„Mir ist wichtig, dass wir eine Gesellschaft sind, in der wir Respekt voreinander haben“

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Kanzler Scholz beim Tag der offenen Tür „Mir ist wichtig, dass wir eine Gesellschaft sind, in der wir Respekt voreinander haben“

Die Energieversorgung, der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel und die Digitalisierung – die großen Herausforderungen dieser Zeit beherrschten auch viele Fragen der Bürgerinnen und Bürger, die am Sonntag mit Kanzler Scholz ins Gespräch kamen. Auch auf private Fragen gab der Kanzler Antworten – und im Anschluss gab es Erinnerungsfotos.

3 Min. Lesedauer

Bundeskanzler Olaf Scholz beim Tag der offenen Tür.

Kanzler Scholz im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern auf der Bühne im Kanzlerpark.

Foto: Bundesregierung/Plambeck

Eine Menschentraube hat sich rund um den blauen Hubschrauber der Bundespolizei mitten im Kanzlergarten versammelt. Pressekameras bringen sich noch in Stellung, da gehen die Handys schnell in Luft. Denn plötzlich – früher als erwartet – kommt der Bundeskanzler um die Ecke, schreitet in Richtung des Hubschraubers, der ihn sonst von A nach B bringt. 

Weiter geht es für den Kanzler über die Spreebrücke in Richtung Kanzlerpark, wo er von den Besucherinnen und Besuchern an der Bühne bereits erwartet wird. „Ich wollte den Kanzler einfach mal live sehen“, sagt der 18-jährige Constantin Moser aus München, der mit seiner Mutter und seiner Schwester zum Tag der offenen Tür ins Kanzleramt gekommen ist. Er sei gespannt, „was der Kanzler zu den Gasvorräten sagt und wie gut er Deutschland vorbereitet sieht auf den Winter“. 

Und das sagte der Kanzler…

…zu großen Herausforderungen und wichtigen Anliegen

Die Sicherung des Friedens, Ernährungssicherheit, gute Ausbildung, weltweit funktionierende Gesundheitssysteme und den Klimawandel aufzuhalten seien die größten Herausforderungen dieser Zeit. Daneben sei sein wichtigstes Anliegen, „dass wir eine Gesellschaft sind, in der alle Respekt voreinander haben“, so Scholz. Die Anerkennung der verschiedenen Berufe sei wichtig. Und dazu gehöre auch eine Anhebung des Mindestlohns als Respektsbekundung. Denn man brauche die Leute, „die sich entschieden haben, einfach anzupacken“.

…zur Energieversorgung und Entlastungen

Der Bau von Flüssiggas-Terminals sowie gefüllte Gasspeicher seien derzeit eine wichtige Vorsorge zur Energiesicherheit, so Scholz. Zudem lasse man vorübergehend Braunkohle- beziehungsweise Kohlekraftwerke für zwei Jahre laufen, um Gas einzusparen. Derzeit lasse man zusätzlich prüfen, was man mit den drei noch im Betrieb befindlichen Atomkraftwerken machen könne. Diese könnten bei Weiterbetrieb jedoch nur einen kleinen Beitrag leisten. 

Den steigenden Gaspreisen begegnet die Bunderegierung mit einer Herabsenkung der Mehrwertsteuer . Auch die bereits auf den Weg gebrachten Entlastungspakete sollen die Bürgerinnen und Bürger, die unter gestiegenen Preisen leiden, unterstützen. Weitere Entlastungen seien noch geplant, so Scholz. „Wir werden niemanden alleine lassen.“

…zum Klimaschutz

Zum Thema Klimaschutz fragt eine Schülerin, was man gegen den Plastikmüll im Meer tun könne. Die Begrenzung von Plastiktüten sei nur eine kleine Entscheidung gewesen, mit der man gegen das Problem angehe, so Scholz. Weitere würden folgen. Besonders ärmere Regionen und Länder wie beispielsweise auch Bangladesch – das eine Besucherin als Beispiel nennt – zeigen laut Scholz auf, wie wichtig es ist, den Klimawandel weltweit weiter aufzuhalten.

...zum Krieg in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine sei sicherlich schon seit ein, zwei Jahren vor Ausbruch von russischer Seite geplant worden und beruhe auf territorialen Besitzansprüchen, so Scholz auf Fragen zum Kriegsauslöser.

Zu Frieden könne es zwischen der Ukraine und Russland nur dann kommen, wenn der russische Präsident Putin seine Entscheidungen korrigiere und zu fairen Vereinbarungen mit der Ukraine bereit sei. Scholz wolle sich weiter im Gespräch mit Putin für eine friedliche Lösung einsetzen.

Zur Unterstützung der Ukraine wurden bereits und werden auch weiterhin viele Waffen geliefert, die die Bunderegierung auch offenlegt, gibt der Kanzler an. 

...zur Digitalisierung

Es sei zwar noch „Luft nach oben“, so Scholz. Doch die Digitalisierung sei ein sehr wichtiges Thema der Bundesregierung, bei dem sie besser sein wolle. Dazu gehöre insbesondere auch die digitale Verwaltung, die ein sehr wichtiger Punkt sei.

...zur Kindheit und Persönliches

Ein zweite Amtszeit als Bundeskanzler könne sich Scholz vorstellen. Wie lange ein Kanzler oder eine Kanzlerin im Amt sei, sollte nicht begrenzt werden, sondern weiterhin durch die Wählerinnen und Wähler entschieden werden, so Scholz. Außerdem wollten weitere junge Gäste wissen, ob Olaf Scholz reich sei, was sein Lieblingsschulfach und seine Hobbys als Kind waren. „Wenn man weiß, wie viel die meisten Bürgerinnen und Bürger verdienen, ja“, sagte Scholz. In der Schule mochte er Geschichte und in der Freizeit lesen und musizieren. 

Schnappschuss mit dem Kanzler

Für ein Foto mit dem Kanzler wartete der elfjährige Leopold mit seinem Vater auch gern eine halbe Stunde, so der Berliner. Das Bild wolle er danach per WhatsApp verschicken. Mounira Abboud und Kefalh Rezek warteten mit ihrem fünfjährigen Sohn für einen Schnappschuss über eine Stunde. Es sei „ein gutes Gefühl“ gewesen, neben dem Kanzler zu stehen. Sie seien stolz auf das Foto, das sie „ausdrucken und zu Hause aufhängen“ möchten. 

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Video Kanzler Scholz im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern