Nachhaltig produzieren und konsumieren

Ziele nachhaltiger Entwicklung Nachhaltig produzieren und konsumieren

Unser Planet ist nur begrenzt belastbar. Um auch künftig gut leben zu können, gilt es unseren Konsum und unsere Produktionstechniken zu verändern. Ein Baustein dazu sind Regeln für den Umgang mit begrenzten Ressourcen, für den Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.

Unser Planet ist nur begrenzt belastbar. Um weiterhin gut leben zu können und dies auch zukünftigen Generationen zu ermöglichen, gilt es unseren Konsum und unsere Produktionstechniken zu verändern. Ein Baustein dazu sind Regeln für den Umgang mit begrenzten Ressourcen, für den Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Daneben gilt es, den eigenen Lebensstil, also das private Konsumverhalten nachhaltig zu gestalten und so die globalen Auswirkungen unseres Verhaltens besser in den Blick zu nehmen. Praktische Tipps und verlässliche Informationen, etwa durch Siegel, können dabei helfen.

Von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft

Ein Großteil der natürlichen Ressourcen ist nur begrenzt verfügbar. Das Ziel der nachhaltigen Produktion erfordert eine Modernisierung unserer Wirtschaft hin zu einer Wirtschaft, die Ressourcen lediglich nutzt, anstatt sie zu verbrauchen – von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört auch, den Wandel von einer auf fossilen und endlichen Rohstoffen basierenden Wirtschaft zu einer auf nachwachsenden Rohstoffen beruhenden nachhaltigen Wirtschaft, die die Belastbarkeitsgrenzen der Erde achtet, weiter voran zu bringen.

Industrieländer wie Deutschland spielen eine besonders wichtige Rolle auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Produktion und einem ressourcenschonenden Konsum – aufgrund ihres hohen weltweiten Ressourcenverbrauchs und der damit einhergehenden Umweltbelastung und aufgrund ihres ökonomischen und technologischen Potenzials. Zudem verfügen sie in besonderem Maße über die Möglichkeiten, Forschungsprogramme aufzulegen und damit Innovationen voran zu treiben sowie Nachhaltigkeitsmanagementsysteme in Unternehmen zu etablieren.

Kaufentscheidungen haben Einfluss

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Industrie- und Schwellenländern bestimmen durch ihr Einkaufsverhalten im Wesentlichen die Wertschöpfungs- und Lieferketten und damit die ökonomischen, sozialen und ökologischen Verhältnisse weltweit. Hersteller, Importeure und Handel haben darüber hinaus Möglichkeiten, auf Produktionsbedingungen Einfluss zu nehmen. Ihnen kommt eine besondere für Verantwortung für die Wertschöpfungskette zu, die sich auch im Angebot und der Preisgestaltung manifestiert. Der Handel kann hierbei als Mittler zwischen Hersteller und Konsument zudem in beide Richtungen auf möglichst nachhaltig produzierte und zu nutzende Güter hinwirken.

Bildung und bessere Information der Öffentlichkeit können das Konsumverhalten positiv beeinflussen. Umwelt- und Sozialsiegel ermöglichen eine Orientierung, ob ökologische und soziale Aspekte bei der Produktion berücksichtigt werden und sie helfen dabei, verantwortungsvoll zu konsumieren. Zugleich bilden sie einen Anreiz für Unternehmen, ihre Produktion und ihre Lieferketten bewusst nachhaltig zu gestalten. In Deutschland setzt etwa der Blaue Engel als staatliches Umweltzeichen seit 40 Jahren hohe Standards. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen erfüllen die strengen Kriterien.

An Nachhaltigkeit orientierte Unternehmen pflegen den Dialog mit der Öffentlichkeit und berichten transparent über ihre Ziele und Maßnahmen, mit denen sie zum Beispiel ihre Umweltauswirkungen kontinuierlich verringern. Das EMAS-Logo (Eco-Management and Audit Scheme) steht für ein anspruchsvolles internes Umweltmanagementsystem, welches von staatlich zugelassenen Umweltgutachtern geprüft wird. Zurzeit dürfen es mehr als 2.200 Standorte deutscher Organisationen und Unternehmen tragen. Immer mehr Unternehmen berichten über Nachhaltigkeitsaspekte, die sie in ihre Produktionsentscheidungen und Produktionsprozesse integrieren. Dies betrifft die Herkunft von Rohstoffen ebenso wie etwa die Achtung von Menschenrechten, die Vermeidung von Kinderarbeit oder die Bezahlung faire Löhne in der Lieferkette.

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, die Sustainable Development Goals (SDGs), richten sich an alle: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft.

