Vielfältige Hilfe für die syrische Bevölkerung

Deutschland engagiert sich Vielfältige Hilfe für die syrische Bevölkerung

Ob Ernährungssicherung, Sanierung der Infrastruktur oder Trinkwasserversorgung - die Bundesregierung engagiert sich intensiv für die notleidende syrische Bevölkerung. Neben den Vereinten Nationen arbeitet Deutschland dazu auch mit vielen Nichtregierungsorganisationen zusammen. Dringlich ist der humanitäre Zugang zu Aleppo.

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Die Bundesregierung engagiert sich intensiv für die notleidende syrische Bevölkerung. Dabei arbeitet sie von den Vereinten Nationen und zahlreichen Nichtregierungsorganisationen zusammen. Derzeit besteht zu den am schlimmsten vom Krieg betroffenen Teilen Aleppos kein humanitärer Zugang. Während die UN-Warenlager in West-Aleppo gut gefüllt sind, haben die Vereinten Nationen keine Möglichkeit, die Menschen in den umkämpften Teilen Ost-Aleppos zu erreichen.

Deutschland arbeitet ausschließlich mit den Vereinten Nationen und mit Nichtregierungsorganisationen zusammen. An die 50.000 Menschen, darunter viele Kinder, sollen dort weiterhin ohne ausreichend Nahrung, Trinkwasser und Heizung ausharren.

Hilfe beim Wiederaufbau der Wasserversorgung

Einige deutsche Nichtregierungsorganisationen sind in der Provinz von Aleppo tätig, zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz im Bereich Ernährungssicherung. Drei Millionen Euro setzt Deutschland für Maßnahmen in Aleppo-Stadt ein - unter anderem für den Wiederaufbau des öffentlichen Wassernetzwerkes.

Grafik zu Hilfsleistungen für Aleppo

Hilfe für Aleppo: Das tut die Bundesrgierung

Foto: Bundesregierung

Weiterhin wurden im Raum Aleppo Projekte der humanitären Hilfe in Höhe von mehr als 16,6 Millionen Euro gefördert. Dazu zählen Maßnahmen der Projektpartner Malteser, Save the Children, Ärzte der Welt, Welthungerhilfe und UNICEF. Konkret geht es etwa um die Wasserversorgung, die Versorgung mit Trinkwasser aus Tankwagen, die Sanierung von Infrastruktur und die Wieder-Inbetriebnahme von Wasserpumpen.

Betrieb mobiler Kliniken

Mobile Kliniken und Blutbanken unterstützt Deutschland in der Provinz Aleppo über die Malteser (2016: 1,48 Millionen Euro). Diese Kliniken sind im Norden der Provinz Aleppo nahe der türkisch-syrischen Grenze im Einsatz.

In Aleppo-Stadt selbst gibt es weitere acht von verschiedenen UN-Agenturen (WHO, UNICEF, UNHCR, UNFPA) betriebene mobile Kliniken. Darin werden neu Vertriebene medizinisch versorgt.

Humanitäre Unterstützung landesweit

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte auf der Syrien-Flüchtlingskonferenz im Februar 2016 in London Hilfen für die syrischen Flüchtlinge in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden Euro für das Jahr 2016 angekündigt. Diese Gelder trugen dazu bei, insbesondere die Nahrungsmittelrationen des World Food Programme auf 100 Prozent zu erhöhen und auf diesem Niveau das ganze Jahr über zu halten.

Weitere Mittel flossen in Bildung für Flüchtlingskinder, in den Bau von Schulen in Jordanien, Libanon und der Türkei sowie in Beschäftigungsmaßnahmen ("cash-for-work"). Der UNHCR erhielt 32 Millionen Euro für die Bereitstellung von Zelten und Containern sowie weiterer Hilfsgüter wie Matratzen, Decken, Hygienepakete und Winterhilfe. Auf das IKRK entfielen acht Millionen Euro für die Gesundheits- und Wasserversorgung. Für das kommende Jahr wird die Bundesregierung Mittel in ähnlichem Umfang für diese Zwecke zur Verfügung stellen.

Versorgung der Zivilbevölkerung

Außenminister Steinmeier hatte auf seiner Reise in den Libanon Anfang Dezember zusätzliche Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro zugesagt. Sie dienen der humanitären Hilfe, beispielsweise der Versorgung der geflüchteten Zivilbevölkerung im Raum Aleppo.

Die Umsetzung dieser Hilfsmaßnahmen erfolgt über Nichtregierungsorganisationen, die in Aleppo tätig sind, aber auch über das World Food Programme, das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie das IKRK.

Soforthilfe für "Humanitarian Fund" der Vereinten Nationen

Deutschland stellt außerdem dem Humanitarian Pooled Fund der Vereinten Nationen in Gaziantep Soforthilfe in Höhe von 5 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser Fonds umfasst Mittel für grenzüberschreitende Maßnahmen aus der Türkei nach Nord-Syrien. Umsetzungspartner sind vor allem syrische Nichtregierungsorganisationen, aber auch die Vereinten Nationen.