Web-Konferenz der Bundeskanzlerin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute in einer großen digitalen Konferenz mit über 500 Praktikern der kommunalen Ebene über die aktuellen Herausforderungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes diskutiert. Landrätinnen und Landräte, Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister, Gesundheitsdezernentinnen und Gesundheitsdezernenten und die Leitungen der Gesundheitsämter aus ganz Deutschland kamen zu einem Dialog über den Öffentlichen Gesundheitsdienst in der Corona-Pandemie zusammen. Nach Grußworten von Ministerpräsident Markus Söder und dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Peter Tschentscher nahmen Bundesminister Jens Spahn und Bundesminister Helge Braun, die Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer (TU München), Prof. Dr. Lothar Wieler vom Robert Koch-Institut, die Direktorin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Dr. Ute Teichert und der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages Prof. Dr. Hans-Günter Henneke an der Konferenz teil.

Im Mittelpunkt der Web-Konferenz standen die Arbeit der Gesundheitsämter vor Ort und deren Ideen für die Bewältigung ihrer Aufgaben. Die Bundeskanzlerin dankte den Gesundheitsämtern für die in den vergangenen Monaten geleistete Arbeit: „Die Herausforderungen der Pandemie offenbaren, wie gut ein System funktioniert. Sie stellen gleichzeitig unsere Bereitschaft und Fähigkeit zu Veränderungen auf die Probe. Das gilt für die gesamte Gesellschaft - für Bund, Länder, Kommunen und auch für ihre Gesundheitsämter. Diese spielen in der Krisenbewältigung eine zentrale Rolle.“

Fünf ausgewählte Gesundheitsämter präsentierten Konzepte für strukturelle Verbesserungen und vermittelten damit auch in Filmbeiträgen einen unmittelbaren Eindruck ihrer täglichen Arbeit. Im ersten Teil der Konferenz beschrieben die Gesundheitsämter des Kreises Gütersloh und der Stadt Köln ihre Strategien im Umgang mit großen Ausbruchsgeschehen. Drei Gesundheitsämter, Reutlingen, Soest und Frankfurt/Main, spannten den Bogen von einer auf die Aufgaben der Gesundheitsämter zugeschnittenen modularen Software über flexible Teamstrukturen bis zur Vernetzung des Öffentlichen Gesundheitswesens mit Lehre und Forschung. Mobile Einsatzteams, Organisation des Gesundheitsamtes, Fortschritte bei der Digitalisierung, Testkonzepte, Unterstützung durch die Feuerwehr, Kooperation mit freiwilligen Helfern, Verzahnung von Praxis, Medizinstudium und Forschung, Vernetzung mit den anderen staatlichen Stellen, die Gewinnung und Vergütung von mehr Personal, Umgang mit steigenden Infektionszahlen und - nicht zuletzt - die Frage der Kommunikation waren Schwerpunkte der Diskussion.

Die Politik hat zahlreichen Maßnahmen zur Unterstützung der öffentlichen Gesundheitsämter ergriffen, zum Beispiel den Einsatz von "Containment Scouts" über das RKI, ein Programm zur Gewinnung von Freiwilligen (medis4ÖGD) und die Bereitstellung von finanziellen Mittel für die Digitalisierung des ÖGD. Mit dem Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst schnürt der Bund nun zusätzlich ein Unterstützungspaket in Höhe von 4 Mrd. Euro, das den ÖGD modernisieren und krisenfest machen soll. Ein zentraler Punkt des Paktes ist die Schaffung von 5.000 neuen Stellen in den nächsten Jahren. Bundeskanzlerin Merkel dazu: „Qualität hat ihren Preis. Das muss uns unsere Gesundheit und damit auch ein leistungsfähiger Öffentlicher Gesundheitsdienst wert sein.“

Die Konferenz hat gezeigt: Die Gesundheitsämter in Deutschland standen und stehen vor großen Herausforderungen. Sie bewältigen diese Herausforderungen durch enormen Einsatz. Bund, Länder und Kommunen unterstützen sie dabei.