Verbunden mit der Natur – auch via App

Tag der Umwelt Verbunden mit der Natur – auch via App

Während der Kontaktbeschränkungen in Folge der Corona-Pandemie entdecken viele Menschen die Natur neu für sich. Wer dabei mehr über Flora und Fauna lernen möchte, kann die Smartphone-App "Flora Incognita" nutzen. Dank Künstlicher Intelligenz erkennt sie Pflanzenarten und liefert viele Informationen.

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Die Grafik zeigt eine Blumenwiese, Handydiplays und Informationen zur App Flora Incognita. (Weitere Beschreibung unterhalb des Bildes ausklappbar als "ausführliche Beschreibung")

Was blüht denn da? Die App bietet neben Pflanzennamen Informationen über die erkannte Art, zum Beispiel ob sie giftig ist oder in welchem Zeitraum sie blüht.

Flore Incognita - Natur per App entdecken

•    Pflanzen lassen sich in wenigen Sekunden per Foto über das Smartphone identifizieren.
•    App erkennt mehr als 4800 Pflanzenarten (der mitteleuropäischen, wildwachsenden Flora)
•    Neben Namensbestimmung: Steckbriefe zu jeder Pflanzenart (mit detaillierten Informationen zu Aussehen, Giftigkeit, Schutzstatus, Blühzeitraum)
•    Bis 2024 fördert das Bundesumweltministerium die Weiterentwicklung von "Flora Incognita" mit 2,38 Millionen Euro


Foto: imago images/blickwinkel, Flora Incognita

"Natur:verbunden": So lautet das Motto zum diesjährigen Tag der Umwelt am 5. Juni. Es passt zur aktuellen Entwicklung, dass viele Menschen sich aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie als Ausgleich der Natur annähern. Auf welche Bäume, Blumen oder Gräser man während eines Spaziergangs oder einer Wanderung trifft, können Neugierige auch via Smartphone-App herausfinden.

Was kann "Flora Incognita"?

Die Anwendung "Flora Incognita" identifiziert Pflanzen in wenigen Sekunden. Dafür müssen Nutzer nur die Blüten oder Blätter mit dem Smartphone fotografieren. Zusätzlich zum Namen der Pflanze liefert die App Informationen über die erkannte Art, zum Beispiel ob sie giftig ist, in welchem Zeitraum sie blüht oder ob sie unter Naturschutz steht. Ein Angebot, das gut ankommt – die App verzeichnete in diesem Frühjahr einen starken Anstieg der Nutzungszahlen, sie wurde insgesamt bereits mehr als eine Million Mal installiert.

Wie funktioniert die Anwendung?

"Flora Incognita" ist ein Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und der TU Ilmenau. Die Anwendung setzt auf Künstliche Intelligenz. Verfahren zur Bildverarbeitung und Mustererkennung, die auch zur automatisierten Gesichtserkennung genutzt werden, kommen dabei zum Einsatz. Die App merkt sich jede erfolgreiche Anwendung und lernt dazu, um ihre Erkennungsgenauigkeit zu verbessern. Auf Grundlage von mehr als zwei Millionen Pflanzenbildern erlernte "Flora Incognita" die unterschiedlichen Merkmale von mehr als 4.800 Pflanzenarten. Die App macht Wissen über unsere Umwelt für Menschen jeden Alters verfügbar und sensibilisiert so für den Erhalt der Pflanzenvielfalt .

Was bedeutet die App für die Wissenschaft?

Auch für die Wissenschaft ist die Anwendung wertvoll. Sie speichert erkannte Pflanzenarten und ihre Standorte. So entstehen Datensätze, mit denen Fragen des Artenschutzes und der Biodiversität erforscht werden können.

Das "Flora Incognita"-Projekt wurde von 2014 bis 2020 unter anderem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Bis 2024 unterstützt das BMU die Weiterentwicklung mit rund 2,4 Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das BfN begleitet das Projekt inhaltlich.