3. Internationales Deutschlandforum

Internationales Deutschlandforum

Das 3. Internationale Deutschlandforum hat am 21. und 22. Februar 2017 im Kanzleramt stattgefunden.

Foto: Bundesregierung

Teilgenommen haben 120 internationale Experten aus unterschiedlichen Disziplinen, Sektoren und Hierarchien. Die Verbesserung von Lebensqualität weltweit bleibt das Leitmotiv des Internationalen Deutschlandforums. Gesundheit ist die Grundlage für ein erfülltes und zufriedenes Leben und damit die Voraussetzung für eine gute Lebensqualität. Dies gilt für alle Menschen weltweit.

Der Förderung von Gesundheit hat sich die internationale Gemeinschaft in der Agenda 2030 verpflichtet. Deutschland bringt sich aktiv ein, zum Beispiel bei der Stärkung von Gesundheitssystemen, bei den Reformen der globalen Gesundheitsarchitektur und mit Beiträgen zur schnellen Bereitstellung von finanziellen Mitteln, medizinischem Personal und Material in akuten Gesundheitskrisen. Auf eine gemeinsame Initiative mit Norwegen und Ghana hin hat ein hochrangiges Panel in den Vereinten Nationen Empfehlungen zur Vorbeugung und Reaktion auf Gesundheitskrisen formuliert. Weitere Schwerpunkte, zum Beispiel die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und vernachlässigten Tropenkrankheiten, hat Deutschland bei der G7-Präsidentschaft 2015 gesetzt. Im Zuge der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 wird Deutschland sein Engagement fortführen.

Das Internationale Deutschlandforum ergänzt dieses Engagement. Viele Länder stehen vor ähnlichen Aufgaben, um die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Dabei gibt es viele gemeinsame Herausforderungen, bei denen der internationale Austausch über neue Entwicklungen, Lösungsansätze und Zusammenarbeit einen Unterschied machen kann. Im interdisziplinären und interkulturellen Dialog können wir voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln, um die Lebensqualität weltweit zu verbessern.

Podcast Globale Gesundheit hat größte Bedeutung

Das Internationale Deutschlandforum hat sich mit folgenden vier Schwerpunktthemen befasst:

Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) nutzen

Weltweit ist IKT einer der stärksten Treiber für Innovationen im Gesundheitswesen. Technologische Neuerungen, das hohe Kosteneinsparpotenzial und auch veränderte Verhaltensweisen in digital vernetzten Gesellschaften verstärken die Entwicklung von E-Health. Digitale Lösungen bieten viel Potential, zum Beispiel um mit Telemedizin entlegene Orte besser zu versorgen, Daten umfassend zu analysieren oder Beschäftigte im Gesundheitswesen zu schulen. Das Potenzial von IKT für die Gesundheit der Bevölkerung kann in vielen Ländern noch stärker genutzt werden kann.

Umgang mit Antibiotika verbessern

Ein weltweit hoher, häufig unsachgemäßer Antibiotikagebrauch führt dazu, dass immer mehr Bakterienstämme Resistenzen bilden. Damit verlieren Antibiotika ihre Wirkung. Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern führen zu längeren Behandlungszeiten, höherer Sterblichkeit und schweren Belastungen der Gesundheitssysteme. In Europa sterben dadurch bereits heute jährlich circa 25.000 Menschen. Weltweit wird die Zahl auf circa 700.000 geschätzt. Neben der Entwicklung neuer Antibiotika, Diagnostika und Therapieansätze spielt ein sachgemäßer Umgang mit Antibiotika eine zentrale Rolle, um Resistenzen vorzubeugen und die Wirkung von Antibiotika zu erhalten.

Vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTD) bekämpfen

Weltweit leidet mehr als eine Milliarde Menschen an einer oder mehreren NTD. Diese Krankheiten treten vor allem in tropischen und subtropischen Regionen mit häufig defizitärer medizinischer Versorgung und schwachen Gesundheitssystemen auf. Neben den meist dauerhaften körperlichen Einschränkungen und Folgen bedeuten NTD dort oft erhebliche sozio-ökonomische Probleme, wie zum Beispiel den Verlust des Arbeitsplatzes und die Verarmung von Familien. Für die Bekämpfung von NTD sind eine gute Präventionsarbeit, eine effiziente Diagnose und Behandlung sowie Forschung zentral.

Mentale Gesundheit – das Tabu überwinden

Weltweit ist jeder vierter Mensch mindestens einmal in seinem Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen. Diese beeinträchtigen Menschen oft über einen langen Zeitraum oder werden von anderen Erkrankungen begleitet. In vielen Gesellschaften werden psychische Erkrankungen tabuisiert und Betroffene stigmatisiert. Es stellt sich die Frage, wie Gesellschaften zu einem besseren Verständnis und Umgang mit mentaler Gesundheit kommen.