Aus der Geschichte lernen

Gedenkstätte Deutscher Widerstand Aus der Geschichte lernen

Zum 70. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler präsentiert die Gedenkstätte Deutscher Widerstand eine neue Dauerausstellung. Die Bundeskanzlerin würdigte dies in einer Eröffnungsrede: Die Gedenkstätte schaffe die Möglichkeit "...unsere Sinne zu schärfen und uns nicht wieder geschichtlich auf Abgründe hin zu bewegen".

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Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand an.

Die Kanzlerin geht durch die neu konzipierte Ausstellung.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Zur Eröffnung sagte Angela Merkel: "Gedenkstätten wie diese schaffen es, uns bewusst zu machen, auf welchem Fundament wir uns heute bewegen".

Aufbegehren gegen den Nationalsozialismus

Die Gedenkstätte zeigt in 18 Themenbereichen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben. Die neue Dauerausstellung "führt uns den Mut derer vor Augen, die in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus Wege suchten, um Terror und Gewalt ein Ende zu setzen", so Merkel. Und sie erinnere uns daran, wie unerbittlich damals ein solcher Mut bestraft wurde.

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist im Bendlerblock in Berlin-Tiergarten. Dort befand sich zu Zeiten des Nationalsozialismus das Oberkommando des Heeres. Zugleich war es das Zentrum der Widerstand des Attentats vom 20. Juli 1944 .

Kanzlerin besucht Stauffenbergs Arbeitszimmer

Die Bundeskanzlerin besuchte auf einem kurzen Rundgang das "Arbeitszimmer Stauffenberg". In weiteren Ausstellungsräume informierte sie sich über den Widerstand aus der Arbeiterbewegung oder von Künstlern und Intellektuellen. "So vielfältig die persönlichen Hintergründe dieser Menschen auch waren, so sehr einte sie alle das Aufbegehren gegen den Nationalsozialismus, gegen willkürliche Verfolgung, gegen millionenfachen Mord."

Sie opferten ihr Leben

"Hier im ehemaligen Oberkommando des Heeres organisierten Deutsche den Versuch, am 20. Juli 1944 die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft zu stürzen. Dafür opferten sie ihr Leben." So steht es auf der Wand des Eingangs zum Innenhof der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Claus Schenk Graf von Stauffenberg verübte an diesem Tag das Attentat auf Adolf Hitler, bei dem dieser nur leicht verletzt wurde. Stauffenberg und andere Beteiligte des Attentats wurden daraufhin im Bendlerblock und in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

"Die Ausstellung verdeutlicht eindrucksvoll, welche Handlungsspielräume auch unter den Bedingungen der Diktatur bestanden, welche Gefahren für Freiheit und Leben aber auch damit verbunden waren und bewusst eingegangen wurden", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Auf Anregung von Angehörigen der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 wurde am 20. Juli 1953 ein Ehrenmal im Innenhof des Bender-Blocks eröffnet. Die Bronzefigur eines jungen Mannes mit gebundenen Händen wurde aufgestellt. Daraus entstand schließlich die Gedenk- und Bildungsstätte über den gesamtdeutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Auch die Gedenkstätte Plötzensee, Ort von knapp 3.000 Hinrichtungen in der Zeit des Nationalsozialismus, ist Teil der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Die Stiftung wird zur Hälfte mit aktuell jährlich 1.760.000 Euro von der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert, die andere Hälfte übernimmt das Land Berlin.