Foto: Bundesregierung

Die internationale Staatengemeinschaft hat 2015 in New York mit der Agenda 2030 nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion als eines von 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung vereinbart. Grundlage bildete das 2012 auf dem Weltgipfel in Rio de Janeiro beschlossene Zehnjahresprogramm für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster.


Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

Wichtige Unterziele sind:

  • Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen
  • Unternehmen dazu ermutigen, nachhaltiger zu produzieren und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen
  • Das Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten für nachhaltigen Konsum erhöhen und ihnen die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellen
  • In der öffentlichen Beschaffung nachhaltige Verfahren einzuführen

Im Einzelnen heißt das unter anderem, dass die Nahrungsmittelverschwendung halbiert, der Umgang mit Chemikalien umweltverträglich und das Abfallaufkommen verringert werden. Außerdem ist eine Nachhaltigkeitsberichterstattung in größeren Unternehmen vorgesehen. Dem Staat kommt beim Sicherstellen nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster eine Vorreiterrolle zu, unter anderem durch die öffentliche Beschaffung.

Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie überprüfen

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist der deutsche Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030. Sie setzt den Rahmen für nachhaltiges Handeln von Politik und Gesellschaft. Ihr Herzstück bildet ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem, das Ziele mit konkreten Zeitrahmen zur Erfüllung und Indikatoren für ein kontinuierliches Monitoring benennt.

Indikatoren sollen dazu beitragen, den nachhaltigen Konsum und die nachhaltige Produktion messbar zu machen. Ein Indikator ist etwa der Marktanteil von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen wie etwa dem Blauen Engel. Ziel ist es, dass 34 Prozent aller Produkte bis 2030 mit einem staatlichen Siegel gekennzeichnet sind. Ein weiterer Indikator misst den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen der privaten Haushalte und stellt so die Beanspruchung von Energie durch deren Konsumaktivitäten dar. Dieser Energieverbrauch soll kontinuierlich abnehmen. Eine nachhaltige Produktion ist unter anderem an einem betriebsinternen anspruchsvollen Umweltmanagementsystem messbar. Daher soll der Anteil EMAS-registrierter Standorte von Unternehmen und Organisationen (hierzu www.emas-register.de) bis 2030 auf 5.000 erhöht werden.

Der alle zwei Jahre vorzulegende Indikatorenbericht des Statistischen Bundesamtes zeigt an Hand der Indikatoren die Entwicklung des Nachhaltigkeitsprozesses in Deutschland.

Zwischen 2012 und 2018 stieg der Marktanteil von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen von 3,6 Prozent auf 7,5 Prozent. Dies entspricht einem Umsatz von insgesamt 23,8 Milliarden Euro im Jahr 2018. Der Wert des Indikators ist 2017 und 2018 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und entwickelte sich damit nicht in die angestrebte Richtung. Ohne eine Trendumkehr und erhebliche Steigerung des Marktanteils wird das Ziel bis zum Jahr 2030 erheblich verfehlt. Im Jahr 2019 waren in Deutschland 2.176 EMAS-Standorte registriert. Dies entspricht einer Erhöhung um 11 Prozent gegenüber 2005. Betrachtet man die Entwicklung der letzten fünf Jahre, so hat sich der Indikator im Durchschnitt leicht in Richtung des Ziels entwickelt. Die Anzahl der Beschäftigten in den registrierten Organisationen betrug im Jahr 2019 insgesamt 988.401 Personen. Dies entsprach einer Erhöhung von 2,8 Prozent gegenüber 2005.

Was macht die Bundesregierung konkret?

Im Februar 2016 hat die Bundesregierung das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) beschlossen. Es soll dem nachhaltigen Konsum zum Durchbruch verhelfen und die Konsumkompetenz der Bürgerinnen und Bürger steigern. Als Schnittstellen neu gegründet wurden das beim Umweltbundesamt (UBA) angesiedelte "Kompetenzzentrum nachhaltiger Konsum" (www.k-n-k.de) sowie das "Nationale Netzwerk nachhaltiger Konsum". Hier vernetzen sich vielfältige Akteure mit dem Ziel, den nachhaltigen Konsum von der Nische in den Mainstream zu befördern.

Im Fokus stehen sechs Konsumbereiche, in denen sich das größte Potenzial befindet: Mobilität, Ernährung, Wohnen und Haushalt, Büro und Arbeit, Bekleidung sowie Tourismus und Freizeit. Das Programm schließt übergreifende Handlungsfelder wie Bildung, Verbraucherinformationen und Forschung ein.

Konkrete Beispiele:

Initiative Zu gut für die Tonne!
Die Initiative verfolgt das Ziel, durch Information der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Wertschätzung unserer Lebensmittel zu erhöhen. Sie will damit einen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung leisten.

Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
Das BÖLN hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland zu verbessern und die Voraussetzungen für ein gleichgewichtiges Wachstum von regionalen Angebot und Nachfrage zu schaffen.

Forum Nachhaltiger Kakao
Das Forum Nachhaltiger Kakao vereint über 70 Akteure der deutschen Süßwarenindustrie, des deutschen Lebensmittelhandels und der Zivilgesellschaft sowie die Bundesregierung. Es setzt sich dafür ein, dass bis zum Jahr 2020 ein Anteil von mindestens 70 Prozent des Kakaos in den von den produzierenden Mitgliedern in Deutschland verkauften kakaohaltigen Endprodukten aus nachhaltigem Anbau stammt.

Mit einem eigenen Maßnahmenprogramm strebt die Bundesverwaltung eine Vorbildrolle bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele an, etwa durch stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte bei der öffentlichen Beschaffung. 2016 wurde das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm modernisiert. Ziel ist es, die Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltiger zu gestalten. In Verantwortung für künftige Generationen sollen unsere natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft gesichert werden.

Wie soll das geschehen? Die Bundesregierung strebt dazu die möglichst weitgehende Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourceneinsatz an. Die Umweltbelastungen sollen so gesenkt und die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gestärkt werden. Unverändert bleibt das Ziel einer stabilen und hohen Beschäftigung.

Nachhaltig produzieren

Die Bundesregierung setzt weiter auf den Ausbau des Umweltmanagementsystems EMAS in den Unternehmen, damit die Unternehmen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus einen freiwilligen Beitrag zum betrieblichen Umweltschutz leisten. Als Anreiz werden die Unternehmen nach Registrierung belohnt. Dies reicht von der Erstattung der Stromsteuer beim sogenannten Spitzenausgleich über Gebührenvorteile und Erleichterungen beim Vollzug, sowie bei gewissen Berichtspflichten bis hin zu Preisverleihungen für besonders zukunftsorientierte Unternehmen.

Durch die Zusammenarbeit von Produzenten, Handel und Konsumenten, wie etwa im Bündnis für nachhaltige Textilien (Textilbündnis) oder im Forum Nachhaltiger Kakao, kann Nachhaltigkeit besonders erfolgreich in der Produktion umgesetzt werden.

Eine Textilarbeiterin in einer Fabrik in Bangladesch

Das Textilbündnis sorgt für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Das Textilbündnis besteht aus Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der Bundesregierung. Ziel ist gemeinsam Verbesserungen entlang der gesamten globalen Textil-Lieferkette durchsetzen, beispielsweise gesundheitsschädliche Chemikalien zu vermeiden oder Wasser im Baumwollanbau nachhaltig zu nutzen. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie strebt an, bis 2030 die Anzahl der Mitglieder des Textilbündnisses signifikant zu steigern.

Tipp: Das neue staatliche Siegel der „Grüne Knopf" gibt Auskunft, ob das Kleidungsstück unter menschenwürdigen Umständen und ökologisch nachhaltig produziert wurde. Mit einer bewussten Kaufentscheidung können Verbraucherinnen und Verbraucher die Produktionsbedingungen in der Textilbranche beeinflussen.

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist Deutschlands bedeutendster nachwachsender Rohstoff. Seit April 2017 gibt es die "Charta für Holz 2.0". Experten aus Bund, Ländern, Wissenschaft und Wirtschaft haben sie gemeinsam erarbeitet. Sie zielt ab auf den verstärkten Einsatz von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, der Schonung endlicher Ressourcen sowie der Sicherung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum.

Privaten Energieverbrauch und CO2-Emissionen senken

Unser Konsum hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und trägt beträchtlich zur Emission von Treibhausgasen bei. Bis 2050 soll der Primärenergieverbrauch in Deutschland gegenüber 2008 um die Hälfte reduziert werden. Mindestens 60 Prozent des verbleibenden Energiebedarfs sollen dann aus regenerativen Quellen kommen. Erneuerbare Energien sind eine sehr wichtige Stromquelle in Deutschland. Im Jahr 2020 stammt bereits rund 46 Prozent des Stroms aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse.

Die Senkung des privaten Energieverbrauches geht einher mit der Umstellung auf eine nachhaltigere Energieversorgung: weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Im Privathaushalt kann viel Energie durch eine Steigerung der Energieeffizienz stromverbrauchender Geräte sowie insbesondere durch effizientere Heizungen und Gebäudehüllen eingespart werden.

Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz vom Dezember 2014 und den Beschlüssen zur weiteren Umsetzung der Energiewende vom Juli 2015 hat die Bundesregierung die strategische Ausrichtung der Energieeffizienzpolitik definiert.

