In Berlin und an der früheren innerdeutschen Grenze erinnern Gedenkstätten an die gewaltsame Teilung Deutschlands. Die wichtigsten Einrichtungen werden vom Bund gefördert.
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Zentraler Erinnerungsort ist die Gedenkstätte Berliner Mauer im Zentrum der Hauptstadt. Sie wurde seit 1998 auf dem früheren Grenzstreifen an der Bernauer Straße errichtet. Dort verlief die Mauer direkt entlang der Häuser: Diese gehörten zum Ostteil der Stadt, die Bürgersteige zum Westteil.
Heute vermittelt die Gedenkstätte in ihrer Dauerausstellung einen Eindruck von der Brutalität, mit der die Mauer die Stadt und die Lebenswege der Menschen zerschnitt. Davon erzählen nicht nur die authentischen Sperranlagen auf dem Gelände, sondern auch die Namen und Bilder von Opfern im "Fenster der Erinnerung".
Bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Mauerbaus wird am 13. August der zweite Teil der Dauerausstellung eröffnet. Über die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Verkehrsnetz der Stadt informiert die Ausstellung "Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin" im S-Bahnhof-Nordbahnhof.
Rund 4,6 Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1990 die DDR in Richtung Bundesrepublik, viele von ihnen flohen unter größter Gefahr. Einige verloren dabei ihr Leben.
Auf ihrem Weg in den Westen passierten etwa 1,35 Millionen Menschen das 1953 eingerichtete Notaufnahmelager Marienfelde. Heute erinnert dort ein Museum an das geteilte Deutschland und die Schicksale vieler Menschen, die zu Ausreise oder Flucht gezwungen waren. Zum Jahrestag des Mauerbaus zeigt die Gedenkstätte die Ausstellung Verschwunden und vergessen - Flüchtlingslager in West-Berlin. Sie ist vom 5. August bis 31. Dezember 2011 zu sehen.
Die frühere Grenzabfertigungsstelle am Berliner Bahnhof Friedrichsstraße trägt auch heute noch den Namen Tränenpalast. In dem denkmalgeschützten Gebäude eröffnet die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland im September 2011 eine Dauerausstellung. Anhand von Einzelschicksalen erzählt sie vom deutschen Alltag angesichts von Teilung und Grenze. Dargestellt werden auch die wichtigsten Stationen im Vereinigungsprozess.
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Der Grenzübergang Helmstedt–Marienborn war der größte Grenzübergang an der innerdeutschen Grenze. Millionen Reisende passierten dieses "Nadelöhr zwischen den Welten".
Auf dem Gelände der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn können heute die verschiedenen Bereiche des komplexen Kontrollsystems besichtigt werden. In ihrer Dauerausstellung informiert die Gedenkstätte Marienborn über Grenzkontrollen, Fluchtversuche und die Unterdrückung in der DDR.
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
An kaum einem anderen Ort lässt sich die Brutalität der innerdeutschen Grenze so gut nachvollziehen wie am früheren Übergang Duderstadt-Worbis.
Heute erinnert dort das Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen an das "System Grenze", das viele Menschen das Leben kostete. Mit einbezogen in die Dauerausstellung sind alle Gebäude des ehemaligen Grenzübergangs: nicht nur die ehemaligen Grenzsperranlagen mit Wachturm und Betonbeobachtungsbunkern, sondern auch eine so genannte "Führungsstelle" und die KFZ-Sperranlagen.
Der Observation Point Alpha an der hessisch-thüringischen Grenze zwischen Rasdorf und Geisa war bis 1989 einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa.
Die Gedenkstätte Point Alpha dokumentiert am authentischen Ort die Konfrontation der beiden Machtblöcke, den Aufbau der Grenzanlagen sowie die militärischen Abläufe. Außerdem ermöglicht sie Einblicke in das Leben an und mit der Grenze aus Sicht der Bevölkerung.