Abbau der Mauer im Herzen Berlins

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19. Februar 1990 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Abbau der Mauer im Herzen Berlins

19. Februar 1990: Grenztruppen der DDR tragen die Mauer zwischen Brandenburger Tor und Checkpoint Charlie ab. Zwar trennt noch ein Maschendrahtzaun Ost und West, dennoch wird deutlich: Berlin wächst zusammen.

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Maschendraht ersetzt Mauer

Obwohl die Mauer bereits vor knapp drei Monaten symbolisch gefallen ist, steht sie physisch – soweit nicht von Mauerspechten bearbeitet – noch immer an Ort und Stelle. Doch nun ist es soweit: DDR-Grenzeinheiten ersetzen das zwei Kilometer lange Teilstück der Mauer jenseits des Brandenburger Tors durch einen etwa zwei Meter hohen grünen Maschendrahtzaun.

Als Mauerspechte bezeichnete man Menschen, die auf eigene Faust Grenzanlagen und Mauern nach dem Mauerfall bearbeiteten. Mit Axt und Vorschlaghammer ergriffen sie die Initiative und zerstückelten das Mauerwerk. Aus vielen Mauerstücken wurden Souvenirs, die in die ganze Welt getragen wurden. Auch der amerikanischen Präsident George Bush sen. hat im November 1989 ein Stück Berliner Mauer erhalten – ein Gastgeschenk von Außenminister Hans-Dietrich Genscher.

Das Brandenburger Tor steht besonders seit dem Mauerfall im Auge der Weltöffentlichkeit: Das Tor zwischen West und Ost, ist als Ort des Mauerfalls in die Köpfe eingegangen. Das Bild mit jubelnden Menschen auf der Mauer am Brandenburger Tor wird keiner so schnell vergessen. Auch an diesem Abend sind zahlreiche Schaulustige gekommen, um sich das Spektakel anzuschauen.

Ein gutes Stück Arbeit

Obwohl Pioniereinheiten der DDR-Armee bereits seit Ende November kontinuierlich die Grenzanlagen abbauen, der offizielle und systematische Abbau der gesamten Grenzanlagen startet erst im Juni 1990 zwischen den Bezirken Wedding und Berlin-Mitte.

Das Ausmaß von Mauer und Grenzanlagen ist immens: Allein die 45.000 Mauersegmente ergeben eine Länge von 184 Kilometer in und um Berlin. Zudem sichern zahlreiche elektronische Signalanlagen, Wachtürme und Gräben die Grenze.

Der innerstädtische Abbau verläuft dennoch zügig. Bis November 1990 werden alle Überreste der Mauer beseitigt.

Was geschah mit den Mauerresten?
Die Ideen waren vielseitig: Einerseits wurden kunstvolle Teilstücke der Mauer ins Ausland verkauft, kleine Mauer-Stücke dienen bis heute als Souvenirs. Andere Einzelteile wurden unter Denkmalschutz gestellt. Der Großteil jedoch wurde eingerissen und zerkleinert. Der Bauschutt war ideal für die Bauwirtschaft: Heute noch ist er unter manchem Belag Berliner Straßen wiederzufinden.