Milliarden-Beträge und ein Angebot

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6. November 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Milliarden-Beträge und ein Angebot

6. November 1989: Einmal mehr treffen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtschef Rudolf Seiters und DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski in Bonn aufeinander. Erneut geht es um Geld, aber Schalck-Golodkowski hat auch etwas zu bieten.

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Reformen für Geld

In erster Linie ist Schalck-Golodkowski wieder nach Bonn gekommen, um Geld für die DDR zu besorgen. Er fordert Milliardenbeträge für die ruinöse DDR-Wirtschaft. Im Gegenzug deutet er die Bereitschaft zu substantiellen politischen Reformen an. Möglich seien freie Wahlen oder weitreichende Veränderungen im Reiseverkehr.

Doch Schäuble und Seiters halten sich mit Zusagen zurück. Seiters deutet lediglich eine neue Regelung für einen sogenannten Reisedevisenfonds an. Er soll es der DDR leichter machen, Westreisende mit Devisen auszustatten. Dafür solle der Zwangsumtausch für die Bundesbürger bei DDR-Besuchen entfallen, fordert die Bundesregierung.

Geld für Reformen

Am Abend treffen Schäuble und Seiters mit Bundeskanzler Helmut Kohl zusammen. Sie entscheiden, auf das Angebot von Schalck-Golodkowski einzugehen. Die drei Politiker formulieren den bereits fertigen Redetext des Kanzlers zur Lage der Nation im geteilten Deutschland um.

Zwei Tage später wird Kohl vor dem Deutschen Bundestag sagen. "Ich erkläre gegenüber der neuen SED-Führung meine Bereitschaft, einen Weg des Wandels zu stützen, wenn sie zur Reformen bereit ist."

Kosmetische Korrekturen würden nicht genügen, sagt der Kanzler. "Aber wir sind zu umfassender Hilfe bereit, wenn eine grundlegende Reform der politischen Verhältnisse in der DDR verbindlich festgelegt wird."