"Ziel ist, dass jeder sich einbringen kann in die Gesellschaft"

Nationaler Integrationspreis 2019 "Ziel ist, dass jeder sich einbringen kann in die Gesellschaft"

"Es zeigt, wie wertvoll es ist, wenn Geflüchtete ihr Wissen und ihr Können bei uns anwenden können", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Verleihung des Nationalen Integrationspreises 2019. Preisträger ist in diesem Jahr das Projekt "IQ - Apotheker für die Zukunft".

2 Min. Lesedauer

Kanzlerin Merkel bei einer Rede zum Nationalen Integrationspreis im Kanzleramt.

Bei der Verleihung des Nationalen Integrationspreises 2019 im Kanzleramt lobt die Kanzlerin die diesjährigen Preisträger als Vorbilder für gesellschaftliches Engagement.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Das Projekt "IQ – Apotheker für die Zukunft" führt Zugewanderte durch gute Qualifizierung in den Beruf. Dabei steht "IQ" in diesem Fall für Integration durch Qualifizierung. Das Projekt wurde durch die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen.

Bundeskanzlerin Merkel gratulierte allen am Projekt Beteiligten zum Integrationspreis. "Es zeigt, wie Integration gelingen kann. Es zeigt vor allem auch, wie wertvoll es ist, wenn Geflüchtete ihr Wissen und ihr Können bei uns anwenden können", so Merkel.

Qualifikationen in Deutschland anerkannt

Dank der Projektunterstützung von "IQ" konnten alle ehemaligen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer die anspruchsvolle Fachsprachprüfung und pharmazeutische Kenntnisprüfung bestehen. Somit konnten die im Ausland erworbenen Qualifikationen in Deutschland anerkannt und die Approbationen erteilt werden.

Im Projekt IQ wurden bisher vier Kurse durchgeführt und insgesamt 56 Personen qualifiziert und zur Approbation geführt. Alle von ihnen arbeiten inzwischen in Apotheken.

Alle Absolventen sind mittlerweile erfolgreiche Arbeitnehmerinnen und Beschäftigte in öffentlichen Apotheken und Krankenhaus-Apotheken. Die Beispiele zeigen, dass Neuzugewanderte mit guter Ausbildung auch in ihrer neuen Heimat hochwertige Arbeitsplätze erreichen können.

Ein Großteil der ehemaligen Kursteilnehmer arbeitet außerhalb der Großstädte und Ballungszentren im ländlichen Raum und sichert dort den langfristigen Bestand von Apotheken und die Patientenversorgung in strukturschwachen Regionen.

02:53

Video Die Initiative "IQ -Apotheker für die Zukunft" gibt Geflüchteten eine neue Perspektive

Integration als komplexer Prozess

Die Kanzlerin erklärte, dass die Integration jedes einzelnen Menschen ein sehr komplexer Prozess sei, der in vielen Phasen erfolge. Deshalb habe die Jury immer eine bestimmte Phase im Blick. Im Jahr 2017 ging es um das Ankommen, 2018 stand die Wertevermittlung im Mittelpunkt, in diesem Jahr geht es um das Mitgestalten. "Das ist unser Ziel, dass jeder sich einbringen kann in die Gesellschaft", so die Bundeskanzlerin.

Die Jury für den Nationalen Integrationspreis 2019 besteht aus der Integrationsforscherin Naika Foroutan, dem Autor Ahmad Mansour, dem Fußball-Spieler Sami Khedira und der langjährigen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth. Vorsitzender der Jury ist der ehemalige Leiter der Bundesagentur für Arbeit und des BAMF, Frank-Jürgen Weise. Die Bundeskanzlerin hat die Jury für drei Jahre berufen.

Viel erreicht in Deutschland

Die Intergrationsbeauftrage Annette Widmann-Mauz erläuterte die bisher erzielten Erfolge. Mehr als 400.000 Zuwanderer haben eine Arbeit gefunden, hinzu kommen die Auszubildenden. Das alles zusammen sei ein starkes Stück Deutschland. "Dafür möchte ich Ihnen danken. Wir wollen zeigen, Deutschland kann Integration", so Widmann-Mauz.

Mit dem Nationalen Integrationspreis will die Bundesregierung vorbildliches Engagement auszeichnen. Darüber hinaus soll der Preisträger einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden und als Vorbild für andere dienen, sich ebenfalls zu engagieren. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird im Kanzleramt verliehen.
Bei einer Klausurtagung im Mai 2016 hatte das Bundeskabinett die "Meseberger Erklärung zur Integration" beschlossen und den Nationalen Integrationspreis ins Leben gerufen.