Arbeitslosenquote unter fünf Prozent

Arbeitsmarkt im Oktober Arbeitslosenquote unter fünf Prozent

Immer weniger Menschen in Deutschland sind arbeitslos: Die Arbeitslosenquote ist auf 4,9 Prozent gefallen - das ist der niedrigste Stand seit 1991. Mehr als 33 Millionen Menschen gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach.

2 Min. Lesedauer

Die Grafik zeigt die Entwicklung der jährlichen Arbeitslosenzahlen von 2005 bis 2018. Waren im Jahr 2005 noch 4,56 Millionen Menschen (11 Prozent) arbeitslos, sank die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2018 auf 2,20 Millionen (4,9 Prozent).

Niedrigste Arbeitslosenquote seit fast 30 Jahren: Der deutsche Arbeitsmarkt ist in bester Verfassung.

Foto: Bundesregierung

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober 2018 im Vergleich zum Vormonat um 53.000 auf 2,204 Millionen gesunken. Das sind 185.000 Menschen weniger als noch vor einem Jahr.

"Auf diese Zahlen kann Deutschland stolz sein. Nun gilt es, die ausgesprochen gute Lage am Arbeitsmarkt zu nutzen und die Langzeitarbeitslosigkeit entschieden zu bekämpfen", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Mit dem Gesetz für mehr Teilhabechancen Langzeitarbeitsloser am Arbeitsmarkt sei die Bundesregierung auf einem guten Weg.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekordhöhe

Die Zahl der Erwerbstätigen legte weiter zu: Im September waren 45,18 Millionen Menschen erwerbstätig - rund 561.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon entfiel der Großteil auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Insgesamt waren 33,11 Millionen Menschen im August sozialversicherungspflichtig angestellt. Das entspricht einem Anstieg von 56.000 gegenüber Juli - wenn man die jahreszeitlichen Einflüsse herausrechnet - und von 715.000 gegenüber dem Jahr 2017. "Das ist ein echter Beschäftigungsrekord", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele.

Arbeitskräfte gesucht

Die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist weiterhin sehr groß: 824.000 offene Stellen verzeichnete die BA im Oktober - 44.000 mehr als vor einem Jahr. Von den ausgeschriebenen Stellen waren 95 Prozent sofort zu besetzen. Insbesondere im Verkehrssektor, in der Logistikbranche, in der Produktion und in der metallverarbeitenden Industrie sind Stellen frei. Aber auch in der Bau-, Gesundheits- und Pflegebranche fehlt Personal.

Für 2019 prognostizierte Scheele eine Fortsetzung des Arbeitsmarktaufschwungs.

Ausbildungsmarkt: Mehr Stellen als Bewerber

"Erstmals nach 1994 war die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber", fasste Scheele die Bilanz des Ausbildungsmarktes 2017/2018 zusammen. Demnach standen 565.300 Ausbildungsstellen 535.600 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Damit kamen auf 100 Ausbildungsplätze 98 Interessenten.

Ein junges Mädchen steht in roter Verkaufsbluse hinter einer mit Brötchen beladenen Bäckertheke. Sie hält ein Blech mit frischen Brötchen in den Händen.

Auch im Handwerk, zum Beispiel beim Bäcker, sind noch Ausbildungsplätze zu vergeben.

Foto: picture alliance/dpa/Stefan Sauer

Insgesamt wurden 489.000 neue Ausbildungverträge geschlossen - rund 8.500 mehr als im vorigen Ausbildungsjahr. 24.500 Suchende konnten nicht vermittelt werden. Gleichzeitig blieben 57.700 Ausbildungsplätze Ende September unbesetzt. Das waren deutlich mehr als im Jahr davor. Insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Handwerk fehlen Nachwuchskräfte.

Scheele zeigte sich zuversichtlich, dass in der jetzt beginnenden Nachvermittlungszeit bis Ende des Jahres noch Ausbildungsverträge zustande kommen. Er appelierte an die Bewerberinnen und Bewerber,  auch Alternativen jenseits ihres Traumberufes in Erwägung zu ziehen. Gleichzeitig sollten sich Betriebe gegenüber nicht ganz so guten Kandidaten offen zeigen.