Infektionskrankheiten besser bekämpfen

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Neues Forschungszentrum in Jena Infektionskrankheiten besser bekämpfen

Deutschland engagiert sich verstärkt bei der Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten. Dazu entsteht in Jena das „Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung“. 

2 Min. Lesedauer

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erkundigt sich über das neue Forschungszentrum in Jena. Im Hintergrund ein spezieller Monitor mit lichtbasierter Technologie.

Mit dem künftigen Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung „will Deutschland seine Spitzenposition auf diesem Gebiet weiter ausbauen“, betonte Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger.

Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Infektionskrankheiten zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Da immer mehr Erreger Resistenzen gegen verfügbare Antibiotika entwickeln, könnten auch Krankheiten, die heute gut zu behandeln sind, in naher Zukunft wieder zur tödlichen Gefahr werden. Das betrifft auch die Industrienationen. Angesichts der aktuellen Situation infolge der Corona-Pandemie müssen daher schnelle Diagnoseverfahren und neue Therapien für den Kampf gegen Viren-, Bakterien- und Pilzinfektionen erforscht werden.

Schneller zur Marktreife

„Das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) wird hochinnovativ und weltweit einmalig sein“, so Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Optische Technologien, Künstliche Intelligenz und Medizintechnik werden hier zusammenwirken, um Ergebnisse aus der Forschung schneller in marktreife Anwendungen zu bringen. Sie werden „dazu beizutragen, dass Deutschland auch weiterhin international führend bleibt“.

Werkzeug und Wissen direkt in die klinische Praxis bringen

Das LPI hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, neue Verfahren für die Diagnose und Therapie von Infektionen zu erforschen und zu entwickeln. Das künftige Forschungszentrum will sowohl für nationale und internationale Spitzenforscherinnen und -forscher als auch für Anwender aus der Industrie offen sein.

In einem nutzeroffenen Zentrum werden auf diese Weise künftig Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler, Technologieentwickler, Medizinerinnen und Mediziner sowie Medizintechnikhersteller eng zusammen arbeiten. Deren Forschungsergebnisse zu neuen diagnostischen Ansätzen und zielgerichteten Therapieverfahren sollen dann mit Hilfe Künstlicher Intelligenz unmittelbar und direkt in die klinische Praxis überführt werden. Von dieser direkten Anwendung werden Patientinnen und Patienten sowie der Medizinstandort Deutschland nachhaltig profitieren.

Kooperationen bündeln und vertiefen

Dafür werden die schon jetzt schon in Jena vorhandenen Kompetenzen auf den Gebieten der Optik und Photonik sowie der Infektionsforschung gebündelt. Unter einem Dach werden die bestehenden Kooperationen zwischen dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-IPHT), dem Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI), dem Universitätsklinikum Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena vertieft.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Gründung eines neuen Leibniz-Forschungszentrums in Jena mit insgesamt 124 Millionen Euro. Das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) setzte sich im nationalen Roadmap-Prozess des BMBF als eines von elf eingereichten Großprojekten durch. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2027 geplant.