Bevölkerung, Bildung und Ausbildung

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DATENBLATT zum 7. Integrationsgipfel Bevölkerung, Bildung und Ausbildung

Vorbemerkung: Nicht alle Statistiken berücksichtigen das Merkmal „Migrationshintergrund“. Insbesondere Bildungs- und Ausbildungsstatisken beziehen sich überwiegend auf die Kategorien „Deutsche/ Ausländer“. Die dargestellten Daten des Mikrozensus berücksichtigen das Merkmal Migrationshintergrund im engeren Sinne (vgl. s.u.)

3 Min. Lesedauer

Bevölkerung / Personen mit Migrationshintergrund (Deutschland)

Alle Daten: Statistisches Bundesamt; Mikrozensus 2013

Im Jahr 2013 hatte knapp jede/jeder Fünfte einen Migrationshintergrund in Deutschland (19,7 %).

Jedes dritte Kind unter 15 Jahren hatte einen Migrationshintergrund. Davon waren 2,9 Mio. deutsche und 619.000 ausländische Staatsangehörige.

Bevölkerung insgesamt
80 611 000
davon m. Migrationshintergrund:   
15 913 000 
(Anteil an Bevölkerung: 19,7 %)
davon Ausländer:     
6 827 000  
(Anteil an Bevölkerung: 8,5 %)
und Deutsche:    
9 086 000 
(Anteil an Bevölkerung: 11,3 %)

Schulabschlüsse

Quelle: Statistisches Bundesamt; Amtliche Schulstatistik 2014. Diese Statistik differenziert ausschließlich nach Staatsangehörigkeit.

Jede bzw. jeder zehnte ausländische Jugendliche verlässt die Schule ohne Hauptschulabschluss; bei den deutschen ist es nur knapp jede bzw. jeder Zwanzigste.

Einen Hauptschulabschluss erreichen 15,5 % der deutschen Absolventen/Abgänger; bei den ausländischen Absolventen/Abgängern liegt der Anteil doppelt so hoch (31 %).

Der mittlere Schulabschluss wird bei Deutschen und Ausländern zu etwa gleichen Anteilen erreicht (rund 42 %).

Während mehr als jede bzw. jeder dritte deutsche Jugendliche die (Fach-)Hochschulreife erlangt, erreicht dies unter den ausländischen Absolventen/Abgängern nur rund jede bzw. jeder Sechste.

Ausländische und deutsche Absolventen/Abgänger nach Abschlussarten 2013

Nationalität
n
Ohne Hauptschul-abschluss
Haupt-schulab-schluss
Mittlerer Schulab-schluss
Allgemeine (Fach-) Hochschulreife
Deutsche
814.768
37.664
126.330
343.608
307.166
100 %
4,6 %
15,5 %
42,2 %
37,7 %
Ausländer
80.566
8.631
24.984
33.756
13.195
100 %
10,7 %
31,0 %
41,9 %
16,4 %

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 1, Statistik der Allgemeinbildenden Schulen 2014; eigene Berechnung

Ausbildungsbeteiligung

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2014

Laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurde für 2013 mit 530.700 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein historisches Rekordtief verzeichnet (die Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 20.500 beziehungsweise 3,7 %). Laut Bundesagentur für Arbeit wurden für das laufende Ausbildungsjahr bis zum 30. September 2014 insgesamt 473.400 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen; das sind 1,9% bzw. -9.100 weniger Verträge als im Vorjahr (endgültige Zahlen liegen Mitte Dezember vor).

In den letzten Jahren wurde eine leichte Verbesserung der Ausbildungsanfängerquote – d.h. die Zahl der Ausbildungsanfänger je Altersjahrgang in Relation zur Wohnbevölkerung im jeweiligen Alter – erzielt. 2012 lag sie bei 55,7 % und verschlechterte sich damit ggü. dem Vorjahr (2011: 56,9 %). Die Ausbildungsanfängerquote junger Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag 2012 bei 29,4 % (vgl. 2011: 29,8 %) und war damit weiterhin nur halb so hoch wie die der Jugendlichen deutscher Staatsangehörigkeit 58,9 % (vgl. 2011: 60,2 %).

Dabei konzentrieren sich die Vertragsabschlüsse mit ausländischen Jugendlichen auf ein deutlich engeres Berufsspektrum. Die niedrigeren Schulabschlüsse ausländischer Jugendlicher schränken ihre Chancen im dualen System ein.

Jugendlichen türkischer und arabischer Herkunft gelingt es am seltensten (25 %), eine betriebliche Ausbildung aufzunehmen.

Abschlüsse berufliche Bildung

Quelle: Berufsbildungsbericht 2014 und BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht; beide Mikrozensus 2011

Große Unterschiede bestehen weiterhin bei der beruflichen Bildungsbeteiligung. Der Anteil der jungen Erwachsenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ohne Berufsabschluss (30,5 %) ist fast dreimal so hoch wie der von jungen Erwachsenen mit deutscher Staatsangehörigkeit (10,9 %).

Von den 20- bis 25-jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit haben 45 % eine Ausbildung abgeschlossen. Dagegen haben nur 30 % der jungen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit eine abgeschlossene Ausbildung.

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2013

In der Bevölkerungsgruppe der Personen mit Migrationshintergrund verfügen 39,2% über keinen berufsqualifizierenden Abschluss (vgl. Personen ohne Migrationshintergrund: 15,2%). Hier bleiben die sich noch in schulischer und beruflicher Ausbildung Befindenden unberücksichtigt.

Bundesweit wurden 2013 insgesamt 148.914 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Dies entspricht einer Vertragslösungsquote von 25 %. Bei den ausländischen Auszubildenden fällt die Quote mit 31,9 % deutlich höher aus.

Anmerkung zur Untergliederung des Migrationshintergrunds im Mikrozensus:

Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinne gehören alle Zugewanderte und alle in Deutschland geborene Ausländer/-innen. Von den Deutschen mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt besitzen, haben nur jene einen Migrationshintergrund im engeren Sinne, die mit ihren Eltern oder einem Elternteil im selben Haushalt leben, weil nur dann die für die Zuordnung entscheidende Elterninformation vorliegt.

Die Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinne umfasst auch in Deutschland geborene Deutsche mit Migrationshintergrund, die nicht mehr mit ihren Eltern in einem Haushalt leben.