Dr. Christiane Schenderlein, Staatsministerin beim Bundeskanzler für Sport und Ehrenamt:
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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sport und Ehrenamt sind beim Bundeskanzler angekommen. Damit erfüllen wir einen großen Wunsch der Sportwelt und lassen gleichzeitig den Ehrenamtlichen die Wertschätzung zukommen, die sie verdienen. Es war Ihnen, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, ein Herzenswunsch und Anliegen, diese Themen zur Chefsache zu machen. Daher freue ich mich sehr, heute das erste Mal im Amt der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt zu Ihnen sprechen zu dürfen.
In der größten Notsituation rufen wir selbstverständlich die freiwillige Feuerwehr. Männer und Frauen, die wenige Sekunden zuvor noch gearbeitet haben, unterwegs waren oder geschlafen haben, eilen binnen weniger Minuten einem Menschen in Not zur Hilfe. Andere engagieren sich im Musik- und Theaterverein, in Umwelt- und Naturschutz oder in der Nachbarschaftsinitiative. Die Attraktivität unserer Kommunen und Städte wird maßgeblich von den unzähligen Vereinen vor Ort getragen, die Heimatfeste, Sportveranstaltungen und Märkte organisieren. Selbst in den schwierigsten Momenten im Leben gibt es Ehrenamtliche, die sich in der Pflege, in der Seelsorge oder in der Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen organisieren. Das alles geschieht für uns vollkommen selbstverständlich und vollkommen unentgeltlich. Ehrenamt kennt keine Uhrzeiten. Ehrenamt geht über Grenzen hinweg. Ehrenamt bringt Menschen zueinander. Ehrenamtler sind Macher, Anpacker und Gestalter.
An dieser Stelle sage ich im Namen der gesamten Bundesregierung von ganzem Herzen einmal Danke für all ihr Wirken.
Die Bundesregierung hat sich deshalb eine aktive Ehrenamts- und Engagementpolitik auf die Fahnen geschrieben. Wir werden ehrenamtlich Engagierte unterstützen, fördern und stärken, die Ehrenamtlichen und die Leistungen, die sie für die Gesellschaft erbringen, sichtbarer machen und ihnen die Anerkennung geben, die sie verdienen.
Einen großen Teil der deutschen Vereinslandschaft bilden die über 86.000 Sportvereine. Im 9. Sportentwicklungsbericht steht: Die Sportvereine legen Wert auf Gemeinschaft und fördern das Miteinander über soziale Grenzen hinweg. Sie bilden unseren Breitensport, und gleichzeitig legen sie den Grundstein für den Spitzensport. Ohne Breite keine Spitze!
Eines der großen Ziele unserer Sportpolitik ist die deutsche Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Das ist eine wirkliche Zukunftsaufgabe – nicht nur für den Sport, sondern es ist vielmehr ein gesellschaftlicher Auftrag –, und gleichzeitig unterstützt es die Modernisierung unseres Landes.
Mit Begeisterung haben wir die Spiele 2024 in Paris verfolgt. Sie haben den Traum von Olympischen und Paralympischen Spielen in Deutschland weiter gestärkt. Die erfolgreiche Olympiabewerbung ist das gemeinsame Ziel von Sport und Politik in unserem Land.
Wer im Sport ganz nach oben will, der fängt klein an. Wenn wir etwa an die Olympischen Spiele 2040 denken, dann wird uns bewusst, dass unsere Athletinnen und Athleten heute in der Kita oder in der Grundschule sind. Auch hier gilt: Gemeinsam mit den Ländern, Kommunen und Vereinen müssen wir Deutschland als Sportnation international wieder wettbewerbsfähig machen.
Der Koalitionsvertrag setzt deshalb im Sportbereich deutliche Zeichen:
Erstens. Mit der Sportmilliarde können wir zusammen mit Ländern und Kommunen dafür sorgen, dass Sportanlagen und Schwimmbäder modernisiert und exzellente Trainingsbedingungen zur Verfügung gestellt werden.
Zweitens. Wir brauchen eine Spitzensportreform. Die Sportförderung muss deutlich unbürokratischer und flexibler werden.
Und drittens. Wir werden nur dann Fortschritte erzielen, wenn wir es schaffen, motivierte und gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer in Deutschland zu halten. Athletinnen und Athleten müssen sich ohne Existenzängste auf ihren Sport konzentrieren können.
Mit der Bündelung der Aufgaben haben wir als Bundesregierung bereits jetzt ein zentrales Versprechen aus dem Koalitionsvertrag erfüllt und ein klares Zeichen gesetzt: Gesellschaftspolitik gehört ins Kanzleramt. Das umfasst Kultur, aber auch Sport und das Ehrenamt.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen allen.