"Unser Handeln muss enkeltauglich sein"

Nachhaltige Landwirtschaft "Unser Handeln muss enkeltauglich sein"

Genug zu essen für alle, der Schutz und Erhalt von Boden, Wasser, Biodiversität und Luft – dafür steht eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner hat sich für den Anbau nachwachsender Rohstoffe und eine Ausweitung ökologisch bewirtschaftetet Flächen ausgesprochen.

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"Nachhaltigkeit bedeutet für mich vor allem, dass unser Handeln enkeltauglich ist", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Gespräch mit dem Rat für Nachhhaltige Entwicklung (RNE). Das sei vor allem in der Land- und Ernährungswirtschaft von großer Bedeutung, wo die Betriebe oft von Generation zu Generation weitergegeben würden.

Ökologische Landwirtschaft fördern

Zukünftig sollen mehr Agrarflächen ökologisch bewirtschaftet werden: Ihr Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche soll bis 2030 auf 20 Prozent steigen, forderte Klöckner. Damit bekräftigte sie das in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie gesetzte Ziel zum ökologischen Landbau.

Um die nachhaltige Landwirtschaft voranzutreiben, will das Bundeslandwirtschaftsministerium Anreize schaffen. Zum Beispiel mit dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau . "Die verfügbaren Fördermittel habe ich deutlich erhöht, von 20 auf 30 Millionen Euro", so die Ministerin.

Mehr Ackerflächen bis 2030

In den vergangenen 20 Jahren ist in Deutschland eine Million Hektar Agrarfläche verlorengegangen. Ehemalige Ackerflächen sind beispielsweise Wohnungbebauung und Infrastruktur gewichen. Um die Ernährungssicherheit langfristig zu gewährleisten und wertvolle Naturräume zu bewahren, will Klöckner diesen Trend aufhalten: "Bis zum Jahr 2030 wollen wir den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern."

Weniger Lebensmittel "für die Tonne"

Während in Deutschland immer weniger landwirtschaftlich angebaut wird, landet gleichzeitig immer mehr Essen im Müll. So schmeißen die Deutschen im Durchschnitt 82 Kilogramm Lebensmittel jährlich weg. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wirbt mit Kampagnen wie dem Informationsportal zugutfuerdietonne.de gegen Lebensmittelverschwendung. Darüber hinaus habe es ein Eckpunktepapier erarbeitet, um das Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung zu stärken, sagte Klöckner.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung ist ein Beratergremium der Bundesregierung für alle Fragen rund um nachhaltige Entwicklung. Er vermittelt zwischen Gesellschaft und Politik und ist ein wichtiger Akteur im gesellschaftlichen Dialog. Seine Mitglieder werden von der Bundeskanzlerin berufen.