Staatsministerin Grütters fördert Film- und Drehbuchprojekte mit rund 2 Mio. Euro

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters, fördert Film- und Drehbuchprojekte mit einem Gesamtvolumen von 2.003.800 Euro.
Bei den geförderten Filmprojekten handelt es sich um die folgenden Vorhaben:

Produktionsförderung Spielfilm:

„Adam und Evelyn. Der letzte Sommer“, Produzent: Ma.ja.de Filmproduktions GmbH, Leipzig, Autor/Regisseur: Andreas Goldstein.
Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Spätsommer 1989. Adam und Evelyn machen zusammen mit Freunden Ferien am Balaton. Plötzlich öffnet Ungarn die Grenze und der verbotene Westen mit all seinen Verlockungen ist zum Greifen nah. Gehen oder bleiben? Eine Erzählung über die Suche nach dem wahren Paradies.

„Die Einsiedler“, Produzent: zischlermann filmproduktion GmbH, Dresden, Autoren: Ronny Trocker, Rolando Grumt Suárez, Regisseur: Ronny Trocker.
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Der Bergbauernsohn Albert ist im Nirgendwo der Alpen aufgewachsen und soll sich auf Wunsch seiner Mutter nun für ein besseres Leben unten im Tal entscheiden. Doch dort findet er nur schwer Anschluss. Als sein Vater bei einem Unfall am Berg stirbt und die Mutter allein ist, müssen beide neu entscheiden.

„In den Gängen“, Produzent: UFA Fiction GmbH, Ludwigsburg, Autoren: Thomas Stuber, Clemens Meyer, Regisseur: Thomas Stuber.
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Nachdem Christian seinen Job auf dem Bau verloren hat, fängt er in einem Großmarkt bei der Warenverräumung an. Inmitten des schräg-herzlichen, zugleich aber auch melancholisch-einsamen Großmarkt-Universums lernt er Marion kennen. Fasziniert von ihr, beginnt er herauszufinden, was ihr Geheimnis ist.

„Maria“, Produzent: Pandora Filmproduktion GmbH, Köln, Autor/Regisseur: Michael Koch.
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Maria, eine junge Frau aus der Ukraine, kämpft für ein besseres, freieres Leben in Deutschland. Furchtlos, fordernd und ungemein entschlossen verfolgt sie ihren Traum vom eigenen Friseursalon.

„Schnick Schnack Schnuck“, Produzent: Coin Film GmbH, Köln, Autorin/Regisseurin: Lola Randl.
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Luisa ist glücklich verheiratet mit dem gutmütigen Richard, gleichzeitig hat sie mit dem jungen Leopold eine heiße Affäre. Luisa will alles im Leben, ihr Alltag gerät aus den Fugen, sie bekommt Panik. In diesem Moment kommt ihr das Schicksal zur Hilfe, irgendjemand im weiten Universum hat ihre Not erkannt, sie wacht eines Morgens auf und vor ihr steht eine zweite Luisa.

Produktionsförderung Dokumentarfilm:

„0,00000007 Prozent“, Produzent: HE-Film, Thomas Frickel, Rüsselsheim, Autor/Regisseur: Thomas Frickel.
Fördersumme: 90.000 Euro.
Inhalt: Bei Dreharbeiten zu einem satirischen Kurzfilm, der sich über das übersteigerte Sicherheitsbedürfnis unserer Zeit lustig macht, stürzt im Dezember 1991 das eigens dafür gecharterte Flugzeug ab. 28 Menschen sterben - darunter das ganze Filmteam. Komik und Tragik trennt oft nur ein schmaler Grat.

„Bergarbeiterträume - Von Reptilien, Rockern und Poeten“, Produzent: Color of May Imanov & Blondiau Filmproduktion GbR, Köln, Autoren/Regisseure: Veronika Glasunowa, Lukasz Lakomy.
Fördersumme: 30.800 Euro.
Inhalt: Igor, Tatiana, Nikolayevich und Frank. Sie alle leben in einer Kleinstadt im Osten der Ukraine. Der Krieg dort ist ein Konflikt der "Großen" geworden, in dem kein Platz für kleine Leute ist. Umso wichtiger ist es, die Geschichten eben dieser Leute zu erzählen, denn bei ihnen hinterlässt der Krieg seine Spuren.

„Desert L.A.“, Produzent: Erdbeermundfilm RP Kahl, Berlin, Autor/Regisseur: RP Kahl.
Fördersumme: 50.000 Euro.
Inhalt: Desert L.A. ist ein experimenteller und essayistischer Kino-Dokumentarfilm. Der Film verbindet einen fiktiven Reisebericht ins Death Valley und nach Los Angeles mit Momenten des Film Noir und der Suche nach dessen Protagonisten - den deutschen Exilanten in L.A.

