Durchbruch für den Netzausbau in Süddeutschland

Energiewende Durchbruch für den Netzausbau in Süddeutschland

Die Stromnetze im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen werden ausgebaut. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und die Energieminister der betroffenen Bundesländer haben sich auf bürgerfreundliche und landschaftsschonende Lösungen verständigt. "Dies ist ein wichtiger und guter Tag für die Energiewende und ihr Gelingen", sagte Altmaier.

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Der Ausbau der Stromnetze in den drei Ländern Bayern, Hessen und Thüringen solle auf das "erforderliche Maß" beschränkt werden, so der Bundeswirtschaftsminister nach Gesprächen zur Lösung der Netzprobleme mit den Länder-Energieministern. Hierbei sollen die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich gehalten und einseitige Belastungen bestimmter Regionen nach Möglichkeit vermieden werden.

Vorrang für Erdkabel

Insbesondere sollen vorrangig Erdkabel zum Einsatz kommen. Das heißt, es wird weniger Strommasten geben. Dadurch werden Bayern und Thüringen entlastet, ohne dass es in Hessen zum Neubau weiterer Leitungstrassen kommt. "Wir haben einen entscheidenden Durchbruch erreicht für den Netzausbau in Süddeutschland", bekräftigte Altmaier.

Entscheidung nur im gesetzlichen Verfahren

Wie geht es jetzt weiter? Bundeswirtschaftsminister Altmaier und die Energieminister von Bayern, Hessen und Thüringen sind sich darüber einig, dass eine Entscheidung über den Ausbau der Stromtrassen nur im gesetzlich dafür vorgesehenen Verfahren von den zuständigen Behörden erfolgen kann. Dabei sind die privaten und öffentlichen Belange sorgfältig und in transparenter Form abzuwägen.

Die Bundesnetzagentur wird nunmehr aufgefordert, die Vorschläge der drei Länder zu prüfen und vor einer Festlegung im Netzentwicklungsplan öffentlich zu konsultieren.

Hier die gemeinsame Erklärung „Vorschläge für Lösung der Netzprobleme im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen“

Hintergrund:
Künftig werden die erneuerbaren Energien vor allem die Kernkraft ersetzen, aber auch Kohle als Energieträger. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima in 2011 hat die Bundesregierung das Energiekonzept fortentwickelt und den Ausstieg bis Ende 2022 aus der Kernkraft beschleunigt. Und beschlossen ist, dass Deutschland bis 2038 schrittweise aus der Kohleverstromung aussteigt. Der Strom aus erneuerbaren Energien ("Ökostrom") liegt heute schon bei gut 38 Prozent und soll weiter ausgebaut werden. Damit auch der Süden vom Windstrom aus dem Norden profitiert, ist der Ausbau der Stromnetze erforderlich.