Personalausweis im Smartphone und mehr

Digitale Identität Personalausweis im Smartphone und mehr

Das neue Auto zulassen, ein Konto eröffnen, BAföG beantragen - wer dies online erledigen will, braucht digitale Nachweise. Diese Dokumente in das Smartphone zu integrieren, könnte viele Dienstleistungen weiter beschleunigen. Wie das geschehen soll und welche Dinge dabei zu beachten sind, dazu hat Bundeskanzlerin Merkel Verantwortliche aus der Wirtschaft zu einem Gedankenaustausch eingeladen.

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Grafik zur elektronischen Identität

Alle relevanten, verifizierbaren und personalisierten Nachweise sollten dem Nutzer digital zur Verfügung stehen, zum Beispiel in einer Wallet.

Foto: Bundeskanzleramt/eid@bk.bund.de

Um mit der Digitalisierung Schritt zu halten, müsse ein rechtssicheres "Ausweisen" auch im digitalen Raum erfolgen können, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Grundstein sei mit der eID-Funktion des Personalausweises gelegt, man müsse aber im Ziel deutlich darüber hinaus gehen sowie die Nutzerfreundlichkeit dieses Angebots stark verbessern.

Ganzheitliches Vorgehen notwendig

Identität habe mehr Facetten als die auf dem Personalausweis gemachten Angaben, sagte die Bundeskanzlerin weiter. Identität bestehe aus vielen verschiedenen Eigenschaften einer Person. Ziel müsse es daher sein, weitere Identitätsmerkmale, wie zum Beispiel Führerschein, Studentenausweis oder ähnliches, über die Funktion eines Personalausweis hinaus auf das Smartphone zu bringen. Das könnte eine Vielzahl von Anwendungsfällen im Alltag digital erleichtern: von der Eröffnung eines Bankkontos über den Check-in im Hotel bis zur Einreichung der Steuererklärung. Dazu braucht es, betonte Merkel, eines ganzheitlichen Ökosystems, das Nachweise standardisiere, datensparsam und fälschungssicher bereitstelle, austausche und speichere.

Wirtschaft spielt zentrale Rolle

Der Staat sei traditionell Herausgeber von Identitäten mit dem höchsten Vertrauensniveau. Diese Rolle bleibe unangetastet, machte die Bundeskanzlerin klar. Eine Lösung nur für Verwaltungsdienstleistungen zu suchen, wäre aber unzureichend. Die Kontakte mit der Verwaltung allein seien zu selten, als dass sich eine Lösung darüber am Markt werde durchsetzen können. Dagegen habe aber die Wirtschaft eine große Bandbreite von Anwendungsmöglichkeiten. Das Potenzial sei groß. Um die Bedarfe zusammenzubringen, bot die Bundeskanzlerin der Wirtschaft eine enge Zusammenarbeit an. Längst drängten große Plattformen außerhalb Europas in den Identitätsmarkt. Wir sollten ein Interesse daran haben, dem etwas entgegenzusetzen, erklärte die Bundeskanzlerin abschließend.

Vertreter der folgenden Unternehmen nahmen an dem Gespräch teil: BMW AG, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Commerzbank AG, Daimler AG, Deutsche Bahn AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Post AG, Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Deutsche Telekom AG, Lufthansa AG, Motel One GmbH, Otto GmbH & Co KG, Robert Bosch GmbH, Steigenberger Hotels AG, Telefónica Deutschland Holding AG, Vodafone GmbH, Volkswagen AG, Zalando SE