Ein Stück Mauer für den US-Präsidenten

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21. November 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Ein Stück Mauer für den US-Präsidenten

21. November 1989: Außenminister Hans-Dietrich Genscher bringt dem amerikanischen Präsidenten George Bush sen. ein ganz besonderes Gastgeschenk mit: ein Stück Berliner Mauer – sichtbarer Beweis für die grundlegenden Veränderungen in Deutschland und in ganz Europa.

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Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher überreicht am 21.11.1989 ein Stück Berliner Mauer an US-Präsident George Bush.

Reise Genscher in die USA

Foto: White House/Biddle/National Archives

Dank an die USA

Bei der anschließenden Pressekonferenz betont Genscher die große Dankbarkeit der Deutschen für die Unterstützung und Standfestigkeit Amerikas in den vergangenen Jahrzehnten – in guten wie in schwierigen Zeiten.

Die Forderungen nach Freiheit und Demokratie in der DDR seien Ergebnis der sehr klaren Politik des Westens, so Genscher. Denn der Westen habe sich immer für diese Ziele in ganz Europa eingesetzt.

Deutsche Einheit – von Europa her gedacht

Offiziell stehen Abrüstungsfragen und die Fortsetzung des KSZE-Prozesses im Mittelpunkt der Gespräche, die Genscher in den USA führt. Durch den Abbau von "militärischen Elementen" sollte beispielsweise der Bewegungsraum für Reformen in Mittel- und Osteuropa erhöht werden, so der deutsche Außenminister.

Aber natürlich spielen die Lage in der DDR und die Frage der deutschen Einheit bei allen Begegnungen eine wichtige Rolle. Genscher stellt dabei heraus, die deutsche Vereinigung sei ein Prozess, der sich im Rahmen der allgemeinen Veränderungen in Europa vollziehe. Die Bindungen Deutschlands an EG und Nato sowie das Verhältnis der Nato zu Russland gehörten zu diesem Rahmen, notieren sich die Zuhörer.

Frühe Unterstützung für die deutsche Einheit

Bush spricht das Thema Vereinigung von sich aus an. Er sei für das Recht der Deutschen auf Selbstbestimmung, zitiert ein amerikanischer Gesprächsteilnehmer den Präsidenten. Bush fragt, ob die deutsche Einheit schneller vorangehen werde "als wir alle denken".

Unterdessen stellen Mitarbeiter Genschers und seines US-Kollegen Baker bereits erste Überlegungen an, in welcher Form sich Verhandlungen über eine deutsche Wiedervereinigung führen lassen.

Die ersten persönlichen Begegnungen mit dem wichtigsten Verbündeten nach dem Mauerfall ist für Deutschland gerade jetzt sehr wichtig. Denn die Haltung Amerikas ist für die deutsche Vereinigung von entscheidender Bedeutung.

Genscher kann mit der Gewissheit zurückreisen, dass die USA grundsätzlich die deutsche Wiedervereinigung unterstützen würden.