Deutschlandticket
Digital, bundesweit gültig und monatlich kündbar: Mit dem Deutschlandticket ist der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland für monatlich 49 Euro nutzbar – unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet.
4 Min. Lesedauer
Das Deutschlandticket für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist seit dem 1. Mai 2023 erhältlich. Mehr als elf Millionen Kundinnen und Kunden nutzen das umfangreiche Angebot – knapp über die Hälfte davon digital per Smartphone.
Zu welchem Preis das Deutschlandticket verfügbar ist, entscheiden die Bundesländer. Für das Jahr 2024 ist weiter ein monatlicher Preis von 49 Euro vorgesehen. Die vereinfachte Tarifstruktur und die Möglichkeit, das Ticket online zu kaufen und zu nutzen, haben neben dem attraktiven Preis zum Erfolg des Deutschlandtickets beigetragen.
„Ich bin sehr begeistert über die große Zustimmung, die das Deutschlandticket hat“, sagte Bundeskanzler Scholz. Laut Erhebungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sind 95 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer zufrieden mit dem Angebot und 75 Prozent wollen es dauerhaft nutzen. Alle Fakten, die jeder Deutschland-Ticket-Kenner wissen sollte im Überblick.
Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder haben sich am 22. Januar darauf geeinigt, dass der Preis für das Deutschlandticket für 2024 weiter bei 49 Euro pro Monat liegen soll. 2025 soll das Deutschlandticket monatlich 58 Euro kosten. Darauf verständigten sich die Verkehrsminister der Länder am 23. September bei einer Sonderkonferenz. Die Länder können auf ihre Kosten weitere Vergünstigungen etwa für Azubi-, Schüler- oder Sozialtickets anbieten. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an das Verkehrsunternehmen oder den Verbund vor Ort.
Kundinnen und Kunden können das Deutschlandticket bei allen Verkehrsunternehmen und -verbünden erwerben. Bei welchem Anbieter in Ihrer Umgebung das Deutschlandticket abonniert werden kann, ist auf der offiziellen Web-Seite zum D-Ticket zu finden.
Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten im ÖPNV und SPNV aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen, Landestarife und Verkehrsverbünde sowie im verbundfreien Raum. Reisende können also alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen. Ausgenommen sind der Fernverkehr (zum Beispiel IC, EC, ICE sowie RE-Linien der DB Fernverkehr AG), private Anbieter wie FlixTrain oder FlixBus sowie Fahrten in der ersten Klasse. Weitere Informationen darüber, wo das Deutschlandticket überall gültig ist, gibt es bei der Deutschen Bahn.
Das Deutschlandticket ist personengebunden und nicht auf andere Personen übertragbar. Fahrgäste müssen bei möglichen Kontrollen ihre Identität nachweisen. Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenlos mit. Eine unentgeltliche Mitnahme von Personen über sechs Jahren ist nicht möglich.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erhalten die Möglichkeit, ihren Beschäftigten das Deutschlandticket als Jobticket bereitzustellen. Wenn sie dabei einen Zuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Ausgabepreis des Tickets leisten, können bis zum 31. Dezember 2024 zusätzlich fünf Prozent Rabatt auf den Ausgabepreis gewährt werden.
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, das Deutschlandticket ab dem Sommersemester 2024 in rabattierter Form auch als Semesterticket anzubieten. Für 29,40 Euro statt 49 Euro im Monat können Studierende dann deutschlandweit den ÖPNV nutzen. Das Ticket hat dieselben Merkmale wie das normale Deutschlandticket: Es gilt für eine Person in der 2. Klasse in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV in ganz Deutschland und ist nicht übertragbar. Ob und wann genau das Semesterticket an einzelnen Hochschulen eingeführt wird, hängt von den Verhandlungen zwischen den Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden und Landestariforganisationen mit den Hochschulen und Studierendenvertretungen ab.
Der Bund beteiligt sich hälftig an den Kosten für das Deutschlandticket. So stellte der Bund 2023 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung und wird diesen Betrag auch in diesem und dem nächsten Jahr leisten. Den gleichen Betrag steuern die Länder bei. Auch Mindereinnahmen, die den Verkehrsunternehmen im Einführungsjahr entstanden sind, tragen Bund und Länder je zur Hälfte. Mit der Aktualisierung des Regionalisierungsgesetzes schafft die Bundesregierung die Möglichkeit für einen Ausgleich finanzieller Nachteile für die Bundesländer. Damit ungenutzte Mittel des vergangenen Jahres dafür genutzt werden können und der Preis 2024 stabil bleibt, hat das Kabinett am 17. Juli die Novelle des Regionalisierungsgesetzes beschlossen.
Das Deutschlandticket resultiert aus dem Neun-Euro-Ticket, das auf Initiative der Bundesregierung in den Sommermonaten 2022 angeboten und 52 Millionen Mal verkauft wurde. An den Erfolg dieser zeitlich befristeten Aktion soll das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot anknüpfen. Wie schon das Neun-Euro-Ticket soll auch das Deutschlandticket die Bürgerinnen und Bürger angesichts der gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es die Attraktivität des ÖPNV deutlich erhöhen, einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen – und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.