Die Auswirkungen sozialistischer Erziehung

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1. April 1990 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Die Auswirkungen sozialistischer Erziehung

1. April 1990: Die Bürgerrechtlerin Freya Klier veröffentlicht ihr Buch "Lüg Vaterland". 1988 hat das SED-Regime die Regisseurin und Schriftstellerin ausgebürgert. Jetzt beschreibt sie, warum die Verständigung zwischen Deutschen und Deutschen schwierig werden kann.

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"Geschichtslücken schließen"

"Mag der Schlüssel zum Verständnis des westlichen Teils Deutschlands im alles beherrschenden Spiel seiner Wirtschaft zu finden sein - der Schlüssel zum Verständnis seines östlichen Teils liegt in der Erziehung", schreibt Klier. Kein anderer Bereich der DDR-Gesellschaft habe den abgeschotteten "Sozialismus-Zögling" intensiver geprägt als das Erziehungs- und Bildungswesen.

Ausführlich beschreibt die Bürgerrechtlerin Erfolge und auch Misserfolge der sozialistischen Indoktrination. Sie macht sich dafür stark, bei den Jugendlichen in der DDR die Geschichtslücken zu schließen, "welche die Partei durch ihr Erziehungs- und Bildungsprogramm in so verhängnisvoller Weise gerissen hatte". Klier plädiert für eine "Generationenbegegnung" – vor allem zwischen DDR-Jugendlichen und ehemals verfolgten Sozialdemokraten, Christen und Kommunisten.

Die Stasi habe damals im Osten, als sie an dem Buch gearbeitet habe, zweimal die Wohnung durchsucht, um alles zu beschlagnahmen, erzählt Klier im Interview. Aber die Befragungsergebnisse von 1.600 Jugendlichen, die sie für ihr Buch gesammelt hatte, seien gut versteckt gewesen.

Warum ausgebürgert?

Die DDR hat Freya Klier und ihren damaligen Ehemann, den Liedermacher Stephan Krawczyk, 1988 in den Westen zwangsausgebürgert. Beide hatten sich mit den Oppositionellen solidarisiert, die am Rande der jährlichen Liebknecht-Luxemburg-Kundgebung verhaftet worden waren.