Ratgeber geben nützliche Tipps

Mit wenigen Klicks zu mehr Klimaschutz und Fairness: Woran erkenne ich fair produzierte Mode? Wie sehr belastet mein Smartphone das Klima? Welches Siegel trägt Fisch aus nachhaltiger Erzeugung?

Tipp: Diese und viele weitere Fragen rund um umweltbewussten und sozialen Konsum beantwortet das Onlineportal des Nachhaltigen Warenkorbs. Unter www.nachhaltiger-warenkorb.de zeigt der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), wie Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv etwas für das Klima tun können.

Tipp: www.siegelklarheit.de ist eine Initiative der Bundesregierung. Damit Sie die Umwelt- und Sozialsiegel besser verstehen! Das Portal hilft, Siegel zu verstehen und zu vergleichen, bietet den Verbraucher und Verbraucherinnen Information zu Anspruch und Glaubwürdigkeit von Siegeln und schafft damit Transparenz. Die App SIEGELKLARHEIT bietet diesen Service auch unterwegs. Einfach das Siegel am Produkt scannen und mehr darüber erfahren.

Tipp: Auf www.blauer-engel.de können Sie gezielt Produkte suchen oder in verschiedenen Produktkategorien stöbern. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen tragen den Blauen Engel.

Deutschland leistet international wichtige Beiträge

Deutschland engagiert sich auch weltweit für dieses Nachhaltigkeitsziel. Durch so konkrete Projekte wie dem Bündnis für nachhaltige Textilien oder beispielsweise durch Bildungsprojekte in Entwicklungsländern.

Die Mitglieder der – von der Bundesregierung initiierten – Multi-Stakeholder Initiativen "Forum Nachhaltiger Kakao" (FNK) und "Forum für Nachhaltiges Palmöl" (FONAP) tragen durch verschiedene Initiativen dazu bei, die Produktionsbedingungen und das Leben der Erzeugerinnen und Erzeuger vor Ort zu verbessern, eine Wirtschafts- und Lebensweise zu fördern, die ökologische und sozioökonomische Anliegen gleichermaßen berücksichtigt und so die Lieferketten nachhaltiger zu gestalten.

Darüber hinaus ist Deutschland Mitglied einer Gruppe von EU-Mitgliedsstaaten, die mithilfe der "Amsterdam-Erklärungen" vom Dezember 2015 die Förderung von nachhaltigen und entwaldungsfreien Lieferketten und die Nachhaltigkeit bei Palmöl vorantreiben. Ein vorrangiges Ziel ist es, den Wissensaustausch der Initiativen zu Palmöl, Kakao und Soja zu fördern und damit Anstöße für deren Weiterentwicklung zu geben.

Im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie fördert die Bundesregierung das "Dialogforum nachhaltigere Eiweißfuttermittel". Hier beraten Vertreter von Unternehmen und Verbänden aus Land- und Futtermittelwirtschaft, Ernährungsindustrie, Lebensmitteleinzelhandel, Umweltverbänden Wissenschaft und Verwaltungen, wie die Eiweißfütterung in Deutschland nachhaltiger gestaltet werden kann. Die Akteure im Forum haben gemeinsam das Ziel vereinbart, in der Fütterung 100 Prozent nachhaltig zertifiziertes Soja zu verwenden.

Anliegen der deutschen Präsidentschaften der G7 und G20

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz waren zudem wichtige Anliegen der deutschen Präsidentschaften der G7 und G20, also im Kreis der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Ein effizienter und sparsamer Umgang mit Ressourcen ist ein entscheidender Faktor für unsere Zukunft.

Hierbei ist insbesondere eine internationale Zusammenarbeit notwendig. Denn nur mit internationaler Kooperation können wir den Ablauf der zunehmend größeren Warenströme in den Lieferketten normieren und somit logistisch besser in den Griff bekommen.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass das Thema "Ressourceneffizienz" unter anderem auf G7- und G20-Ebene vorangetrieben wird. Deutschland hat sich während seiner G20-Präsidentschaft 2017 intensiv dafür eingesetzt, dass sich die G20 für nachhaltige Lieferketten einsetzen. Auf dem G20-Gipfel im Juni 2017 in Hamburg haben die Staats- und Regierungschefs verpflichtet, die Umsetzung von Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards und die Durchsetzung der Menschenrechte zu fördern. Auf dem G7-Gipfel 2015 in Deutschland hatten die Staats- und Regierungschefs einen globalen Präventionsfonds - den "Vision Zero Fonds" ins Leben gerufen. Der Fonds fördert in Produktionsstätten gezielt Projekte zum Aufbau von Arbeitsinspektionen, öffentlichen Strukturen für den Arbeitsschutz, Unfallversicherungen sowie nachhaltige Initiativen auf betrieblicher Ebene.