Haustierkauf gründlich planen

Tierschutz Haustierkauf gründlich planen

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Kinder ein Haustier. Doch solch ein Kauf muss gut überlegt sein. Mit dem Tier kommt ein großes Paket Verantwortung ins Haus, es kostet Zeit und Geld. Und: Eltern sollten nur bei seriösen Züchtern oder im Tierheim kaufen.

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Viele kennen das: Zu Weihnachten, auch zu Ostern und nach anrührenden Tier-Filmen ist der Wunsch nach einem eigenen Haustier besonders stark. Entschließt man sich nach gründlicher Überlegung dazu, ein Haustier zu kaufen, bleibt noch die Frage: Wo?

Tipps zum Kauf von Tieren

Tiere holt man am besten aus dem Tierheim oder bei einem richtigen Züchter. Hier findet eine professionelle Beratung statt und Käufer können sicher sein, dass die Tiere gut gehalten und geimpft wurden.

Die Pflegerinnen und Pfleger im Tierheim kennen Geschichte und Charakter ihrer Schützlinge. So können sie die Kunden auf die Eigenheiten der Tiere vorbereiten. Interessierte Käufer können die Tiere besuchen, bevor sie diese kaufen. So werden erste Beziehungen aufgebaut. Entschließen sich Interessenten zum Kauf, empfehlen Tierheime, die Tiere erst nach Weihnachten abzuholen, denn die Zeit über die Feiertage ist oftmals unruhig und turbulent. Tiere vermittelt man daher gern zum Wochenende hin, damit die neue Familie in den ersten Tagen viel Zeit für die Kleinen hat.

Erwirbt man ein Tier bei Züchtern oder von Privatleuten gilt: Genau hinschauen, wie Muttertier und Junge gehalten werden. Mehrmalige vorherige Besuche sind ebenfalls zu empfehlen. Zum Beispiel können Hunde, die alleine im Zwinger leben, scheu bleiben oder sogar aggressiv sein. Gute Züchter haben in der Regel nur wenige Tiere, denn sie benötigen viel Zeit, um sich mit dem Wurf zu beschäftigen. Hunde- und Katzenwelpen dürfen erst mit acht Wochen von ihrer Mutter getrennt werden.

Tiere können auch in Geschäften, wie Zoohandlungen gekauft werden. Die Händler kennen jedoch die Tiere nicht so gut wie Züchter, Privatleute oder das Tierheim.

Bei Online- und Zeitungsangeboten ist Vorsicht und Zurückhaltung geboten. Der Handel kann sich in kriminellen Händen befinden. Tierquälerei geht damit häufig einher. Die Tiere sind oft krank und wurden zu früh vom Muttertier getrennt. Das ist in Deutschland nicht erlaubt. Wer die Tiere aus Mitleid kauft, unterstützt die kriminellen Händler.

Kriminellen Welpen-Handel unterbinden

Insbesondere der Welpen-Handel befindet sich in der Hand von organisierten – oft osteuropäischen – Banden, der sogenannten Welpen-Mafia. Die Bundesregierung geht dagegen vor: Mit einer Verschärfung der Einfuhr- und der Impfvorschriften hat sie die Grundlage geschaffen, damit Kontrollbehörden besser durchgreifen können. Veterinär-Ämter, Zoll und Polizei arbeiten dabei Hand in Hand. Den Tätern drohen in schwerwiegenden Fällen Haftstrafen.

Welpen darf man nur mit einem ausreichenden Tollwut-Schutz nach Deutschland einführen. Die Tollwut-Erstimpfung ist frühestens im Alter von zwölf Wochen durchzuführen. Danach dauert es weitere 21 Tage bis zur Ausbildung eines wirksamen Impfschutzes. Das heißt, Welpen dürfen frühestens im Alter von 15 Wochen einreisen.

Käufer können mithelfen, kriminelles Handeln zu unterbinden: Sie sollten Welpen nicht aus Pappkartons oder aus dem Kofferraum kaufen. Sie können die Verkäufer nach dem Muttertier und Geschwistern fragen. Ein seriöser Verkäufer kann diese zeigen, ebenso wie Nachweise über die Herkunft der Welpen und ihre Impfungen.

Tierwohl-Offensive der Bundesregierung

Mit Tieren gut umzugehen, ihnen ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen, ist "eine Frage der Haltung". Mit der Initiative "Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl" beabsichtigt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Deutschland zum Vorreiter für Tierwohl zu machen.

Zentrales Ziel ist es, mit einer Mischung aus freiwilligen Vereinbarungen, innovativer Forschung und, wo notwendig, auch mit gesetzlichen Regelungen, für mehr Tierwohl zu sorgen. Im September 2016 legte der Kompetenzkreis Tierwohl einen Abschlussbericht über seine Arbeit vor.