„Global Family“, Produzent: Made In Germany Filmproduktion GmbH, Köln, Autoren: Andreas Köhler, Melanie Andernach, Regisseur: Andreas Köhler .
Fördersumme: 48.000 Euro.
Inhalt: Kaptan Shash opferte sich für seine Familie, um sie vor dem Tod und Folter in Somalia zu retten. Als Flüchtling ist er in Deutschland zwar in Sicherheit und nach wie vor Zentrum der Familie. Nach über 20 Jahren möchte er nun aber zurück in die Heimat, um bei der 1. demokratischen Wahl als Präsident zu kandidieren.

„Joseph Beuys - Die Revolution sind wir!“, Produzent: zero one film GmbH, Berlin, Autor/Regisseur: Andres Veiel.
Fördersumme: 100.000 Euro.
Inhalt: Mit dem Film stellt sich Veiel dem größten Enigma zeitgenössischer Kunst. Das tote Kaninchen, der Kojote, 7000 Bäume, das Pferd, der Honig, der Filz, das Fett. Kunst gleich Kapital. Beuys boxt. Beuys verwirrt, inspiriert, provoziert und wird zur Schlüsselfigur der 60er Revolte.

„Das Kongo Tribunal“, Produzent: Fruitmarket GmbH, Köln, Autor/Regisseur: Milo Rau.
Fördersumme: 70.000 Euro.
Inhalt: Der aufgrund der direkten oder indirekten Verwicklung aller Großmächte unserer Zeit auch als "Dritter Weltkrieg" bezeichnete Kongo-Krieg hat bereits bis zu sechs Millionen Tote gefordert. Der Film "Das Kongo Tribunal" durchleuchtet anhand eines Tribunals vor Ort im Ostkongo und im Rahmen einer zweitägigen, international besetzten Konferenz in Berlin die Gründe und Hintergründe für den seit bald 20 Jahren andauernden Krieg im Gebiet der Großen Seen. Dabei entsteht ein menschlich erschütterndes, analytisch tiefgründiges Tableau des neokolonialen Weltsystems, wie es vor unseren Augen entsteht.

„Der letzte Jolly Boy“, Produzent: Viet Filmproduktion, Bunde/Dollart, Autor/Regisseur: Hans-Erich Viet.
Fördersumme: 85.000 Euro.
Inhalt: Der Dokumentarfilm beschreibt das Leben von Leon "Henry" Schwarzbaum. Er wurde 1921 in einer jüdischen Familie in Hamburg geboren. Er hat die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald, Sachsenhausen sowie den Todesmarsch nach Schwerin überlebt. Dort wurde er im April 1945 von amerikanischen Soldaten befreit.

„La Memoria“, Produzent: Februar Film GmbH, Berlin, Autoren/Regisseure: Nahuel Lopez, Marvin Entholt.
Fördersumme: 70.000 Euro.
Inhalt: Vor vierzig Jahren floh Rod Gonzales, Bassist der deutschen Punkrock-Band Die Ärzte, mit seiner Familie vor der Militärdiktatur Augusto Pinochets nach Hamburg. In "La Memoria" kehrt Rod zurück in seine Heimat, vor allem aber auch zu seinen musikalischen Wurzeln, dem Soundtrack seiner Kindheit.

„Streetscapes“, Produzent: Filmgalerie 451 GmbH & Co.KG, Berlin, Autor/Regisseur: Heinz Emigholz.
Fördersumme: 110.000 Euro.
Inhalt: Der Film erzählt vom Wesen der Straße, von der Gegenwart eines erdumspannenden, analogen Systems, in dem sich das Leben abspielt.

„Das unsichtbare Opfer“, Produzent: Contract 99 Dirk Heth, Olaf Winkler GbR, Berlin, Autoren: Dirk Lienig, Olaf Winkler, Dirk Heth, Regisseure: Dirk Lienig, Olaf Winkler.
Fördersumme: 90.000 Euro.
Inhalt: Eine Inszenierung von Igor Stravinskys radikalem Tanzklassiker "Frühlingsopfer" führt in einer einstigen Industrie- und heutigen Schrumpfungsstadt 70 Laientänzer zusammen. Die archaische Geschichte eines Götteropfers wird von ihnen auf die eigene Lebensgeschichte übertragen. Eine musikalisch-tänzerische Auseinandersetzung über Aufopferung in der modernen Lebenswelt - mit einer verblüffenden Wendung.

