Rede von Kulturstaatsministerin Grütters anlässlich der Einweihung des Japanischen Teehauses im Humboldt Forum

Für Ihr wunderbares Geschenk, für diese Hängerolle mit der Kalligrafie in der persönlichen Handschrift des Großteemeisters der Urasenke-Teeschule, danke ich Ihnen sehr herzlich. Bitte übermitteln Sie unseren Dank auch dem Großteemeister in Kioto und dem Außenminister für seine freundlichen Worte.
Ich freue mich sehr, dass das Japanische Teehaus hier im Humboldt Forum, im Museum für Asiatische Kunst, einen Platz gefunden hat. Es steht für die Verbindung von Tradition und Gegenwart und hier im Humboldt Forum, 160 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, auch für die Verbundenheit zwischen Japan und Deutschland.
Zu dieser Verbundenheit trägt nicht zuletzt der vielfältige kulturelle Austausch zwischen unseren Ländern bei: die Arbeit von Kultureinrichtungen (etwa der Goethe-Institute), aber auch die zahlreichen deutsch-japanischen Städtepartnerschaften und Projekte wie die große Yayoi-Kusama-Retrospektive in diesem Jahr im Martin Gropius Bau und auch die Zusammenarbeit zu diesem Teehaus.
Mein Dank gilt allen, die in Kioto und Kanazawa, bei der Urasenke-Teeschule in Kioto und beim Chado Urasenke-Teeweg-Verein Berlin, im Humboldt Forum und bei den Museen zur Einrichtung dieses Teehaus beigetragen haben. Ich hoffe, dass die Künstlerinnen und Künstler und der Großteemeister, die an Konzeption und Bau dieses Teehauses beteiligt waren, bald nach Berlin reisen und das vollendete Werk sehen können.
Für das Humboldt Forum ist das Teehaus eine großartige Bereicherung. Mit der Einladung, japanische Teekultur zu erleben, unterstreicht es seinen Anspruch, ein Ort interkultureller Verständigung zu sein, die Besucherinnen und Besucher hier sinnlich erleben können. Denn die Teezeremonie ist nicht nur Zeugnis für die Lebendigkeit der Kunst- und Handwerkstraditionen Japans. Die Praxis des Tees bringt auch Menschen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft zusammen. Sie ermöglicht Austausch und die Erfahrung von Gemeinschaft. Nicht umsonst lautet das Motto der Urasenke-Teeschule, die heute die Teezeremonie ausrichtet: „Frieden kommt aus einer Schale Tee“.
In diesem Sinne freue ich mich mit den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern des Humboldt Forums aus aller Welt, die hier einen Vorgeschmack auf die faszinierende japanische Kultur bekommen.
Wie ich gehört habe, sagt man unter Tee-Praktizierenden in Japan:
„Ichi-go, ichi-e“. Das bedeutet in etwa so viel wie das geflügelte Wort: „So jung kommen wir nicht mehr zusammen.“ Mit anderen Worten: Jede Teezusammenkunft ist einmalig.

Herzlichen Dank Ihnen allen, dass Sie mit Ihrem Mitwirken die heutige Zusammenkunft zu einem einmaligen Erlebnis machen!