Neue Chancen für das Leben auf dem Lande

14. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung Neue Chancen für das Leben auf dem Lande

Die Corona-Pandemie hat zu einem Digitalisierungsschub geführt. Homeoffice, digitaler Unterricht, digitale Sport- und Kulturangebote – all dies gehört jetzt zum Alltag. Das 14. Zukunftsforum geht der Frage nach, was nach der Pandemie bleibt und wie die ländlichen Räume nachhaltig an Attraktivität gewinnen.

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Grünes Blattwerk im linken Vordergrund, dahinter Acker, Wiese und weitere Obstbäume, Feldweg und Wiese, Feldweg und Schuppen im Hintergrund im Sonnenuntergang.

Das Zukunftsforum Ländliche Entwicklung diskutiert, wie ländliche Regionen sich weiter positiv entwickeln können.

Foto: picture alliance / dpa

In den letzten Monaten wurden auf dem Lande viele kreative und innovative digitale Ideen umgesetzt. Ob flexiblere Arbeitsmodelle, Kommunikationsplattformen oder Apps – all sie führen neben den Belastungen, die der Lockdown und die Kontaktbeschränkungen mit sich bringen, auch zu neuen Möglichkeiten für ein attraktives Leben in den ländlichen Regionen. Das Ziel der Bundesregierung, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen, wird durch den Digitalisierungsschub vorangebracht.

Für eine nachhaltige Entwicklung ist es notwendig, zu analysieren, was bleibt, wenn die Pandemie überwunden ist und analoge Alternativen wieder möglich sind. Es sind Lösungen aufzuzeigen, wie positive Entwicklungen beibehalten und etabliert werden können.

Mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren diese aktuellen Fragen auf dem 14. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung , das unter dem Titel "Alles digital oder doch wieder 'normal'? Neue Formen von Arbeit und Teilhabe als Chance für die Ländlichen Räume" virtuell stattfindet. Akteure aus Politik, Praxis, Verwaltung, Institutionen, Verbänden, Wissenschaft und den Regionen informieren sich über erfolgreiche Projekte und erarbeiten gemeinsam Lösungen, wie das Leben auf dem Land noch lebenswerter wird. Das Zukunftsforum ist eingebettet in die ebenfalls virtuell stattfindende Internationale Grüne Woche.

Ein Blick in die Fachforen - Zwei Beispiele

Lastwagen des "Mobilen Dorfladens" steht vor einem Haus.

Der "Mobile Dorfladen" bringt regionale Produkte zu den Bürgern und ist Teil des Projekts "Digitales Dorf Bayern".

Foto: Fraunhofer IESE / Matthias Koch

Dahoam verbunden – digital vernetzt
Mithilfe digitaler Services und Anwendungen lassen sich deutliche Verbesserungen bei der Nahversorgung mit Lebensmitteln, der medizinischen Versorgung, mit innovativen Bildungsangeboten, Nachbarschaftshilfe und sonstigen Dienstleistungen erreichen. Dazu werden im Projekt "Digitales Dorf Bayern" in fünf Modellregionen digitale Lösungen entwickelt und implementiert. Erfahrungsaustausch und Übertragbarkeit in andere ländlichen Kommunen nehmen dabei eine bedeutende Rolle ein.

So stellte etwa das "Digitale Dorf" Spiegelau-Frauenau beim Thema Arbeit der Zukunft früh Weichen mit einem der ersten Co-Working-Spaces im Bayerischen Wald. Im "Digitalen Alpendorf" wird Teilhabe unter anderem mit dem "Digitalen Pflegekompass" neu gelebt, während ein anderes Teilprojekt die digitale Bildung der älteren Generationen in den Fokus stellt.

Ein Mann bringt mit einem Lastenfahrrad die "Bauernbox" zu einer Kundin.

Die Genossenschaft "Münsterländer Bauernbox"  schafft digitale Absatzwege für Lebensmittel aus der Region.

Foto: Agrarheute/Timo Jaworr

Regional-digital: ein starkes Team!
Regionalität hat bei der Nahrungsmittelversorgung in den letzten Monaten eine große Bedeutung und Wertschätzung erfahren. Diese gilt es zu erhalten, digital zu stützen und zu fördern sowie das Internet als Instrument für ein neues Miteinander zu nutzen. Am Beispiel der Münsterländer Bauernbox eG zeigt sich, wie regionale Versorgung und die Stärkung der heimischen Landwirtschaft gelingen kann.

Die Genossenschaft hat es sich zum Ziel gemacht, die regionale Vielfalt aus dem Münsterland zu fördern und Familienbetriebe zu erhalten. Über 20 Lebensmittelerzeuger, Logistiker, Onlineexperten und Konsumenten sind in der Vertriebs- und Distributionsgenossenschaft vereint. Es werden digitale Absatzwege für die Lebensmittel aus dem Münsterland geschaffen und diese mit hochleistungsfähiger, nachhaltiger Logistik kombiniert.

Von erfolgreichen Projekten lernen! In der Fotogalerie werden vier Initiativen vorgestellt, die zum Nachahmen anregen.

BMEL fördert weiterhin digitale Projekte

Mit dem Modellvorhaben "Smarte.Land.Regionen" unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium zukünftig einzelne Landkreise bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Lösungen im ländlichen Raum. Im Rahmen des 14. Zukunftsforums überreichte Ministerin Julia Klöckner die Förderurkunden an die Landräte von sieben Modellregionen. Für die Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie erhalten diese Landkreise jeweils bis zu einer Million Euro: Bernkastel-Wittlich, Coesfeld, Lörrach, Neustadt an der Waldnaab, Potsdam-Mittelmark, Vorpommern-Greifswald und Uelzen. Vor allem drei Bereiche werden gefördert: das Ehrenamt, die Nahversorgung und die Mobilität.