„Vertrauen ist das zentrale Gut unserer Demokratie“

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Podiumsdiskussion zu russischer Desinformation „Vertrauen ist das zentrale Gut unserer Demokratie“

Desinformation stellt eine Gefahr für Demokratien dar. „Sie zielt darauf ab, Vertrauen zu zerstören und glaubwürdige Informationen zu entwerten“, so die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bei einer Diskussion über die Rolle von Desinformation im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen Ukraine.

2 Min. Lesedauer

Christiane Hoffmann sitzt neben Pia Lamberty auf einem Podium. Im Vordergrund ist der Moderator Joscha Weber von hinten zu sehen.

„Mit Grüßen aus Moskau“: Auf einem Podium zum Thema Desinformation diskutierte Christiane Hoffmann, die erste stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und erste stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung.

Foto: Sebastian Pfütze/Bertelsmann Stiftung

„Der Krieg hat eine neue Dimension für uns geschaffen – auch im Informationsfeld“, sagte Christiane Hoffmann, die stellvertretende Regierungssprecherin auf einer Podiumsdiskussion der Bertelsmann Stiftung und Gemeinnützige Hertie Stiftung im Rahmen der Berliner Stiftungswoche. Gemeinsam mit Pia Lamberty, Soziologin und Geschäftsführerin von CeMAS, sowie Susanne Spahn, Journalistin und Osteuropaexpertin, diskutierte Hoffmann über die Rolle und Auswirkungen gezielter Desinformation im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

In Deutschland seien dabei andere Desinformationsnarrative präsent als in Russland selbst, so Hoffmann. Während es in Russland um die Legitimation des Angriffskrieges in der eigenen Bevölkerung gehe, sei hierzulande das Ziel, die Unterstützung für die Ukraine und ukrainische Geflüchtete auszuhöhlen. Dabei greife Desinformation bestehende Ängste gezielt auf.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite „Umgang mit Desinformation“

Desinformationskampagnen und Demokratien

Die Informationskampagne gegen die Ukraine sei bereits im Jahr 2014 kurz vor der Annexion der Krim durch Russland gestartet, ergänzte die Wissenschaftlerin Susanne Spahn. „Die Narrative gibt es seit neun Jahren und sie sind deshalb so erfolgreich, weil sie über vielfältige Methoden und Kanäle geschickt verbreitet und stets wiederholt werden.“

Desinformationskampagnen, ebenso wie der Glaube an Verschwörungserzählungen stellten eine konkrete Gefahr für demokratische Gesellschaften dar, sagte Pia Lamberty. Auch wenn die Mehrheit anders denke, reiche ein kleiner, radikalisierter Teil an Verschwörungsgläubigen aus, um großen Schaden anzurichten. Wie wirkmächtig Desinformationskampagnen und -narrative langfristig sind, sei wissenschaftlich jedoch noch nicht abschließend geklärt. 

Desinformation hat laut Hoffmann Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Die Daten zeigten aber auch, dass gerade in Deutschland ein hohes Problembewusstsein dafür herrsche. „Da, wo die Absicht von Desinformation aber ist, dem demokratischen Zusammenleben zu schaden und die Grundfesten unserer Demokratie anzugreifen, müssen wir als Regierung aktiv werden. Ziel unserer Bundesregierung ist es daher weiterhin, aufzuklären und vertrauensvolle Informationen zur Verfügung zu stellen, um die Resilienz unserer demokratischen Gesellschaft zu sichern“, so Hoffmann.