Drehbuchförderung:

„Eichenhain“, Autor: Rainer Kirberg, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Ein uralter Wald, vom Menschen nur sporadisch genutzt: als Jagdgrund, als Zuflucht, als Ort der Besinnung, als letzte Ruhestätte. In vier Begegnungen des Waldes mit dem Menschen, über einen Zeitraum von zweitausend Jahren, erzählt „Eichenhain“ vier moralische Geschichten, in denen es um die letzte Frage an unsere Existenz geht: gibt es einen Schöpfer?

„Geschlossene Gesellschaft“, Autor: Michael Schorr, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Eine brachliegende Kleinstadt. Vier Freunde. Wo nichts ist, kann sie nichts aufhalten. Bis auf sie selbst…

„In einem Land, das es nicht mehr gibt“, Autoren: Aelrun Goette, Sathyan Ramesh, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Ostberlin, 1988. Anna fliegt von der Schule und muss Zerspanungsfacharbeiterin werden. Da wird sie plötzlich als Mannequin entdeckt und findet in der schrägen Parallelwelt der DDR-Mode den Platz im Leben, an dem sie sein will. Sie verliebt sich in Jan, der seine Flucht in den Westen plant und muss sich entscheiden: geht sie oder bleibt sie.

„Liebe im freien Fall“, Autorin: Isabell Šuba, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Mutter und Ehefrau Kathleen Werner, die sich für ihre zweite Lebenshälfte nach einer radikalen Veränderung sehnt, ruft gemeinsam mit der vom Schicksal herbeigeführten Schiffskapitänin Iris Strak eine weibliche Revolution aus. Ein Akt der Befreiung, der für alle Beteiligten nicht ohne Konsequenzen sein wird.

„Ohne Alles“, Autoren: Benjamin Reding, Dominik Reding, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Patti, eine 45-jährige Lehrerin aus Paderborn, macht sich auf die Suche nach ihrem verloren geglaubten Sohn und fliegt dazu in die USA. Dort angekommen, lernt sie eine Gruppe von Freight-Train-Hoppern - modernen Hobos - kennen, die sie auf ihre wild-riskanten Reisen mitnehmen. Erst abgeschreckt, dann beeindruckt von ihnen, entdeckt sie ihr Leben neu.

„Die Richtigmacher”, Autorin: Meike Hauck, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Auf der Suche nach einem besseren Leben zieht Anne mit ihrer Familie aus der Großstadt in eine Gemeinschaft, die in aller Naturverbundenheit ein modernes und nachhaltiges Leben führen will. Sie stellt fest: Wo Toleranz draufsteht, ist Ignoranz und Paranoia drin. Sie versucht, die Regeln zu ändern, doch die Rechnung dafür ist hoch.

„Senior Expert. Lost in Rumänien”, Autorin: Nana Neul, Berlin.
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Dr. Erwin Berger ist Psychotherapeut. Doch als Rentner fühlt er sich nutzlos. Und dann verlässt ihn auch noch seine Frau. Als sich in dieser Lebenskrise der „Senior Expert Service“ meldet und Erwin nach Rumänien ruft, schöpft er neuen Mut. Ausgerechnet in den schönen Karpaten wird Erwin mit der Herausforderung seines Lebens konfrontiert.

Die Auswahl aus 58 Anträgen auf Produktionsförderung für programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilme und 64 Anträgen auf Drehbuchförderung, die zum 1. September 2014 eingereicht wurden, erfolgte auf Vorschlag der Jury „Produktionsförderung A“. Dieser gehören an:
Arne Birkenstock (Regisseur/Produzent, Köln), Bettina Brokemper (Produzentin, Köln), Annie Brunner (Produzentin, München), Dirk Engelhardt (Produzent, Berlin), Ingo Fliess (Produzent, München), Claus Löser (Filmwissenschaftler, Berlin), Maria Mohr (Regisseurin, Berlin) und Hannes Stöhr (Autor/Regisseur, Berlin).
Arne Birkenstock und Annie Brunner nahmen nicht an der Abstimmung über die Produktionsförderung teil. In diesem Förderbereich war stellvertretend Linda Söffker (Filmwissenschaftlerin, Berlin) an der Entscheidungsfindung beteiligt.

Der nächste Einreichtermin ist der 2. März 2015. Richtlinie und Antragsformulare sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de abrufbar.

Kontakt/Information:
Pressestelle BKM, Telefon: 030/18 272 - 3281, Fax: -10 3259, E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de
Filmreferat des BKM, Telefon: 030/18 681- 44357, Fax: -544357, E-Mail: K35@bkm.bund.de