Ein Ticket für ganz Deutschland

Deutschlandticket Ein Ticket für ganz Deutschland

Am 1. Mai ist das Deutschlandticket an den Start gegangen – digital, bundesweit gültig und monatlich kündbar. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen. Und zwar unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Deutschlandticket

Von Sylt bis in den bayerischen Wald: Quer durch Deutschland mit nur einem Ticket. 

Foto: Bundesregierung/Shutterstock/YesPhotographers

Seit wann gibt es das Deutschlandticket?

Das Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai erhältlich. Seitdem haben, so VDV, rund zehn Millionen Kundinnen und Kunden von dem neuen Angebot Gebrauch gemacht. Rund die Hälfte davon, also etwa fünf Millionen Fahrgäste, sind sogenannte Umsteiger aus bereits bestehenden Abonnements. Weitere 4,3 Millionen Fahrgäste sind Neuabonnentinnen und -abonnenten, die den ÖPNV vorher mit Einzelfahrscheinen oder Zeitkarten ohne Abo genutzt haben. Rund 700.000 Menschen sind Neukundinnen und -kunden, die den ÖPNV bislang in der Regel nicht genutzt haben.

Wie viel kostet das Deutschlandticket?

Das Deutschlandticket kostet monatlich 49 Euro. Darüber hinaus können die Länder auf ihre Kosten weitere Vergünstigungen etwa für Azubi-, Schüler- oder Sozialtickets anbieten.

Bei den 49 Euro handelt es sich um einen Einführungspreis. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben bereits vereinbart, dass es von 2024 an eine Dynamisierung in Form eines automatischen Inflationsausgleichs geben soll.

Wo ist das Deutschlandticket erhältlich?

Kundinnen und Kunden können das Deutschlandticket bei allen Verkehrsunternehmen und -verbünden erwerben. Welcher Anbieter in Ihrer Region zuständig ist, können Sie hier einsehen.

Wo ist das Deutschlandticket gültig?

Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten im ÖPNV und SPNV aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen, Landestarife und Verkehrsverbünde sowie im verbundfreien Raum. Reisende können also alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen. Ausgenommen sind der Fernverkehr (zum Beispiel IC, EC, ICE sowie RE-Linien der DB Fernverkehr AG), private Anbieter wie FlixTrain oder FlixBus sowie Fahrten in der ersten Klasse.

Gibt es das Deutschlandticket auch in  Papierform?

Grundsätzlich wird das Deutschlandticket digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte. Verkehrsunternehmen, die aktuell noch nicht in der Lage sind, ein solches digitales Ticket bereitzustellen, können übergangsweise ein Papierticket mit QR-Code ausgeben – längstens aber bis zum 31. Dezember 2023.

Ist das Deutschlandticket übertragbar?

Das Deutschlandticket ist personengebunden und nicht auf andere Personen übertragbar. Fahrgäste müssen bei möglichen Kontrollen ihre Identität nachweisen. Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenlos mit. Eine unentgeltliche Mitnahme von Personen über sechs Jahren ist nicht möglich.

Was wird aus bestehenden Abonnements?

Das Deutschlandticket gibt es im monatlich kündbaren Abonnement. Wer bereits ein Abonnement oder ein Jobticket besitzt, muss in der Regel nicht aktiv werden. Kundinnen und Kunden werden von ihrem Abo-Center über das weitere Vorgehen informiert. Sie können frei entscheiden, ob ihr aktuelles Abo bestehen bleiben soll oder ob sie ins Deutschlandticket wechseln möchten.

Gibt es das Deutschlandticket als Jobticket?

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erhalten die Möglichkeit, ihren Beschäftigten das Deutschlandticket als Jobticket bereitzustellen. Wenn sie dabei einen Zuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Ausgabepreis des Tickets leisten, können bis zum 31. Dezember 2024 zusätzlich fünf Prozent Übergangsabschlag beziehungsweise Rabatt auf den Ausgabepreis gewährt werden.

Gilt das Deutschlandticket auch für Studierende?

Für Studierende wird zunächst eine optionale Upgrade-Lösung angeboten. Das heißt: Studierende können selbst entscheiden, ob sie das Deutschlandticket nutzen wollen. Dafür müssen sie lediglich den Differenzbetrag zwischen Semesterticket und Deutschlandticket bezahlen. Ein Upgrade wird allerdings nicht in jeder Verkehrsregion angeboten. Dieses Übergangsangebot soll schnellstmöglich durch eine dauerhafte und bundesweit einheitliche Integration des Semestertickets in das Deutschlandticket abgelöst werden.

Wie wird das Deutschlandticket finanziert?

Der Bund wird für das Deutschlandticket ab 2023 jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Verlustausgleich zur Verfügung stellen – die Länder haben zugesagt, sich in selber Höhe zu beteiligen. Etwaige Mehrkosten, die den Verkehrsunternehmen im Einführungsjahr 2023 durch Mindereinnahmen entstehen, werden Bund und Länder je zur Hälfte tragen.

Das Deutschlandticket resultiert aus dem Neun-Euro-Ticket, das auf Initiative der Bundesregierung in den Sommermonaten 2022 angeboten und 52 Millionen Mal verkauft wurde. An den Erfolg dieser zeitlich befristeten Aktion soll das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot anknüpfen. 

Wie schon das Neun-Euro-Ticket soll auch das Deutschlandticket die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es die Attraktivität des ÖPNV deutlich erhöhen, einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen – und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.