sagte, 2014 reihten sich viele Jahrestage eines denkwürdigen Jahrhunderts aneinander, die in ihrer politisch-historischen Bedeutung bis heute nachhaltig wirkten. Die Ausstellung sei Auftakt für eine politische Erinnerungskultur, für die in Deutschland längst eine sehr solide Grundlage geschaffen worden sei. Sie biete Gelegenheit, sich an vielen Orten wie Rathäusern, Schulen oder Bibliotheken mit den historischen Ereignissen, ihre Ursachen und Wirkungen auseinanderzusetzen.

Plakat zur Ausstellung der Bundesstiftung zur europäischen Geschichte

Plakat zur Ausstellung

Foto: Bundesstiftung Aufarbeitung

Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky, nannte Jahrestage einen Schlüssel der historisch-politischen Bildungsarbeit. Die Stiftung verstehe es als ihre Aufgabe, Ereignisse wie den 17. Juni 1953, Mauerbau und Mauerfall als gesamtdeutsche Geschichte zu etablieren.

Die Ausstellung gibt es in einer Auflage von 3.000 Stück. Sie soll im Laufe des Jahres auch an anderen Orten gezeigt werden. 2.000 Exemplare seien bereits von Ministerien, Kommunen, Vereinen und Schulen bei der Stiftung bestellt worden, so Kaminsky.

Über die Ausstellung:
26 Tafeln – illustriert mit 190 Fotos – erzählen Europas dramatische Geschichte zwischen Demokratie und Diktatur. Von der "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", dem Ersten Weltkrieg, über den Aufstieg der totalitären Bewegungen wie Nationalsozialismus und Stalinismus hin zum Zweiten Weltkrieg. Über die vier Jahrzehnte währende Teilung Europas im Kalten Krieg hin zu den friedlichen Revolutionen des Jahres 1989.

Vom Deutschlandradio Kultur bereitgestellte historische Tondokumente sind auf den Tafeln via QR-Codes abrufbar.

Die Ausstellung wird von der Bundesstiftung Aufarbeitung, dem Institut für Zeitgeschichte und Deutschlandradio Kultur gemeinsam herausgegeben. Sie kann jederzeit gegen eine Schutzgebühr von 50 Euro erworben werden. Zugleich ist die Ausstellungseröffnung Auftakt des europäischen Erinnerungsjahres 2014.

Im Paul-Löbe-Haus kann die Ausstellung bis zum 22. Januar nach vorheriger Anmeldung am Montag von 9 bis 15 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und am Freitag von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Anmelden kann man sich telefonisch (030/227-38883) oder per E-Mail (info-ausstellungen-plh@bundestag.de).

Öffentlich zugänglich ist die Ausstellung vom 20. Januar bis 28. Februar im Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin am Werderschen Markt.