Anteil der Delta-Variante steigt

Virusvarianten Anteil der Delta-Variante steigt

Die Infektionslage entspannt sich, gleichzeitig steigt der Anteil an der sogenannten „Delta-Variante“ des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland an. Kanzlerin Merkel warnt, die Entwicklungen in anderen Ländern sollten „uns Warnung und Auftrag“ sein.  

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In einem Labor arbeiten in einer Sicherheitswerkbank zwei Mitarbeiterinnen an Nachweisen für den Corona-Virus.

Durch eine Sequenzierung von SARS-CoV-2-Genomen können Virusvarianten nachgewiesen werden.

Foto: picture alliance/dpa

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht in Deutschland aktuell weiter zurück und liegt deutlich unter dem Wert 10. Gleichzeitig stellt das Robert-Koch-Institut seit einigen Wochen einen deutlichen Anstieg der sogenannten „Delta-Variante“ des SARS-CoV-2-Virus fest.

Delta-Variante wird sich durchsetzen

Ende Mai lag der Anteil dieser auch als B.1.617.2-Variante bezeichneten Mutation noch bei 3,6 Prozent. In der zweiten Juniwoche wurden in 15,1 Prozent der sequenzierten Proben die Delta-Variante nachgewiesen. Der Anteil der „Alpha-Variante“ B.1.1.7., die derzeit in Deutschland dominiert, nahm hingegen auf nun knapp 75 Prozent ab. Es sei damit zu rechnen, dass die Delta-Variante sich gegenüber den anderen Varianten durchsetzen werde, so das RKI in seinem wöchentlichen Bericht zu Virusvarianten . Vorläufige Ergebnisse aus England deuteten darauf hin, dass die Delta-Variante B.1.617.2 leichter übertragbar ist als etwa die Alpha-Variante.

Merkel: Bewegen uns auf dünnem Eis

Angesichts dieser Entwicklung mahnte Kanzlerin Merkel im Bundestag zu Wachsamkeit. Zwar gebe die aktuelle Entwicklung „Grund zur Zuversicht“. Doch die neu aufkommenden Virusvarianten „mahnen uns weiterhin zur Vorsicht“. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, Deutschland und Europa bewegen sich „immer noch auf dünnem Eis“, so Merkel.

Spahn appelliert an Reisende 

Gesundheitsminister Spahn appelliert an Reisende, sich gut über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen. Dann führe „der Urlaubssommer nicht zu einem Sorgenherbst“, so Spahn im Handelsblatt.

Je nach Einstufung eines Reiseziels in Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet oder Virusvarianten-Gebiete gelten unterschiedliche Reisewarnungen, Test-, Nachweis- und Quarantänereglungen. Welche Länder aktuell als Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet oder Virusvarianten-Gebiet eingestuft sind, können Sie dieser Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) entnehmen. Bei der Rückkehr gelten die Regelungen der Coronavirus-Einreiseverordnung .

Vollständige Impfung schützt gut vor schwerem Verlauf

Das RKI teilte zudem mit, dass erste vorläufige Ergebnisse dafür sprächen, dass der Schutz vor einer Infektion nach einer Covid-19-Impfung für die Alpha-Variante etwas besser ausfällt. Aber auch bei Infektionen mit der Delta-Variante bestehe nach vollständiger Impfung ein hoher Schutz gegen schwere Verläufe.