Konfliktprävention, Peacekeeping und Mediation

Deutsche Afrikapolitik Konfliktprävention, Peacekeeping und Mediation

Afrika ist ein Kontinent der politischen und wirtschaftlichen Chancen. Die Bundesregierung hat die Bedeutung und die Potenziale unseres Nachbarkontinents erkannt und strebt eine vertiefte Partnerschaft an. Ein Überblick über die deutsche Afrikapolitik.

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Ein junger Afrikaner in seinem Gewächshaus (Gemüsegarten) schaut auf sein Tablet.

Landwirtschaftshilfe per App: Afrika wandelt sich hin zu einer gut vernetzten Informationsgesellschaft.

Foto: Getty Images/Henk Badenhorst

Übergeordnetes Ziel der Partnerschaft mit Afrika ist es, die außen- und sicherheitspolitischen Beziehungen sowie eine regelbasierte Ordnung zu stärken. Grundlage der deutschen Afrikapolitik sind die afrikapolitischen Leitlinien  der Bundesregierung. 

Frieden und Sicherheit in Afrika

Frieden und Sicherheit sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Entwicklung überhaupt stattfinden kann. Deshalb setzt sich die Bundesregierung für deren Förderung ein - unter anderem mit Maßnahmen im Bereich Konfliktprävention, Peacekeeping und Mediation.

Ein weiteres Ziel der deutschen Afrikapolitik ist die Steuerung von Migration und Minderung von Fluchtursachen. Dazu hat Deutschland mit einzelnen Ländern Afrikas Migrationspartnerschaften gegründet. Gemeinsam sollen Ausbildung, Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere junger Menschen, gefördert und Fluchtursachen gemindert werden.

Investitionen in nachhaltige Entwicklung

Darüber hinaus möchte Deutschland im Rahmen der Partnerschaft eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung stärken. Um die Bedingungen für Privatinvestitionen auf dem afrikanischen Kontinent voranzutreiben und Infrastrukturprojekte vor Ort in Gang zu bringen, hat die Bundesregierung mit einigen afrikanischen Ländern Reformpartnerschaften, sogenannte "Compacts with Africa" , ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative wurden zum Beispiel in Ghana die Selbstbeteiligung bei Hermes-Bürgschaften für Investitionen im öffentlichen Bereich von zehn auf fünf Prozent abgesenkt. In Nigeria unterstützt Deutschland die Reform des Finanzsektors und fördert den Ausbau von Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen.

Auch zivilgesellschaftliche Partnerschaften mit Afrika sollen intensiviert werden.

Strategische Partnerschaft Digitales Afrika

Ein besonderer Fokus der deutschen Afrikapolitik liegt auf der Digitalisierung Afrikas. Die Bundesregierung hat hierzu die Strategische Partnerschaft Digitales Afrika ins Leben gerufen. Das Netzwerk fördert gezielt den Kontakt zwischen europäischen Unternehmen und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.

Große Firmen wie SAP, DHL und Siemens, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen arbeiten gemeinsam mit Experten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit an digitalen Lösungen für lokale Probleme. Seit 2015 sind so rund 20 Produkte in unterschiedlichen Bereichen entstanden. Darunter eine mobile Klimaversicherung, die digitale Steuererklärung in Sambia, eine E-Commerce-Plattform in Ruanda sowie die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft in Uganda.

Die Strategische Partnerschaft Digitales Afrika wurde 2015 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen. Seither sind über 150 Unternehmen dem Netzwerk beigetreten. Gemeinsam mit den Unternehmen erarbeitet das Netzwerk passende Konzepte, bringt die Akteure mit den Ansprechpartnern vor Ort zusammen und unterstützt die Organisationen dabei, ihre Projekte zu finanzieren.