Kirchner, Marc, Dix: Das Museum Bern zeigt 200 Werke, die die Nationalsozialisten als "Entartete Kunst" beschlagnahmten. Sie stammen allesamt aus dem "Kunstfund Gurlitt". "Die Ausstellung ist ein "wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Herrschaft", erklärte Kulturstaatsministerin Grütters.
1 Min. Lesedauer
In einer Doppelausstellung zeigen das Kunstmuseum Bern und die Bundeskunsthalle Bonn eine Auswahl von Kunstwerken aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt. In der Schweizer Hauptstadt liegt der Fokus auf von den Nationalsozialisten beschlagnahmten Werken. Diese Aktion "Entartete Kunst" sei "eines der dunkelsten Kapitel der dunkelsten Kapitel der deutschen (Kunst-)Geschichte", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Ausstellungseröffnung am Mittwochabend.
"Die Ausstellung, die dieses Kapitel der nationalsozialistischen Kunstpolitik beleuchtet, ist ein wichtiger Teil unseres gemeinsamen Bemühens um Aufklärung und Transparenz", sagte Grütters.
In den 1930er Jahren beschlagnahmten die Nationalsozialisten Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die sich nicht für die NS-Ideologie in den Dienst nehmen ließen. Die Künstler wurden fortan verhöhnt, verfolgt und entrechtet.
Viele Künstlerinnen und Künstler wurden ausgegrenzt - in der Ausstellung finden sich Werke großer Namen: Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Otto Dix. Vertreten sind auch weitere Künstler der Moderne, zumeist Expressionisten. "Mit ihrer wechselvollen Geschichte appellieren die Werke auch an demokratischen Widerstandsgeist", so Grütters.
Im zweiten Teil der Doppelausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn steht die Raubkunst im Fokus. Sie zeigt ab Donnerstag Kunstwerke aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt. Beide Präsentationen in Bonn wie in Bern beruhen auf dem aktuellen Forschungsstand zum Kunstfund Gurlitt, daher der übergeordnete Titel "Bestandsaufnahme Gurlitt".