Brandenburger Tor endlich wieder offen

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22. Dezember 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Brandenburger Tor endlich wieder offen

22. Dezember 1989: Bundeskanzler Helmut Kohl und DDR-Ministerpräsident Hans Modrow öffnen gemeinsam das Brandenburger Tor. Mehr als 100.000 Menschen feiern den historischen Moment.

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Symbol der Teilung und der Einheit

Es ist das Zeichen der deutschen Einheit schlechthin: das Brandenburger Tor. Schon am Abend des Mauerfalls, am 9. November 1989, hatten hier tausende Menschen getanzt, die Mauer jedoch steht an dieser Stelle unbeschadet weiter. Am 22. Dezember 1989 sind es die Regierungschefs persönlich, die das Tor öffnen: Unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen öffnet Kohl gemeinsam mit Modrow den neuen Grenzübergang Brandenburger Tor.

Der Moment ist historisch, der Zeitpunkt günstig, auch für internationale Zeichen: "Von diesem Platz aus geht die Botschaft aus der DDR und aus der Bundesrepublik Deutschland: Wir wollen Frieden, wir wollen Freiheit, wir wollen unseren Beitrag zum Frieden in Europa und in der Welt leisten", sagt Bundeskanzler Kohl in seiner Rede.

Wechselhafte Geschichte

Jahrzehnte war das Brandenburger Tor unzugänglich gewesen, ein verbotener Fleck im eigenen Land. Und doch stand das Tor jedem vor Augen. Im Westen trug fast jedermann eine Ansicht in der Jackentasche herum: Briefmarken und Banknoten zeigten den Bau, der eigentlich ein gewöhnliches preußisches Stadttor war, bevor er zum Sehnsuchtsort der Deutschen wurde.

König Friedrich Wilhelm II. hatte 1788-91 einen würdigen Abschluss für die Prachtstraße "Unter den Linden" erbauen lassen. Ein Prunkbau an der Straße nach Brandenburg, ohne nähere politische Bedeutung. Nationalen Rang gewinnt das Tor erst im Lauf der Jahrhunderte. Im preußisch-französischen Krieg ab 1806 verschleppt Napoleon die krönende Figurengruppe nach Paris, doch Preußen holt seine "Quadriga" zurück. Während seiner wechselhaften Geschichte wird das Tor zum Schauplatz nationalsozialistischer Aufzüge, später im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt.

Vom Symbol der Teilung zum Symbol der Einheit

In den letzten Kriegstagen hisst die Rote Armee die Rote Fahne. Am 17. Juni 1953 reißen Aufständische das Sowjetsymbol herab und hissen eine schwarz-rot-goldene Flagge. Bis zum Mauerbau ist das Brandenburger Tor noch Kontrollpunkt zwischen dem britischen und dem sowjetischen Stadtsektor. Am 13. August 1961 lässt das SED-Regime auch hier eine Mauer errichten – aus optischen Gründen nicht ganz so hoch wie an anderen Stellen, aber genau so unüberwindbar.

In den folgenden Jahren gilt das Tor als das Mahnmal der deutschen und europäischen Teilung schlechthin. 1987 spricht hier US-Präsident Ronald Reagan seinen historischen Satz: "Mr. Gorbachev, tear down this wall! (Herr Gorbatschow, reißen sie diese Mauer nieder!)"

Zwei Jahre später fällt die Mauer. Und gut 200 Jahre nach seiner Erbauung laufen die Deutschen wieder ungehindert durch das Brandenburger Tor.