Fest in der Gesellschaft verankert

65. Gründungstag der Bundeswehr Fest in der Gesellschaft verankert

Am 12. November 1955 - vor genau 65 Jahren - wurde die Bundeswehr gegründet. Sie ist bis heute ein fester Bestandteil der Gesellschaft und zeigt auch in der Corona-Pandemie, wie wichtig der Dienst der Soldatinnen und Soldaten ist. Am Jubiläumstag legten Rekrutinnen und Rekruten ihr Feierliches Gelöbnis am Schloss Bellevue ab. 

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2. Reihe, r) spricht in Anwesenheit von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, 2. Reihe, l), Verteidigungsministerin, beim Feierlichen Gelöbnis zum 65. Gründungstag der Bundeswehr im Garten von Schloss Bellevue.

Feierliches Gelöbnis im Garten von Schloss Bellevue: Besonderes für Deutschland geleistet.

Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht es als Zeichen der tiefen Verbundenheit von Bundeswehr und Gesellschaft, dass der Bundespräsident Rekrutinnen und Rekruten in seinen Amtssitz geladen hat. Am Donnerstag legten sie im Garten von Schloss Bellevue ihr Feierliches Gelöbnis ab - am 65. Gründungstag der Bundeswehr.

"Es ist ein besonderes Zeichen der Anerkennung für 65 erfolgreiche Jahre der Bundeswehr im Dienste der Sicherheit Deutschlands", erklärte Kramp-Karrenbauer in ihrem Tagesbefehl zu 65 Jahren Bundeswehr . Die Verteidigungsministerin bezeichnete es als Ansporn, in den Anstrengungen nicht nachzulassen. Die Bundeswehr habe "Besonderes für Deutschland geleistet".

In seiner Gelöbnisrede erklärte Steinmeier: "Die Bundeswehr steht für Sicherheit, Demokratie und Freiheit und ist für unser Land unverzichtbar." Der Bundespräsident wies auch darauf hin, dass wir uns auf unsere Bundeswehr verlassen und stolz auf die Bundeswehr sein können.

Am Anfang: Abschreckung und Verteidigung

Vor 65 Jahren, am 12. November 1955, standen bewaffnete Einsätze der Bundeswehr noch nicht zur Debatte. Die Soldaten der Bundeswehr sollten dazu beitragen, den Warschauer Pakt im Kalten Krieg vor einem Angriff abzuschrecken oder aber Deutschland und seine Verbündeten in der Nato gegen einen solchen Angriff zu verteidigen. Damals wie heute sind die Hauptaufgaben der Bundeswehr: Landes- und Bündnisverteidigung im Rahmen der Nato und der Europäischen Union.

Weltweite Friedenseinsätze

Dennoch gab es 1991 eine wesentliche Veränderung. Die Soldaten der Bundeswehr beteiligen sich seitdem im multinationalen Kontext an Auslandseinsätzen, auch außerhalb des Bündnisgebiets. Die Bundeswehr leistet zusammen mit ihren Verbündeten einen Beitrag zur internationalen Krisenprävention und Krisenbewältigung. Die Soldatinnen und Soldaten dürfen jedoch nur mit Zustimmung des Deutschen Bundestages in den Auslandseinsätzen tätig werden. Denn: Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee.

Schrittmacher der Deutschen Einheit

Die Wiedervereinigung 1990 war auch für die Bundeswehr eine große Herausforderung. Sie erwies sich als Schrittmacher der Deutschen Einheit. Die Bundeswehr schaffte es, die Soldatinnen und Soldaten der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR und Teile ihrer Ausrüstung in die Bundeswehr zu integrieren - aber auch in die Kultur und Tradition der Bundeswehr. Auch 65 Jahre nach der Gründung sind das Konzept der Inneren Führung und die Prinzipien des Staatsbürgers in Uniform der Markenkern der Bundeswehr.

Armee im Einsatz

Die Armee im Einsatz ist heute Realität – im Mittelmeer, in Europa, Asien und Afrika. Etwa 4.000 Soldatinnen und Soldaten sind derzeit in 13 verschiedenen multinationalen Einsätzen aktiv. Deutschland zeigt sich seit längerem bereit, mehr sicherheitspolitische Verantwortung zu übernehmen. Wir stellen der Nato in diesem Jahr rund 16.000 Soldatinnen und Soldaten für Einsätze, die Nato Response Force und weitere Verpflichtungen zur Verfügung. Hierzu kommen nochmals 2.500 für die EU-Battlegroup.

Amtshilfe in Corona-Pandemie

Aber auch in der Corona-Pandemie zeigt die Bundeswehr ihre Leistungsfähigkeit. Derzeit leisten 6.500 Soldatinen und Soldaten Amtshilfe bei Behörden des Bundes und der Länder, knapp 10.000 weitere stehen im Kontingent bereit. Vor allem bei der Kontaktnachverfolgung unterstützen sie in den Gesundheitsämtern. Aber auch die Behandlung von Corona-Patienten aus dem Ausland übernehmen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und zeigen international solidarische Hilfe.

Wozu dient das Feierliche Gelöbnis und was passiert bei der Zeremonie?
Mit dem Feierlichen Gelöbnis bekennen sich die Rekrutinnen und Rekruten dazu, "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen." Bei der Zeremonie sprechen der Kommandeur und Personen des öffentlichen Lebens, zum Beispiel der Bundespräsident oder die Verteidigungsministerin, zu den Soldaten. Anschließend werden die Nationalhymne gespielt und die Truppenfahne gezeigt.